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Betrachtung und Wahrnehmung

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Das Konzept der Form, welches das Aussehen eines Objekts betrifft, ist untrennbar mit dem Konzept der Funktion verbunden. Die Form der Dinge, mit denen wir interagieren, leitet sich von der Funktion ab, für die sie entwickelt wurden. Die Hand, als taktile sensorische Verlängerung des Gehirns, ist in der Lage, die Greiffunktion auszuführen, weil der Daumen den anderen Fingern gegenüberliegt. Wäre der Daumen in einer Reihe mit den anderen vier Fingern angeordnet, so wären viele der feinen und präzisen Bewegungen, die mit der Hand und insbesondere mit den Fingern ausgeführt werden können, nicht mehr möglich. Die Erkundung der Form beginnt mit der perzeptiven Analyse der Dinge, die wir betrachten. Die visuelle Wahrnehmung ist das Ergebnis der Integration und Verarbeitung eines Bildes mit einer Reihe von Hirnprozessen, die durch die kognitiven Inhalte des Betrachters beeinflusst werden (Stadium der kognitiven Verarbeitung). Das kognitive Erlebnis wird durch frühere Erfahrungen beeinflusst, die Ähnlichkeiten zwischen den Dingen, die wir gerade betrachten, und den uns bereits bekannten Dingen finden. Erst die anschließende Integration der verschiedenen Informationen ermöglicht konkret die vollständige Wahrnehmung des Objekts (Form) und die daraus resultierende emotionale Erfahrung. Die Wahrnehmung von Objekten wird durch zwei Arten von Reizen ermöglicht: distale und proximale Reize.1

Der distale Reiz ermöglicht die Wahrnehmung der physischen Präsenz des Objekts.

Der proximale Reiz führt den Betrachter zu den Informationen, die erforderlich sind, um etwas über die Eigenschaften des distalen Reizes aussagen zu können. Anders ausgedrückt erkenne ich „den Apfel“ (distaler Reiz), weil er „rundlich geformt ist, zwei Vertiefungen hat, rot ist usw.“ (proximaler Reiz). Abhängig vom proximalen Reiz (Eigenschaften des betrachteten Objekts) können wir die Präsenz eines Objekts (distaler Reiz) durch einen Prozess wahrnehmen, der es uns ermöglicht, durch Kopieren der im proximalen Reiz enthaltenen Informationen die perzeptive Darstellung des Objekts, d. h. den distalen Reiz, zu erzeugen.


Abb. 1, 2 Zweiter Molar im linken Oberkiefer aus zwei Betrachtungsperspektiven.


Abb. 3, 4 Visuell erfasste Umfänge, blau markiert.


Abb. 5, 6 Unterschiedliche Zahnumrisse. Der visuell erfasste Umfang variiert je nach Betrachtungsperspektive.


Abb. 8 Das Verhältnis von Licht und Schatten bei einem oberen Molaren in Okklusalansicht.

Interessant ist die Sichtweise der in Deutschland von Max Wertheimer (1921), Wolfgang Köhler und Kurt Koffka (1935) begründeten philosophischen Strömung der „Gestalttheorie“. Eine der Kernaussagen dieser Philosophie lautet: „Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile“.2 In der Tat wird die Gesamtform durch die sogenannten perzeptiven Fähigkeiten konditioniert:

• Wahrnehmung von Konturen;

• Wahrnehmung von Räumen und Relationen;

• Wahrnehmung von Licht und Schatten.

Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich

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