Читать книгу Wanderungen für Langschläfer Rhein-Main - Sabine Holicki - Страница 23
2 Steinbruchseen und Mainufer Von Mühlheim nach Hanau-Steinheim
ОглавлениеDie Gegend um Hanau kommt uns nicht sofort als Wanderziel in den Sinn. Doch verbirgt sich zwischen Mühlheim und Hanau-Steinheim mit den Grünen Seen eine echte landschaftliche Überraschung. Zusammen mit schönem Wald, Streuobstwiesen, dem Mainufer und der gemütlichen Steinheimer Altstadt wird aus dieser Streckenwanderung eine runde Sache.
Tourencharakter
Streckenwanderung mittlerer Anforderung durch Wiesen, Wald, auf Uferwegen (teils Wander-/Radweg) und Altstadt-Gassen, kaum Steigungen
Ausgangspunkt
Mühlheim am Main, S-Bahn-Haltestelle Mühlheim-Dietesheim, P+R-Parkplatz (Am Wingertsweg 5)
Endpunkt
Hanau-Steinheim, Kardinal-Volk-Platz
Anfahrt
ÖPNV: Ab Frankfurt mit der S9 Richtung Hanau bis Mühlheim-Dietesheim.
Auto: Über B43, vor der S-Bahn-Haltestelle Dietesheim die Bahn unterqueren, links am Sportplatz vorbei, P+R-Parkplatz am Bahnhof
Einkehr
Unterwegs: Mainpark-Restaurant (Hanauer Mainufer)
Am Ziel: Gastronomie in Hanau-Steinheim, z. B. Lug ins Land (Schloßstraße 1A), MaaÄppelsche (Hans-Sachs-Straße 2), Hofbrauhaus (Brauhausstraße 6), Mühlheim z. B. Sportheim Dietesheim (Am Wingertsweg 5)
Informationen
Stadt Mühlheim a. M.: Tel. 06108/60 10, www.muehl-heim.de; Hanau: Tel. 06181/29 57 39, www.hanau.de; Steinbruchseen: www.muehlheim.de/steinbrueche
Wanderkarte
MeKi Landkarten: Kreis Offenbach und Stadt Offenbach, Radfahren, 1:30 000
Wanderziele in der Nähe
Wildpark Alte Fasanerie Klein-Auheim
Mainaufwärts tuckert der Frachter vorbei an Schloss Philippsruhe
Steinbruchseen und Streuobstwiese Start ist am östlichen S-Bahn-Ausgang/P+R-Parkplatz Am Wingertsweg. Mit dem Rücken zur Bahn geht es geradeaus an den Sportplätzen vorbei und über die Straße. Nun folgen wir für die nächsten 2 Kilometer dem grünen N (Kulturweg). Es führt uns rechts am Concordia-Heim vorbei, eine gefüllte Lore vor der Tür erinnert an die Steinbruch-Vergangenheit. Am Parkplatz bleiben wir geradeaus, rechts blinkt schon der erste der ehemaligen Steinbruchseen durch die Bäume. Gleich darauf, an einer Wegspinne geradeaus, erreichen wir den Vogelsberger See mit beeindruckender Steilwand am gegenüberliegenden Ufer. Mit unserem N rechts am See vorbei, sehen wir einige Meter weiter am Aussichtspunkt auch den Canyon-Steg, den wir später überqueren werden. Kurz danach stößt der Weg auf ein Feld. Wir gehen links, an der nächsten Kreuzung geradeaus und bleiben auf dem Hauptweg, bis wir den Gailenberg erreichen – eine weite Streuobstwiese, die den Namen »Berg« kaum rechtfertigt.
Durch den Galgen hindurch Am NABU-Bienenhotel sehen wir das rote L des Lämmerspielwegs, dem wir den nächsten knappen Kilometer folgen. Bald erreichen wir die kleine Kuppe. Das N verlassend, wandern wir nun mit dem L links Richtung Waldrand, in den Wald hinein, nach wenigen Metern rechts, durch die Schranke und im Linksbogen weiter. Unser rotes L biegt rechts auf einen breiten Weg ein, wir folgen bis zur ersten Kreuzung, wo wir das L schließlich nach rechts verabschieden. Wir gehen rund 20 Meter weiter geradeaus und dann links in Richtung Steinheimer Galgen, dessen historische Pfeiler den Weg flankieren. Bis ins 18. Jahrhundert fanden hier noch Hinrichtungen statt. Heute führen Wanderwege hindurch, so die grüne 1 des TGS Hausen und das blaue M. An der ersten Kreuzung nach dem Galgen folgen wir der grünen 1 nach links. Das M verläuft kurz anders, schwingt aber gleich wieder auf unseren Weg ein. Wir bleiben auf dem Hauptweg, biegen mit beiden Zeichen am Schild »An der Bruchgrenze« links ab und erreichen die Bruchkante des Oberwaldsees. Wenn wir hier rechts des Weges schauen, sehen wir in ein beeindruckend tiefes Loch.
Canyon und grüne Seen Noch besser wird die Sicht auf das grüne Wasser an der Aussichtsplattform rund 400 Meter weiter. Dahinter gehen wir an der nächsten Kreuzung mit blauem M und grüner 1 rechts. Die 1 biegt dann ab, wir bleiben mit dem M geradeaus und erreichen kurz darauf eine Wegspinne. Hier verlassen wir das blaue M für eine spektakuläre Sicht auf die Steilwand und die Canyonbrücke des Vogelsberger Sees. Unser (unmarkierter) Weg ist der zweite, der rechts abbiegt, ein Pfad am Ufer entlang, dann über eine Treppe hoch auf das kleine Wiesenplateau zwischen Vogelsberger und Oberwaldsee. Hier können wir eine Rast einlegen und die Uferblicke in alle Richtungen genießen. Dann geht es über den Canyon-Steg und geradeaus auf dem breiten Hauptweg weiter. An einer Gabelung halten wir uns rechts und bleiben kurz auf dem Hanau-Rundweg, bis er an einem geteerten Sträßchen links abbiegt. Hier bleiben wir geradeaus, kommen über einen schmalen Waldweg zur Straße (Pfaffenbrunnenweg) und biegen rechts ein. Vorbei an Schrebergärten, Hundesportplatz und Polizeihunde-Akademie, geht es über eine Brücke, direkt danach rechts die Brückenrampe hinab, vorbei an der Infotafel und scharf rechts unter der Brücke hindurch. Der Weg zum Mainufer ist schon ausgeschildert, er führt uns noch unter der Eisenbahnbrücke hindurch und zur Bundesstraße, die wir geradeaus überqueren.
Am Mainufer entlang Am Picknickplatz vorbei, biegen wir nach rechts auf den Rad-/Wanderweg am Mainufer. Auf ihm bleiben wir für die nächsten Kilometer, lassen uns von dem Uferkunst-Garten des Bildhauers Reinhold Mehling überraschen, genießen den Blick auf das Schloss Philippsruhe mit seinen Gärten, erspähen die Kinzig-Mündung und erreichen bald darauf das Restaurant Mainpark. Hier verlassen wir den zeitweise stark frequentierten Rad-/Wanderweg, gehen ein Stück auf der Straße nach rechts und gegenüber dem geteerten Weg »Durch den Grund« links auf einen Wiesenweg zur Eisenbahnbrücke. Er endet bald an einem Betonweg, hier gehen wir links, biegen dann wieder rechts auf den Mainuferweg ein und wandern unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Wer jetzt schon müde ist, kann hier zur S-Bahn abkürzen (ca. 2,5 km weniger).
Spitze Zinnen markieren den Bergfried des Steinheimer Schlosses.
Blick auf das Steilufer des Vogelsberger Sees
Altstadt mit Fachwerk und Schloss Weiter geradeaus und mit Blick auf den gegenüberliegenden Hafen, treffen wir ungefähr 1,5 Kilometer nach der Brücke auf eine Hochwasserschutzmauer. Hier gehen wir rechts den geteerten Weg hoch zum Steinheimer Schloss und können nach wenigen Metern durch einen Torbogen in den Schlosshof schlüpfen. Sehenswert sind der Bergfried mit seinen Spitzhauben sowie der klassizistische Schlossbau, heute ein Museum. Am Hof-Ende steigen wir die paar Stufen hinab zum Kräutergarten mit gepflegten Beeten. Nach rechts durch ein kleines Tor, verlassen wir den Garten und gehen rechts durch das alte Maintor in die Altstadt mit hübschen Fachwerkhäusern und Apfelweinkneipen. Sehenswert entlang der Hans-Sachs-Straße sind z. B. das Alte Rathaus, das Kellermeister-Haus, das Hofbrauhaus und das Fischerzunft-Haus. Nach rechts durch die Häfner- gasse gelangen wir zum Kardinal-Volk-Platz. Der Bus 4 fährt zum S-Bahnhof Steinheim, von wo uns die S-Bahn halbstündlich zum Ausgangspunkt zurückbringt.
EVENT-TIPPS Steinheimer Altstadtfest mit Johannisfeuer am Mainufer (im Juni um den Johannistag), Bundesäppelwoifest im Steinheimer Schlosshof (letztes August-Wochenende)
Die Altstadt Hanau-Steinheim ist eine Station der Deutschen Fachwerkstraße.
Dietesheimer Steinbrüche – die Grünen Seen zwischen Hanau und Mühlheim
Aufgelassene Steinbrüche gibt es viele im Rhein-Main-Gebiet. Doch die Seenlandschaft, die sich nach Ende des Basaltabbaus 1982 hier in diesem rekultivierten Gelände entwickelt hat, ist in der Region einzigartig. Insgesamt neun Seen, dicht bewachsene Ufer, Steilwände und Felsen formen ein sehenswertes Naherholungsgebiet. Das Baden ist allerdings sehr gefährlich und daher verboten.