Читать книгу Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer - Страница 69

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Heidi und Veronika stiegen aus dem Wagen und gingen auf das Portal des Hotels zu, in dem sie ein Doppelzimmer bewohnten. Die beiden Frauen sahen sehr elegant aus. Beide trugen Pelzmäntel nach einem Schnitt, den Heidi entworfen hatte. Während Veronika einen breitrandigen modischen Hut trug, hatte sich Heidi ein Kopftuch umgebunden. Der Schnee blieb in ihren Pelzen hängen, als sie das Hotel betreten hatten.

„Ich habe einen Bärenhunger. Es ist Mittag. Ich möchte etwas essen. Du auch?“, fragte Veronika.

Heidi nickte. „Ich glaube, ich habe ihn doch gesehen. Es war keine Einbildung. Man kann sich natürlich irren, aber ich denke, da ist jemand hinter der Gardine gewesen.“

„Es muss Einbildung gewesen sein. Wie oft haben wir geklingelt, wie oft haben wir angerufen. Niemand rührt sich. Da ist niemand. Und auch dieser eine Herr aus dem Haus, den wir gefragt haben, sagte ja auch, dass er seit Tagen, ja fast seit zwei Wochen, Dr. Berring nicht gesehen habe. Er müsste verreist sein."

„Aber das Auto ist doch da“, erklärte Heidi. „Es steht doch in der Garage. Das haben alle bestätigt.“

„Vielleicht ist er mit dem Zug weg. Er kann ja mit seiner Hand vielleicht gar nicht mehr Auto fahren.“

Heidi nickte betroffen. „Aber er muss doch aufzutreiben sein. Er muss doch irgendwo sein. Wenn ich mir vorstelle, jetzt ist bald Weihnachten, und er sitzt dort irgendwo herum, hat keinen Menschen. Das wissen wir inzwischen auch genau, dass er niemanden hat. Er ist ganz allein. Allein mit seiner Hand, ohne Zukunft, ohne Hoffnung.“

„Sei doch nicht so sentimental.“ Veronika machte eine unwirsche Handbewegung. „Für jeden Menschen gibt es irgendeine Hoffnung.“

„Für ihn nicht. Ich muss ihn finden, ich muss ihm helfen!“

„Also gut. Wir versuchen es morgen noch einmal. Bleiben wir noch diese Nacht in Köln und fahren dann morgen zurück. Vorher können wir ja noch einmal bei ihm vorbeifahren, können klingeln, denn mit dem Telefon ist es ja nichts. Das ist ja gesperrt. Und das beweist mir auch, dass er nicht da sein kann. Vielleicht will er ausziehen, vielleicht wohnt er sonst wo, und wir suchen ihn hier.“

Heidi schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass er hier sein muss! Ich spüre das, Veronika,“ Sie sah ihre Freundin eindringlich an. „Ich muss ihn finden. Ich weiß, du hältst mich für verrückt. Aber ich bin mir klar darüber, dass er mein ein und alles ist. Ich komme von ihm nicht los.“

„Was würdest du denn tun, wenn du ihn fändest?“, fragte Veronika. „Angenommen, er ist morgen da, was ich nicht glaube.“

„Wenn es so ist“, erklärte Heidi, „dann wäre es das größte Glück für mich.“

„Hoffentlich nicht eine furchtbare Enttäuschung. Du weißt doch, was ich dir gesagt habe. Du bist gewarnt. Er soll neuerdings trinken. Diese eine Schwester aus seiner Abteilung, die ihn vor einiger Zeit getroffen hat, sagte es mir. Und wenn er ein Trinker ist ...“

„Dann werde ich ihn davon losbringen. Er trinkt doch nur aus Verzweiflung. Ist dir das nicht klar?“

„Du brauchst nicht mit mir zu schimpfen“, sagte Veronika. „Ich weiß ja, meine Liebe, wie dir zumute ist. Und wenn dir jemand wünscht, dass wir ihn finden, dann bin ich es. Ich weiß, was es heißt, einen Menschen zu lieben.“

Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung

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