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Wo kaufe ich meine Ratten?
ОглавлениеHat man sich nun für Ratten als zukünftige Mitbewohner entschieden, stellt sich zwangsläufig die Frage: Woher beziehe ich meine Tiere? Bereits beim Erwerb der Ratten sollte man besonders umsichtig vorgehen, um die ersten Klippen im Leben eines Rattenhalters geschickt zu umschiffen.
Ratten werden vielfach in Zoogeschäften und Reptilienläden angeboten. Es gibt auch Privatleute, die Ratten vermehren und die Jungtiere verkaufen. Auch sitzen mittlerweile leider in fast allen größeren Tierheimen Ratten. Es gibt zusätzlich mehrere Organisationen und Vereine, die sich auf die Vermittlung ungewollter Würfe und Abgaberatten spezialisiert haben.
Woher man seine Tiere bezieht, ist dem Halter natürlich selbst überlassen. Ob man nun ein paar arme Ratten aus der Notfallvermittlung übernimmt, vor dem Schlangenmagen rettet oder im Zoohandel erwirbt, ist allerdings eine ethische Entscheidung: Möchten Sie den Handel mit der „Ware Tier“ unterstützen oder lieber unschuldig in Not geratenen Tieren eine Chance auf ein besseres Leben bieten?
Woher man seine Ratten letztendlich auch bezieht, man sollte bei der Auswahl Zeit mitbringen. Am besten ist es, seine Ratten gegen Abend auszusuchen, da man zu dieser Zeit die größten Chancen hat, die Tiere wach und aktiv anzutreffen. Nun sind Ruhe und Ausdauer die Gebote der Stunde. Man sollte die Tiere vor dem direkten Kontakt erst einmal beobachten. Achten Sie besonders auf die Gesundheit der Ratten.
Die Tiere sollten glänzende, wache Augen ohne Ausfluss haben, das Fell sollte glatt und glänzend anliegen und keine Wunden, Krusten oder kahle Stellen aufweisen. Verhält sich das Tier normal? Ist es aktiv, frisst es und zeigt keine unkoordinierten Bewegungen? Kratzt es sich vermehrt, kann dies ein Anzeichen für Parasitenbefall sein. Ist die Ratte zu dünn, ist sie womöglich krank oder zu früh von der Mutter getrennt worden. Generell Abstand vom Kauf nehmen sollten Sie, wenn die Jungtiere nicht nach Geschlechtern getrennt sind, da die Tiere mit dem Absetzalter bereits geschlechtsreif werden und Sie sonst in spätestens 21 Tagen viele kleine, pelzige Probleme daheim haben werden. Auch Tiere, die vermehrt niesen oder gar Atemgeräusche aufweisen, sollten sie nicht erwerben, da diese Tiere krank sind und Sie wenig Freude an ihnen haben werden. Atemwegserkrankungen sind eines der Hauptprobleme bei Ratten und nur sehr schwer und langwierig zu behandeln.
Haben Sie sich nun von der Gesundheit der Tiere überzeugt, geht es um die charakterliche Eignung. Für den Anfänger empfiehlt es sich, Ratten auszuwählen, die bereits von klein auf an die Hand gewöhnt wurden und somit schon zahm sind. Die Tiere sollten neugierig und vertrauensvoll auf Sie zugehen, wenn Sie sich den Tieren nähern.
Die Eingewöhnung ist einfacher, wenn die Tiere bereits handzahm sind.
Foto: K. Reinicke
Sie sollten keine ausgeprägte Schreckhaftigkeit zeigen und keinerlei Aggressionsverhalten demonstrieren. Erwarten Sie bei Jungtieren bitte nicht, dass diese ruhig sitzen bleiben und sich mit Streicheleinheiten verwöhnen lassen. Jungtiere sind stets quirlige, kleine Gesellen, die kaum einmal ruhig sitzen bleiben, sondern stets neugierig umherlaufen, miteinander toben und die Welt entdecken wollen. Dieses Verhalten ist im Jungtieralter völlig normal. Wenn die Tiere jedoch in diesem Alter bereits keinerlei Scheu zeigen und den Menschen gerne entdecken, um so schneller entwickelt sich eine wunderbare Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Tier.
Generell ist es für den Anfänger auch zu empfehlen, das erste Rudel Ratten aus einer einzigen Quelle zu beziehen. Ratten lassen sich im Jungtieralter zwar meist noch problemlos in ein bestehendes Rudel integrieren, jedoch sollte man ihnen aus Rücksicht auf die Tiere diesen Stress ersparen. Empfehlenswert ist eine Rudelgröße von mindestens drei, eher vier Ratten. Auch wenn dies dem Einsteiger viel vorkommen mag, so ist es doch das Beste für die Tiere, und glückliche, zufriedene Ratten sind ruhiger und werden zahmer.