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Begegnung
ОглавлениеDie Dämonen führten sie tief durch den Wald. So war es unmöglich festzustellen, ob die Sonne bereits aufgegangen war. Bis sie schließlich an einen Wasserfall kamen. Dieser erstarb jedoch bei der Bewegung des Dämons. So konnten sie entspannt eine Höhle hinter dem Wasserfall betreten. Erst nachdem alle den Eingang passiert hatten war wieder der Wasserfall zu hören. Von dem Gang führten zig weitere davon. Schließlich brachten die Dämonen sie in eine etwas größere Höhle in der weitere Wasserdämonen warteten. Sofort waren alle bei ihrer Ankunft auf den Füßen. Es war ausgerechnet die Vampirin, die ihnen zuraunte nicht zu sprechen. Dies schien Rebecca ebenso zu überraschen wie Aramis, doch zu ihrem noch größeren Erstaunen nickte Drago kaum merklich. Ein Mann stand von einem Felsenstuhl auf. Er war groß, sportlich, kurze pechschwarze Haare und beinahe grüne Augen. Die Dämonen die sie gefangen hatten berichteten diesem Mann, den Spuren bis zu einer Hütte gefolgt zu sein. Dort habe man diese Vier angetroffen. Er deutete bei der Erklärung, dass ein Zauberer bei ihnen wäre, auf Aramis. Weiterhin stellte er dar, wie gut der Zauberer gegen sie vorgegangen war. Der Blick des Dämons wurde kalt ehe er auf sie zutrat. „Abschaum“, knurrte er Aramis an. Alle hier sprachen nur auf dämonisch also war es Drago der das Wort ergriff: „Mein Fürst, lasst es mich euch erklären!“ Abwertend sah er auf Drago, der den Kopf gesenkt hatte. „Was gibt es da zu erklären? Hält er dich als Sklaven? Solltest du verkauft werden?“ „Nein, mein Fürst! Lasst es mich euch erklären!“ Doch dieser schien daran herzlich wenig Interesse zu haben. „Was ist das?“, fragte er nach Blick auf Rebecca. Ruhig begann Drago, dass sie eine Werwölfin sei. Der Dämon der sie hier her geführt hatte wandte sich an den Fürst um zu berichten, wie viel Drago an dieser Wölfin liegen würde. Jedenfalls habe er sich so verhalten. „Ach?“ Nun erntete auch Drago angewiderte Blicke. „Mein Fürst so lasst mich doch erklären. Mein Name ist Drago“, weiter kam er nicht, denn der Fürst hatte die Hand bewegt und lauter kleine Wasserspitzen schienen sich durch Dragos Haut zu bohren. Aber Aramis hatte gesehen wie einer der Dämonen davon geilt war. Bei Dragos erneutem Versuch zu erklären wiederholte der Fürst die Prozedur. Drago krümmte sich vor Schmerzen. Daraufhin mobilisierte Aramis alle Kräfte, um erneut gegen die Dämonen zu kämpfen. Er schaffte es sich zu lösen sowie Drago zu befreien, doch dann fühlte auch er diese Wasserspitzen auf seinen Körper einprasseln und sank zu Boden. „Genug!“, fauchte eine Frauenstimme. „Mila“, sagte der Fürst überrascht. Sie zogen Aramis neben Drago auf die Knie. Der riss plötzlich völlig überrascht die Augen auf. Vor ihnen stand eine junge Frau, mit langen schwarzen Locken, dunkelblauen Augen und eher himmelblauer Haut. „Mila!“ „Hallo Drago!“, erwiderte sie. „Du kennst ihn?“ Der Fürst schien irritiert. „Ja Vater“, erklärte Mila, „Du auch! Er ist Dalibors Sohn!“ Nun herrschte in der kompletten Höhle Aufregung. Sie zogen Drago plötzlich auf die Füße und ließen ihn los. Der Fürst meinte, dies sei eine eigenartige Wendung. Er wollte erfahren wie es seinem Vater ginge ebenso wo dieser war. Drago neigte den Kopf ehe er erklärte, dass alle getötet oder entführt worden waren. Mila nahm ihn daraufhin in den Arm. Sie sprach tröstende Worte. Aramis sah in den Augenwinkeln wie Rebecca wegsah als Mila versuchte ihn zu küssen. Doch Drago hatte entschieden den Kopf weggedreht. Dies brachte ihm erneut böse Blicke ein. Auch dem Fürst schien dies zu missfallen, dennoch entschied er das Drago bleiben sollte um sich etwas ausruhen. Mila wollte ihn mit sich nehmen, doch Drago bewegte sich nicht von der Stelle. „Was hast du denn?“, fragt Mila mit ruhigem Lächeln. „Ich gehe ohne sie nirgendwo hin!“ Auf Rückfrage, ohne wen er nirgendwo hingehen wollte, schockte die Antwort die Dämonen erneut. Doch Drago trat entschlossen zu den Drei übrigen. „Eine Gehirnwäsche, ein fieser Zauber!“, schlussfolgerte der Fürst. Er entschied Aramis zu köpfen damit der Zauber gelöst würde. Dies wollten sie gleich umsetzen. Mit wenigen Bewegungen hatte Drago seine drei Freunde befreit, Aramis auf die Füße gezogen und sich schützend vor ihnen aufgebaut. Die Vampirin zeigte die Zähne, als sich einer der Dämonen näherte. „Drago, was soll das?“, fragte Mila schroff. Alle waren bereit sie anzugreifen. „Ich habe diesem Zauberer für die Ewigkeit mein Leben versprochen!“, war alles was Drago sagte. Die Augen der Dämonen weiteten sich. „Warum?“, legte der Fürst nach. „Er hat mir mein Leben mehr als einmal geschenkt, da ist es meine Pflicht. So hat mein Vater es mich gelehrt!“ „Aber was willst du dann mit dem übrigen Abschaum?“ Aramis spürte, dass es der Vampirin schwer fiel nach dieser Frage von Mila nicht anzugreifen. „Dies ist seine Wahl, nicht meine. Aber so viel sei gesagt, sie verbindet etwas Ähnliches wie mich mit ihm!“ Eine Weile herrschte Stille, bis der Fürst mit einem anderen Dämon darüber diskutierte was sie tun wollten. Zunächst wäre eine Zelle das Beste, doch Mila wandte ein, dass sie für Drago bürgen würde. So wurde entschieden zunächst alle außer Drago in eine Zelle zu bringen. Doch dieses Angebot wollte Drago ebenfalls nicht annehmen, bis sie ihm schließlich sagten doch von einem Zauber ausgehen zu müssen, wenn er sich nicht von ihm entfernen wollte. Danach stimmte Drago widerwillig zu. Die Zellen waren klein, aber jeder kam in eine eigene. Irgendwie war alles sehr eigenartig gelaufen überlegte Aramis. Er hätte gerne gewusst, ob es den beiden Mädchen gut ging, doch da er nicht wusste wer sie hören konnte setzte er sich auf den Boden. Eine Weile passierte nichts, bis einer der Dämonen ihm ein Becher mit Wasser reichte. Zögernd nahm er es entgegen, dann trank er hastig einige Schlucke. Wie viel Durst er gehabt hatte stellte er erst fest, nachdem der Becher fast leer war. Doch eigenartigerweise wurde ihm schwindlig. Er musste sich setzten. Der Raum schwankte, alles drehte sich, dann ließ er den Becher fallen. „Was ist das für ein Geruch?“, hörte er Rebecca schließlich fragen. Antworten konnte er nicht mehr, doch er hörte die Vampirin zischen. Er lag auf dem Boden und hörte, dass Rebecca seinen Namen rief, dann wurde alles dunkel. Plötzlich waren da Stimmen in der Dunkelheit. Eine gehörte zu Drago, der sehr aufgebracht diskutierte. Die genauen Worte verstand er nicht, bis sich ein Zischen zu Wort meldete. „Hört auf euch zu streiten!“, diese Stimme gehörte zu Rebecca, sie legte nach, „erstrecht, wenn ich kein Wort von diesem Gezische verstehe!“ Schlagartig wurde das Zischen, sofern er das beurteilen konnte, noch angriffslustiger. „Wir sollten dieser Vampirin vielleicht mal Manieren beibringen!“ Es war auf dämonisch und es wurde gelacht. Die nächste Stimme gehörte zu Mila. „Drago“, doch weiter kam sie nicht. „Spars dir!“, fauchte dieser. Da wurde es heller. Er schaffte es schließlich die Augen zu öffnen. Die Szenerie war förmlich geladen. Rebecca stand einen Schritt von ihm entfernt, Drago und die Vampirin hatten sich kampfbereit vor vier Wasserdämonen, einschließlich Mila aufgebaut. „Wie redest du bitte mit ihr!“, drohte einer der Dämonen. Doch ehe Drago etwas sagen konnte war die Vampirin schneller. Entgegen allem was sie kurz besprochen hatten antwortete sie auf dämonisch: „Wie sie es verdient!“ Es klang unglaublich bedrohlich. Sie legte noch nach: „Und nur zu, versucht das mit den Manieren!“ Sie leckte sich über die Zähne. Mila war nach dieser Äußerung zwei Schritte zurück gewichen, was Rebecca offensichtlich gefiel. „Du wertlose Vampirin wagst es“, dies war zu viel. Da war wieder diese Entschlossenheit, die Aramis fühlte. Mit einer einzigen Bewegung der Hand war der Dämon nach hinten gegen die Wand befördert worden. Alle drehten die Köpfe und starrten ihn an. Er fühlte sich schlapp, müde, aber bereit für seine Freunde zu kämpfen. Mit wenigen Schritten waren sie bei ihm. Rebecca wollte wissen wie er sich fühle. Mila hatte ihre Begleiter wirksam davon abgehalten gegen sie zu kämpfen. Gerade als sie begann zu sprechen bebte der Boden. Alle sahen sich irritiert an. Ein weiteres Beben, bei dem einige Felsbrocken von der Decke fielen, beunruhigte sie noch mehr. Sie mussten diesen ausweichen. Die Tür flog auf. Ein weiterer Dämon erklärte, dass sie angegriffen wurden. „Meine Herrin, ihr müsst hier sofort weg!“ Mila zögerte, eine weitere Druckwelle erreichte sie. Drago hatte Aramis aus dem Bett gezogen, er schwankte zunächst deutlich, doch dies war für Drago kein Problem. Da tauchte der Fürst auf, sah sich panisch um. Er befahl seine Tochter hier rauszubringen. Diese widersprach jedoch. „Wir werden von Zauberern angegriffen, sie sind sehr gut. Du musst hier weg, schnell!“ „Was ist mit dir?“, fragte sie. Doch er entschied ihr etwas Zeit zu verschaffen. Einen der Dämonen wies er an sie raus zu bringen, ebenso alle die sie auf ihrem Weg finden würden. Alle mussten hier raus. Dies wurde unverzüglich umgesetzt. Doch an die weiteren Dämonen gewandt erklärte er, die vier Gefangenen zu töten. Er unterstellte ihnen die Angreifer direkt her geführt zu haben. Danach verschwand er. Die Dämonen griffen sie an. Doch die Vampirin schien darauf gewartet zu haben, auch Rebecca und Drago schlugen sich hervorragend. Es waren nur eine Handvoll Dämonen gewesen. „Los raus hier!“, entschied Aramis. Gemeinsam rannten sie los, einigen Dämonen folgend. Er selbst deutlich hinten dran. Als sie um die nächste Ecke bogen, führte ein weiterer Tunnel in ihren. Aramis sah sich um. Gerade noch rechtzeitig entdeckte er den heranfliegenden Todeszauber. „Runter!“ schrie er im letzten Moment. So lief der Zauber ins Leere. Doch sie wurden verfolgt. „Schneller“, trieb Drago alle an. Drago schickte Luftdruckwellen, die Wasserdämonen warfen spitze Wasserzapfen und Aramis versuchte ihnen mit Zaubern Zeit zu verschaffen, dennoch waren ihnen ihre Angreifer dicht auf den Fersen. Da entdeckten sie einen Ausgang. Sie waren die ganze Zeit nach oben gelaufen. Am Ausgang angekommen stellte Aramis fest, dass sie an einer Klippe standen. Der Wasserfall war ein Paar Meter entfernt und der Wald direkt hinter ihnen. Die Dämonen stürzten davon. Er selbst sah sich nach seinen Freunden um. Drago half gerade Rebecca auf, die von den Dämonen einfach überrannt worden war. Ihm selbst fiel es schwer auf den Füßen zu bleiben, alles schwankte noch immer. Die Stimme von Mila, ließ ihn den Kopf drehen. „Drago!“, wisperte sie während sie auf ihn zu schritt, „los nichts wie weg hier!“ Sie griff nach seiner Hand, sie wollte ihn mit sich ziehen. „Komm mit mir!“, legte sie sanft nach, denn er war nur ein paar Schritte mit ihr gegangen. Die Vampirin war in der Nähe von Rebecca. Beide sahen auf diese Szenerie. Drago sah Mila an, doch ehe er etwas sagen oder tun konnte kamen Zauberer ihnen nach. Augenblicklich waren sie in Kämpfe verwickelt. „Los wir müssen hier weg“, entschied Mila erneut. Aramis hatte die Zauberer bei dem Angriff auf seine Freunde wirksam zurückgedrängt. Dies brachte ihm überraschte Blicke ein, aber für mehr war keine Zeit. Er konnte sich gleich nicht mehr auf den Beinen halten. Mila griff erneut nach Drago, nickte den Dämonen zu und rannte los. Die Vampirin packte Rebecca, die regungslos Drago nachgesehen hatte, da geschah es. „Nein!“, schrie Rebecca, doch alles war viel zu schnell gegangen. Die Dämonen, denen Mila zugenickt hatte, griffen die Vampirin an, beziehungsweise hatten sie diese in wenigen Sekunden an den Klippenrand gedrängt. Rebecca hatte mit allen Kräften gekämpft, doch es waren zu viele. Drago hatte zwar bei Rebeccas Schrei den Kopf gedreht, aber es waren nur Sekunden. Sekunden in denen Aramis eine Entscheidung traf. Die Dämonen hatten es geschafft, dass die Vampirin fiel. Sie streckte die Hände aus um nach irgendetwas zu greifen und erwischte mit den Fingerspitzen Aramis Hand. Fassungslos starrte sie ihn an, jeder seiner Muskeln zitterte vor Anstrengung. Er selbst war bei ihrem Griff ebenfalls gerutscht, so musste er sich nun seinerseits mit der anderen Hand an dem Klippenvorsprung festhalten. „Wehe du lässt los!“, knurrte Aramis. Sie sah ihn an, eindringlich erwiderte er diesen Blick, da griff sie mit der zweiten Hand nach seinem Unterarm. Er stöhnte schwer und grub die Fingerspitzen in die Felsen, da griff eine starke Hand nach seiner. Drago gemeinsam mit Rebecca zogen die Beiden nach oben. Aramis blieb, auf dem Rücken nach Luft schnappend, liegen. Die Stille wurde erneut von Mila durchbrochen. „Verdammt Drago komm endlich, was willst du mit denen?“ Die Vampirin rappelte sich auf die Füße. Sie zog Aramis hoch, nickte Rebecca zu, ehe die Zwei in Richtung Wald rannten, jedoch entgegengesetzt zu den Dämonen. Am Waldrand blieben beide kurz stehen. Aramis humpelte ihnen nach, aber es fiel ihm sehr schwer. Mila trat erneut zu Drago, doch er löste sich von ihr, folgte Aramis, nahm ihn Huckepack und folgte den beiden Mädchen unter den fassungslosen Blicken der Wasserdämonen. Erst als die Vampirin stoppte machten sie eine Pause. Angespannt lauschten sie nach Verfolgern. Doch Aramis war so erschöpft, dass er erneut das Bewusstsein verlor. Wach wurde er in ihrer kleinen Hütte vor dem Kamin liegend. Er drehte den Kopf. Die Vampirin trat zu ihm. Er hörte Rebecca fragen wie er sich fühle. Doch er konnte sie weder sehen noch ihr antworten. Erneut schlief er ein. „Wie lange war ich weg?“, erkundigte er sich, nachdem er erneut aufgewacht war. Lediglich die Vampirin war mit ihm hier. Sie reichte ihm Wasser. Anschließend musterte sie ihn. Schweigend saßen sie hier, bis Drago mit Rebecca zurückkam. Beide überfielen ihn förmlich, sofort wollten sie wissen wie es aussah. Er bestätigte ihnen sich gut zu fühlen. Nebenbei erfuhr er, dass er vier Tage geschlafen hatte. Weiterhin klärten sie ihn darüber auf, dass die Wasserdämonen ihn vergiftet hatten. Der Fürst war von seiner Verschwörungstheorie zu überzeugt gewesen. Aramis nickte, dann herrschte Stille. Die Situation war angespannt, die Anderen redeten nicht miteinander. Sie brachten so viel Abstand wie möglich zwischen sich. Irgendwann erhob sich die Vampirin und verließ die Hütte. Doch auch jetzt sprach keiner ein Wort. Noch kurz zögerte Aramis ehe er begann: „Würde mir einer von euch erklären, was hier los ist?“ Beide sahen Aramis mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut an. Rebecca schüttelte den Kopf, dann verließ sie ebenfalls die Hütte. Daraufhin lehnte Aramis den Kopf an der Wand an, erneut herrschte Ruhe. Rebecca legte sich nach ihrer Rückkehr zum Schlafen. Drago schlief längst. Lange wartete er nicht, sondern erhob sich, schwankte leicht und trat nach draußen. Es war kühl, dennoch setzte er sich mit dem Rücken an die Hütte angelehnt auf den Boden. Der Himmel war sternenklar. In der Entfernung hätte er schwören können Stimmen zu hören, doch da sich diese nicht zu nähern schienen blieb er entspannt. Ein zusammen zucken, da sich die Vampirin geräuschlos genähert hatte, konnte er nicht unterdrücken. Ruhig bat er sie sich zu setzen. Zunächst dachte er sie würde einfach rein gehen, doch nach kurzem Überlegen setzte sie sich ihm gegenüber. Ihr Blick war durchdringend, es kostete ihn allen Mut, doch dann fragte er, ob sie ihm erklären könnte was hier los war. Zur Antwort zog sie lediglich die Augenbrauen nach oben. Den darauf folgenden Seufzer konnte er nicht unterdrücken. Den Kopf ließ er an die Wand fallen um zu den Sternen zu starren. Eine Weile schwiegen sie, bis die Vampirin die Stille durchbrach: „Ich verstehe deine Frage nicht Zauberer!“ Überrascht sah er sie an, dann schilderte er seinen Eindruck von der angespannten Stimmung sowie die massive Distanz die auf einmal herrschte. Da sie nicht antwortete fragte er nach ihrem Namen. Anschließend nach ihrem Alter. Doch sie schwieg. Ihm war irgendwie schlecht, also stand er auf, ging hinein, trank etwas Wasser und setzte sich ans Feuer. Bereits nach wenigen Augenblicken übergab er sich mehrfach. Die Vampirin war gleich bei ihm, auch hatte er Drago und Rebecca geweckt. Sein Atem ging sehr schwer. „Du hast Fieber“, stellte Rebecca besorgt fest. Er hingegen schüttelte nur den Kopf. Er stand auf, er schwankte nach draußen, wo er prompt in die Knie sank. „Aramis“, begann Drago, „das war ein starkes Gift! Es ist ein Wunder, dass du noch am Leben bist. Du musst dich unbedingt ausruhen!“ Aber Aramis sah alle abwechselnd an, dann kroch er auf allen Vieren von ihnen weg, bis er einen Baum erreichte an dem er sich anlehnen konnte. Die Drei waren ihm nicht gefolgt, standen aber regungslos an der Hütte. Sie starrten ihm nach. Die Erschöpfung machte sich bemerkbar, er schlief ein. Wach wurde er von einem Regentropfen. Es regnete in Strömen. Der Baum bot ihm etwas Schutz. Ob es schon wieder oder immer noch dunkel war konnte er nicht sagen. Dennoch stand er auf um mit wackligen Beinen zur Hütte zurück zu kehren. Diese war jedoch vollkommen leer. Nachdem er sich gestärkt hatte, setzte er sich ans Feuer und drehte seine Kette in den Fingern hin und her. „Warum ausgerechnet ein Unendlich-Zeichen?“, die Vampirin setzte sich zu ihm. „Weil ich glaube, dass es Dinge gibt, die unendlich sind.“ „Ach und welche?“ „Das sieht vermutlich jeder etwas anders“, erklärte er und endete mit, „bei mir ist es Freundschaft. Ich glaube, dass wahre Freundschaft etwas ist, was verbindet, es wert ist dafür zu kämpfen. Freundschaft ist unendlich!“ Sie schien über seine Aussage nachzudenken, bis Drago die Hütte betrat. „Wie fühlst du dich?“, fragte dieser. Es ginge ihm gut erklärte er gerade, da kam auch Rebecca herein. Wieder waren alle schlagartig angespannt, außer der Vampirin. „Aramis“, begann sie plötzlich, was ihr überraschte Blicke einbrachte. „Mein Name ist Nora und ich bin 16 Jahre alt! Die Situation hier ist angespannt, weil die Wölfin Gefühle für den Dämon hat“, weiter kam sie nicht, denn Rebecca hatte sie wütend angefaucht was zum Geier das sollte. Nora drehte lediglich kurz den Kopf in ihre Richtung, dann fuhr sie vollkommen ruhig an Aramis gewandt fort: „Es hat ihr demnach nicht besonders gefallen die Wasser Dämonin mit ihm zu sehen.“ „Was?“, fragte Drago dazwischen. Er sah die beiden Frauen abwechselnd an. Rebecca war auf den Füßen und funkelte Nora wütend an. Drago stand ebenfalls auf. „Was soll dieser Quatsch?“, knurrte Drago, dabei schritt er drohend auf die Vampirin zu. Kurz blickte sie auf Aramis, dann stand sie ihrerseits auf. Wieder sprach sie: „Dies ist nun einmal Fakt. Was das Ganze angespannt sowie anstrengend macht ist die Tatsache, dass ihr nicht bewusst ist, dass er trotz aller Bemühungen dieser Dämonin nicht mit ihr gegangen ist!“ „Was fällt dir eigentlich ein“, fauchte Drago, er wollte auf sie losgehen, doch Rebecca war zwischen sie getreten. Beinahe tonlos fragte sie, warum er nicht mit seinesgleichen gegangen war. Diese Frage sorgte für Stille. Bis erneut Nora diese durchbrach: „Nun ja Dämon, vielleicht solltest du dir bewusst machen, dass sie im Gegensatz zu dir nur darauf wartet zu einem Rudel zurück zu kehren. Dort wärst du trotz deiner Emotionen fehl am Platz.“ Den Beiden fiel gerade die Kinnlade herunter, während die Vampirin vollkommen ausdruckslos die Hütte verließ. Erst jetzt wurde Aramis bewusst, was sie gesagt hatte und vor allem wie sehr er die Situation bisher falsch eingeschätzt hatte. Fakt war, jetzt war die Situation angespannt. Rebecca stiegen Tränen in die Augen. Sie verließ die Hütte. Drago vergrub das Gesicht in den Händen. „Drago“, begann Aramis, „Gefühle hat man einfach. Das ist nichts was man logisch erklären kann. Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was jemand ist!“ Wenige Momente vergingen, dann funkelte Drago ihn wütend an. Er kam auf ihn zu, zog ihn an der Kehle auf die Füße ehe er tief grollte um dann die Hütte zu verlassen. Eine Weile wartete er, da niemand wieder kam setzt er sich draußen hin. Hier kam nach einigen Minuten Nora zurück. „Du kannst noch immer nicht kämpfen Zauberer!“, begann sie, „los auf die Füße, wir trainieren!“ Zunächst hielt er dies für einen Scherz, doch dem war nicht so. Doch sie war deutlich rücksichtsvoller, denn sie schlug ihn nicht wie bisher zusammen. Dennoch knurrte sie, fletschte die Zähne und zischte genervt. Plötzlich kam Drago dazu. Er nahm Kampfhaltung ein und winkte Nora zu sich. Anhand dessen sollte sich Aramis ein Bild machen. Sie kämpften in Zeitlupe. Schließlich kam Rebecca dazu. Also trainierten sie alle Vier gemeinsam. Sie beschränkten ihre kompletten Gespräche ausschließlich auf das Kampftraining. Mit Aramis gingen sie noch vorsichtig um, er sollte sich nach der Meinung von Rebecca und Drago noch etwas ausruhen. Doch dies lehnte Nora deutlich ab. „Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker und das kann er definitiv gebrauchen!“ Darüber schüttelte Rebecca nur den Kopf und bezeichnete Nora als herzlos. Dies hatte jedoch nicht den gewünschten Effekt, denn Nora nahm dies eher als Kompliment.