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Katerstimmung

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Die Sonne streckt ihre zarten Finger durch das mit Spinnweben verhangene, milchig-weiß schimmernde Fenster. Ich schaue auf mein Handy. Kurz nach sieben Uhr morgens. Ich nehme alles wahr: den Strohduft des Zimmers, die raue weiße Bettwäsche, die Staubkörner, die in den einfallenden Sonnenstrahlen tanzen … Doch ich habe keine Zeit für Tagträumereien. Heute Abend gegen neun kommt Anja an. Mir bleiben also nur noch knapp 14 Stunden für mich.

Beim Frühstück gehe ich in Gedanken den vor mir liegenden Tag durch. Anja wird heute bei mir schlafen, morgen sucht sie sich was Eigenes. »Es tut mir so leid, in deine Pläne reinzuplatzen! Du hast doch so viel zu tun mit deinem Buch und dem Blog …«, hat sie gestern Abend gesagt, kurz bevor wir aufgelegt haben. »Egal, das passt«, war meine Antwort, die wohl nicht nur sie, sondern auch mich beruhigen sollte. Anja hatte so durcheinander geklungen, so unglaublich traurig. Als hätte jemand von einer Sekunde auf die andere einen Mythos ihrer Kindheit enttarnt. Und irgendwie war Henrik ja auch ein solcher Mythos gewesen. Der Mythos des perfekten Freundes, Liebhabers, Verlobten. Gut sieht er aus, wenn auch nicht im klassischen Sinne. Seine Augen stehen vielleicht einen Tick zu weit zusammen, und ja, vielleicht könnte er ein paar Kilo weniger auf den Rippen haben. Nein. Es ist nicht Henriks Aussehen, das ihn so unwiderstehlich macht, es ist vielmehr seine perfekte Masche. Er ist – mir fällt kein weniger banal klingendes Wort ein – charmant. Er trägt sein langes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, kocht wie eine italienische mamma und spielt Gitarre auf eine Art und Weise, die allen Frauen einen schmachtenden Blick in die Augen zaubert. Dieser Charme ist Anja nun, wie es scheint, zum Verhängnis geworden.

Ich erinnere mich an die langen Abende, in denen meine Freundin und ich zusammen im Sorsi e Morsi, der kleinen italienischen Weinbar im Prenzlauer Berg, saßen und das Für und Wider einer Beziehung mit Henrik abwogen. Um uns herum drängten sich Männer in Anzügen, Hippies und Modemenschen, doch die sahen wir kaum durch die dicken Rauchschwaden, die durch den kleinen erhitzten Raum zogen. Während sich unsere Zigarettenkippen im Aschenbecher häuften – damals rauchte ich noch – und der Rotwein unsere Lippen und Zähne dunkel färbte, fragten wir uns, ob es möglich sei, dass es einen solchen Mann wirklich gab. Wo war der Haken an Henrik? Doch als wir die zweite Flasche Pinot Nero öffneten, stellten wir uns diese Frage schon nicht mehr. Wir sahen nur noch seine tiefblauen Augen, die langen blonden Haare und seine sehnigen Hände, die auf eine Art Parmesan hobelten und die Gitarrensaiten berührten, die keinen Raum mehr für Zweifel ließ. Und so kamen Anja und Henrik vor drei Jahren zusammen.

Als ich mit meinem Laptop unter dem Arm gerade das Haus verlassen will, um in einem Café ein wenig an meinem Buch zu arbeiten, klopft es plötzlich an der Tür. »Herein«, rufe ich auf Englisch, worauf ich die Geräusche eines Schlüssels im Schloss vernehme. Die Tür wird aufgestoßen, und vor mir steht ein groß gewachsener, ziemlich durchtrainierter Thailänder, den ich auf Mitte dreißig schätze. »Ich bin Sun«, strahlt mein Vermieter mich an und geht sichereren Schritts direkt zum Tisch, wo er sich auf einen der Stühle fallen lässt. Er trägt eine dunkelblaue Jeans, dazu ein weißes kurzärmeliges T-Shirt und eine goldene Kette um den Hals. Seine Arme sind überzogen von Tätowierungen, und sein Haaransatz ist bereits bis zur Mitte seines Kopfes zurückgewichen. »So schön endlich dich kennenlernen! Ist gut hier, ja? Du happy?«, sagt er, während er mich mit einem breiten Grinsen mustert. Sein Gesicht hat die Form einer Birne, seine Haut schimmert karamellbraun. Er wirkt wie ein Junge, den man mal eben in den muskelbepackten Körper eines Mittdreißigers gesteckt hat.

»Und wie ich happy bin! Es ist sehr schön hier. Aber auch ein bisschen einsam … Kommen denn noch andere Gäste?«, frage ich.

»Oh, es tut so leid mir. Keine anderen Gäste kommen. Nur du. Aber wenn du willst kommen heute mit, wir gehen Suppe essen auf Nachtmarkt! Richtiger Nachtmarkt, Thai Nachtmarkt, keine Touristen. Gute Essen! Sag ja!«

Ich bin etwas verunsichert ob dieser raschen Einladung zu einem gemeinsamen Abendessen – noch kenne ich Sun ja gar nicht. Außerdem kommt heute Abend Anja an, und natürlich braucht sie mich da. »Heute ist eher schlecht …«, sage ich.

»Dann ein anderes Mal! Gehen wir auf Markt in ein paar Tagen einfach.«

»Das könnte gehen. Ich melde mich, okay?«

Er scheint zufrieden und nickt. Gemütlich lehnt er sich zurück und macht keinerlei Anstalten, sich zu erheben.

»Ich muss los, Sun. Also ein anderes Mal, ja? Es kommt noch eine Freundin von mir, eine gute Freundin! Sie schläft heute hier. Ich nehme sie zum Nachtmarkt mit, okay?«

»Freundin! Ah! Aus Deutschland? Gut! Ich mag deutsche Frauen, gut, gut, gut. Mitbring sie, ja?«

»Ja, Sun, ich bringe sie mit. Ich melde mich. Aber jetzt muss ich los, ich wollte noch ein bisschen arbeiten.«

Das Regenwetter hat sich verzogen, und ein strahlender Morgenhimmel begrüßt mich vor der Tür. Der Smog, der sich so dicht wie Sirup über die Dächer Chiang Mais legt, erreicht hier zu manchen Jahreszeiten tatsächlich Werte, die viele Menschen dazu bringen, die Stadt zu verlassen. Viele Expats und digitale Nomaden fliehen dann in die umliegenden Dörfer oder in den Süden des Landes, um nicht tagein, tagaus die giftige Luft einzuatmen. Atemschutzmasken sind hier so selbstverständlich wie in Berlin Basecaps. Sogar die Farbe des Himmels scheint durch den Smog gedämpft. Kaum habe ich das Haus verlassen, stürzt eine Unmenge an ungewohnten Eindrücken auf meine Ohren, meine Nase und meine Haut ein. Es fühlt sich an, als würde ich ein türkisches Dampfbad betreten, in dem jedes Geräusch sich tausendfach an den Wänden bricht. Mutig widerstehe ich dem Impuls, mich gleich wieder zurück ins ruhige Dunkel meines Hauses zu flüchten, und starte meinen Weg in dieses bebende Fangnetz voll zappelnder Fische, das sich Chiang Mai nennt.

Ich kenne mich noch nicht aus, lande aber direkt in einem sehr nett scheinenden kleinen Restaurant mitten in der Altstadt. Es liegt in einer Seitengasse, die so schmal ist, dass gerade mal ein Motorroller hindurchpasst. Vom Autolärm bin ich hier abgeschottet, das einzige Geräusch ist das beruhigende Plätschern des kleinen Brunnens, der neben meinem Tisch steht. Ich bestelle einen Kaffee und genieße dieses kleine Stück Glück in der weißen Tasse mit dem Sprung an der Seite in vollen Zügen, bevor ich mich an die Arbeit mache. Die Kaffeekultur in Chiang Mai ist eine der besten in ganz Thailand: Die saftig grünen, feuchten, kühlen Bergregionen rund um die Stadt im Norden des Landes bringen exzellente Bohnen hervor, die hier überall zu haben sind. Ob frisch geröstet und abgepackt zum Mit-nach-Hause-Nehmen, heiß aufgebrüht oder mit süßer Kondensmilch gezuckert: Der Puls der Stadt wird von dem köstlichen schwarzen Getränk angetrieben wie die Tuk-Tuks vom stinkenden Diesel. Chiang Mai wäre ohne beides unvorstellbar.

Ich packe mein kleines silbernes MacBook aus und haue in die Tasten. Die Stunden verfliegen, während ich Texte für mein Buch über den Jakobsweg verfasse, umschreibe und korrigiere. Das Schreiben lag mir immer schon, zu meinem Beruf habe ich es jedoch erst vor kurzer Zeit gemacht. Nun möchte ich es aber gleich richtig wissen: Ich werde auf dieser Reise mein erstes Buch fertigstellen, koste es, was es wolle. Was danach kommt, ist erst mal zweitrangig. Eines aber ist klar: Arbeite ich nicht, verdiene ich kein Geld. Niemand unterstützt mich finanziell, schon als Teenagerin musste ich mir selbst mein Taschengeld erarbeiten. Und so schreibe ich wie besessen und hoffe inständig, dass es irgendwann mal jemand lesen wird.

Gegen acht Uhr abends breche ich auf, um Anja vom Flughafen abzuholen, der sich nicht weit außerhalb des Zentrums befindet. Es ist bereits stockdunkel, da die Sonne hier immer gegen 18 Uhr untergeht, doch die Hitze drückt sich nach wie vor an meine verschwitzte Haut. Schnell überquere ich die nasse Straße vor dem Flughafengebäude, in der sich die Lichter der Laternen und Taxis tausendfach spiegeln, und trete durch die Türen in die künstlich heruntergekühlte Flughafenluft. Sofort beginne ich zu frösteln, mein Kleid klebt mir am Leib. Begeisterung für Klimaanlagen liegt mir seit jeher fern, ich bevorzuge Ventilatoren um ein Vielfaches. So stehe ich zitternd und bibbernd vor dem kleinen Gate, aus dem die ankommenden Fluggäste portionsweise herauströpfeln. Anzugmänner, Anzugfrauen. Familien mit wahren Heerscharen kleiner Kinder, alle artig und penibel frisiert. Betont coole Backpacker. Charmant uncoole Backpacker. Aktentaschen, Rucksäcke, Rollkoffer … und endlich: Anja. Meine Anja, das Nackenhörnchen noch um den Hals. Sie trägt eine große Sonnenbrille, die ihr halbes Gesicht verbirgt. Ihre Mundwinkel zieht sie bei meinem Anblick nach oben – aber ich weiß, dass ihr gerade gar nicht nach Lächeln zumute ist. Ihr Haar weist deutliche Spuren des langen Fluges auf, sie trägt eine schwarze Leggings und einen leichten Pullover in Dunkelgrün, der ihrer Haut in dem grellen Neonlicht einen dezent ungesunden Schimmer verleiht. Ach, Anja. Verdammt. Ich bin da. Wortlos kommt sie auf mich zu, wirft ihre Taschen auf den Boden und fällt mir in die Arme. Ihr Haar ist nass von Tränen, ihr Gesicht erwärmt. »Danke«, flüstert sie, das Gesicht an meine Wange gepresst. »Danke.«

Als ich am nächsten Tag die Augen aufschlage, dreht sich alles um mich. Mein Kopf fühlt sich an, als hätte man durch beide Ohren Korkenzieher hineingedreht und mir gleichzeitig ein glühendes Hufeisen auf die Stirn gedrückt. Ich blinzele und taste halb blind nach meinem Handy. Es ist halb elf, schon fast Mittag. Direkt neben mir in meinem viel zu kleinen Einzelbett, das Haar verwuschelt und leise schnarchend, liegt Anja. Ihre Augen sind geschwollen vom vielen Weinen gestern, und ein leichter Geruch nach schalem Bier strömt aus ihrem Mund. Damit ist sie sicherlich nicht allein: Gestern Abend ist das Kind nicht nur in den Brunnen gefallen, es ist kläglich darin ersoffen. Auf Anjas Ankunft folgten ein schnelles Abendessen und danach eine ausgedehnte Tour durch das Nachtleben von Chiang Mai. Die Stadt ist zwar nicht unbedingt als Partystadt bekannt, da die meisten Menschen hier am nächsten Tag doch immer irgendetwas vorzuhaben scheinen, aber wenn man es drauf anlegt, kann man in einer der zahlreichen Bars am Flussufer oder in einem fast französisch anmutenden Hinterhof herrlich abstürzen … Dabei bin ich gestern tatsächlich in alte Muster verfallen, denn in meiner Jugend war ich nicht gerade bieder unterwegs.

Mein Körper, der sich bis heute im Großen und Ganzen stabil und gut angefühlt hat, rächt sich für diesen Ausrutscher sofort und beschwert sich lautstark über die Belastung, die ich ihm mit meinem nächtlichen Exzess zugemutet habe. Vorsichtig richte ich mich auf und hebe ein Bein aus dem Bett. Zuerst das rechte, denn die rechte Seite macht mir weniger Probleme als die linke. Dann setze ich das andere Bein auf dem Fußboden auf. Sofort spüre ich dieses altbekannte Ziehen, das vom Hüftknochen bis hinunter in meinen Fuß reicht. Es fühlt sich so ähnlich an wie ein Muskelkater oder eine hartnäckige Verspannung. So als hätte jemand ein Band zwischen meinem Hüftknochen und meinem Fuß gespannt, und zwar viel zu stramm. Ich strecke das Bein durch, schaue kopfschüttelnd hinunter zu meinem halb tauben Fuß und versuche, den Raum um mich herum zu fixieren. Auch meine Augen haben gelitten – ich spüre es ganz deutlich. Es fühlt sich so an, als drücke der Kopfschmerz auf meinen Sehnerv, mit dessen Entzündung meine MS-Karriere damals begann. Das Gefühl ist vergleichbar mit einem Ziehen hinter den Augen, ein glühender Schmerz, der mich bei jeder kleinsten Bewegung meines Augapfels unwillkürlich zusammenzucken lässt. Auch Doppelbilder und das Gefühl, durch Milchglas zu gucken, sind typische Symptome einer solchen Entzündung.

Zu sagen, dass ich mich gerade über mich selbst ärgere, wäre eine eben solche Untertreibung wie die Aussage, dass wir gestern nur ein, zwei Gläser getrunken haben. Ich bin so wütend auf mich selbst, dass ich dem Impuls widerstehen muss, mich unter meinem Bettlaken zu verstecken und weiterzuschlafen, bis dieser elende Tag vorbei ist. Stattdessen stehe ich auf, wanke die Treppe hinunter und setze Kaffee auf. Jetzt auch noch den ganzen Tag im Bett zu liegen, mit einer halb tauben Seite und einem schlechten Gewissen, würde mich nur noch tiefer in den Selbsthass stürzen. Ich habe das Gefühl, mich selbst betrogen zu haben. Ich habe mich nicht an die Regeln gehalten, die ich aufgestellt habe, um so gut wie möglich für mich und meine Gesundheit zu sorgen. Ich hätte einfach nicht so viel trinken dürfen … Denn ich weiß, dass ich den Konsum von Alkohol, seit ich MS habe, wie viele Betroffene immer weniger vertrage. Die Symptome werden stärker, das schlechte Gewissen wird größer. Generell ist Alkohol bei Multipler Sklerose nicht verboten und kann – in Maßen – sogar als natürlicher Immunregulator dienen, da er das Immunsystem etwas bremsen kann. Aber: In Maßen. Nicht in Massen, junge Dame. Wenn ich zu viel trinke, kann ich zu hundert Prozent davon ausgehen, dass es mir am nächsten Tag schlechter gehen wird, auch wenn ich davor eine längere Ruhepause von meinen Symptomen genossen habe. Ich kann sicher sein, dass ich das eine Glas zu viel am nächsten Tag im Bein, im Arm, in den Augen spüren werde. Eine so direkte Reaktion des eigenen Körpers ist wirklich schwer zu akzeptieren. Denn trotz der Krankheit sehe ich mich als junge Frau in der Blüte ihres Lebens, die jedes Recht dazu hat, Spaß zu haben und auch mal einen über den Durst zu trinken. Ich möchte meine besten Jahre nicht mit einem Glas Saft in der Hand an mir vorüberziehen sehen. Mit meinem Background als Wilde im Berliner Nachtleben würde ich damit eine Rolle spielen, in die ich noch nicht hineingewachsen bin – so scheint es mir zumindest.

»Aua«, tönt es hinter mir. Anja kommt im Schlafshirt die Treppe hinuntergewankt. Ihre Augen gleichen denen eines Frosches: Sie sind dick und zugeschwollen. Ihr hellbraunes Haar steht von ihrem Kopf ab, als hätte sie unter einem Fön geschlafen. Ihre blassen Beine sind mit Sommersprossen übersät. »Oh, Kaffee«, sagt sie dankbar und lässt sich auf einen Küchenstuhl fallen. »Irgendwas stimmt mit dem thailändischen Bier nicht.« Sie fährt sich mit den Fingern durchs Haar, um die gröbste Unordnung auf ihrem Kopf zu beseitigen. »Ich meine – so viel haben wir nun auch nicht getrunken, oder?«

»Ich denke, es kommt drauf an, ob man sich eher mit einer Ottonormalverbraucherin oder einem russischen Viehbauern vergleichen will«, gebe ich trocken zurück, woraufhin Anja ein heiseres Lachen ausstößt.

»Also, was ist der Plan für heute?«, fragt sie mich und schaut mich mit ihren Froschaugen an. Erst mal wieder geradeaus laufen können, ohne mich dabei konzentrieren zu müssen wie bei einem Seiltanz, denke ich. Anja weiß wie alle meine Freunde, dass ich MS habe – aber was das tatsächlich bedeutet, ist natürlich nicht so leicht zu verstehen, wenn man selbst diese chronische Erkrankung nicht hat. Dass ich gerade eigentlich zu gar nichts fähig bin, außer mich in Schonhaltung ins Bett zu legen und darauf zu warten, dass das Gefühl in meine linke Körperhälfte zurückkehrt, will ich ihr so direkt nicht sagen.

»Ich muss ein bisschen arbeiten«, antworte ich stattdessen.

»Oh, okay. Wie lange brauchst du, was meinst du?«

Keine Ahnung, wie lange ich brauche – auf jeden Fall möchte ich mich gerade eigentlich nicht unter Druck setzen lassen. Das teile ich auch Anja mit, die daraufhin die Augenbrauen so weit nach oben zieht, dass sie unter ihrem Pony zu verschwinden drohen.

»Schon gut … Lass dich nicht aufhalten! Ich bin schon weg und such mir was Eigenes«, sagt sie.

Als sie ein paar Minuten später die Tür hinter sich schließt, prasselt meine schlechte Verfassung auf mich ein wie Asche aus einem rauchenden Vulkan: Flocke um Flocke verdichtet sich die graue Schicht, unter der ich heute zu ersticken drohe. Die Aschewolke macht meine linke Seite taub und umnebelt meinen Kopf. Anja hat heute mit den »normalen« Begleiterscheinungen eines Katers zu kämpfen – ich aber bekomme gleich die volle Breitseite meiner Erkrankung serviert. Zum Frühstück. Ohne Eis. Um mich abzulenken, hole ich meinen Laptop und beginne, weiter an meinem Buch zu arbeiten.

Und morgen die Welt

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