Читать книгу Studium durch die Hintertür - Sara Jacob - Страница 9

3.

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Leon war bald in ein schweres Gefecht verwickelt, das die Grafikkarte seines Laptops auf eine harte Probe steckte. Das Klopfen wäre ihm beinahe entgangen.

Und dann starrte Sandra in sein Zimmer. Hinter ihr konnte er Gregor hämisch grinsen und den Daumen in die Luft strecken sehen.

Sandra machte ihm seit Langem schöne Augen, und das war auch schon das Attraktivste an ihr. Sie moppelig zu nennen wäre zutreffend, aber untertrieben gewesen. Sie war wie Kari-Lene, die Leon in der Schule hatte links liegen lassen, weil ihm ihre Nase zu groß und die Titten zu klein gewesen waren. Nur waren hier die Titten zu groß und der Rest zu klein.

Sandra hatte ihn gefragt, ob er mit ihr eine Lerngruppe gründen wolle. Leon hatte sie von Seminar zu Seminar vertröstet, bis er einen Fehler gemacht und ihr einen Grund gegeben hatte, ihn in seinem Wohnheim zu besuchen. Leon hatte beim Warten vor dem Seminar Stadtsoziologie von der Simulation Sim City erzählt, weil ihm das Schweigen in der Gruppe peinlich und Gregor noch nicht aufgetaucht war, und hatte die grundverschiedenen Ansichten der Amerikaner über die Funktionsweisen der Stadt erwähnt, die Sim City seines Erachtens so gut zum Ausdruck brachte: die Trennung von Wohnen und Arbeiten, die fehlende Mitte, Stadtplanung vom Reißbrett, die unterentwickelten öffentlichen Verkehrsnetze und vieles mehr.

»Ist das ein PC-Spiel«, fragte Sandra.

»Aber Achtung, macht süchtig.« Leon hatte am Tag des Kaufs vom späten Nachmittag bis morgens um vier gespielt, ohne zu merken, wie die Zeit verging. Danach hatte er die Finger davon gelassen.

»Kannst du mir das mal ausleihen?«

»Ich verleih ungern etwas.«

»Dann spiel ich das mal bei dir?«

»Mal sehen, vielleicht kann ich dir auch eine Kopie machen.«

Damit war das Problem für ihn gelöst und das Thema erledigt.

Solange er einmal im Monat poppen konnte, würde er Sandras Werben nicht nachgeben. Eher würde er. Leon dachte den Gedanken nicht zu Ende, er wollte ihn nicht zu Ende denken. Pornos waren keine Option, durften keine sein.

Weder die schnelle Internetverbindung im Wohnheim noch der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft gelegene Sexshop konnten ihn beugen. Mit abgewandtem Blick ging er daran vorbei, wissend, dass dort seine Welt war, eine Welt, in der er sich viel zu lange aufgehalten hatte, in Floggersdorf, bis ihm die Realität nicht mehr interessant genug erschienen war.

Keinen Fuß setzte er in die Sexshops, kein einziges Mal surfte er auf YouPorn und worldsex.com, er wurde nicht schwach, hielt stand. Leon fühlte sich in diesen Momenten wie ein trockener Alkoholiker, der an einem Schnapsladen vorbeiging.

Leon hätte damit rechnen könne, nein, er hätte es wissen müssen, dass ein paar Tage später jemand an seiner Tür stand, den er nicht sehen wollte.

»Hi«, sagte Sandra und strahlte. Leon seufzte innerlich. Seine Augen wanderten an ihr hinab und seine Lippen quälten sich zu einem Lächeln. Wusste sie, dass ihr Hemd falsch geknöpft war?

»Ich hab einen Überfall auf dich vor.«

»Ich merk schon.«

Sie zog aus einer schwarzen Umhängetasche eine Tüte Kartoffelchips und zwei Flaschen Club Mate. In ihrem Blick flatterte Unsicherheit.

»Komm rein«, sagte Leon resigniert und trat zur Seite, weil sie ihm leid tat. Einsam, Außenseiter. Sie betrat so zögerlich sein Zimmer, als befürchtete sie, von einem Monster angefallen zu werden.

»Soll ich dir eine Kopie machen?«

Sie setzte sich auf sein Bett und sah auf. Unter dem falsch geknüpften Hemd trug sie ein schwarzes, enges T-Shirt. Zum ersten Mal machte er sich Gedanken über Körbchengrößen.

»Was dir lieber ist.« Ihre Augen waren ebenfalls eine Spur zu groß. Kuhaugen. Aber ihre Lippen waren voll. Vielleicht mochte sie es ja. Auch diesen Gedanken wollte er nicht beenden, aber dann wusste er wieder, dass Arschficken eine Randerscheinung war. Vielleicht mochte sie es ja, ihm einen zu blasen.

Leon speicherte den letzten Spielstand von Counter-Strike und öffnete sein Brennprogramm. Der erste Versuch ging schief, der zweite auch, und dann hatte er verstanden, dass sich die CD nicht kopieren ließ. Leon zuckte mit den Schultern.

»Kann ich hier spielen?«

Leon seufzte. »Ich wollte eigentlich….«

»Nur eine Runde, ich will nur mal sehen. Ich hab auch was zu trinken mitgebracht.«

Leon rang sich ein weiteres Lächeln ab und ging in die Küche. Club Mate. Sie bot ihm Club Mate und Chips an, damit er sie an seinen Rechner ließ. Körbchengröße. In Floggersdorf hatte er noch Skrupel gehabt, bei der Nachbarstochter, die nicht so perfekt war wie in seinen Heften und im Internet. Moppelig? Scheiß drauf. Wenn Sie ihm Club Mate anbot, dann vielleicht noch was anderes. Als er mit einem Küchenstuhl zurückkehrte, saß sie bereits auf seinem Schreibtischstuhl.

»Bist du eigentlich noch im Grundstudium?«

Leon nickte. Sollte er betonen, dass sie ein Seminar besuchten, das sich an Studenten im Grundstudium richtete? Leon öffnete die Flaschen, sie die Chipstüte. Sie hatte trockene Haut und abgekaute Fingernägel. Hinter der Flasche wieder ein unsicheres Lächeln.

»Ich find Stadtsoziologie ja unheimlich spannend. Ich will eine Hausarbeit darüber schreiben.«

Seine Antwort fiel bewusst kurz aus. »Na, dann los.«

Leon startete Sim City. Sandra griff nach den Chips. Ihre Titten spannten ihr T-Shirt. Seine Handflächen wurden feucht. Körbchengröße. Leon bekam Lust, diese Titten anzufassen.

Der Startbildschirm des Strategiespiels erschien. »Für die Club Mate bekommst du eine halbe Stunde.«

Sein Grinsen schien fieser auszufallen als gedacht, denn Sandra sah ihn verblüfft an.

»Mehr hab ich nicht mitgebracht.«

Es juckte ihn auf der Zunge. »Na, dann musst du halt in Naturalien zahlen.«

Sandra runzelte die Stirn. Leon lachte. »War ein Scherz.«

Und dann zeigte er ihr, wie das Spiel funktionierte.

Sandra plapperte vor sich hin, baute Straßen und Häuser und kicherte, wenn sie wieder einmal eine U-Bahn ins Nichts fahren ließ oder ein Kraftwerk mitten in die Stadt setzte. Ab und zu schielte er auf ihre Titten. Nach einer halben Stunde sah er auf die Uhr. »Das wird jetzt teuer. Kannst dich ja schon mal ausziehen. Pro zehn Minuten ein Kleidungsstück.«

»Du bist blöd.«

Leon lachte verlegen. Wieder war ihm der Spruch rausgerutscht. Meinte er es ernst? Würde er mit ihr ficken? Mit der moppeligen Sandra, die ihn mit großen Kuhaugen ansah, als habe er in der Vorlesung geraucht? Welche Pornoserie könnte man darüber drehen? Vielleicht: Schulmädchen, die für gute Noten alles tun.

»Na, die Brause ist alle.«

Sie zögerte, bevor sie wieder nach der Maus griff. »Meinst du das jetzt ernst?«

Eine letzte Chance noch, es sein zu lassen, dachte er, eine letzte Chance ihr zu zeigen, dass du nur einen schrägen Humor hast, mehr nicht.

»Nein, du kannst auch gleich alles ausziehen.«

Das Lachen blieb ihr diesmal im Hals stecken. Sie war wie ein Kaninchen, das er in die Ecke getrieben hatte, niedlich und erschrocken und hilflos. Spaß am Quälen, dachte er, wie ein kleines Kind hatte er Lust darauf, sie zu demütigen. Jetzt konnte er es nur noch auf die Spitze treiben und sehen, wie sie regierte, wann sie gehen würde.

»Ich hab meine Tage.«

»Macht nix, ich steh auf anal.«

Sie wurde rot und schüttelte verlegen den Kopf. Verlegen. In die Ecke getrieben, ängstlich und überrascht, wie ein gequältes Kaninchen. Leon stand auf. Sie hatte ihre Tage. Zu viele Informationen.

Leon nahm die DVD aus dem Laufwerk, Windows bockte mit einer Fehlermeldung. DVD in die Hülle. Sandra sah ihn verblüfft an, als er ihr das Spiel in die Hand drückte.

»Nimm das Spiel mit, kannste mir irgendwann zurückgeben.«

»Bist du jetzt böse?«

Leon stockte das Herz. Dachte sie wirklich? Vermutete sie? Leon war doch nicht auf sie wütend, er verachtete den Wichser, der nur in YouPorn-Schemata dachte.

»Quatsch«, sagte er. Böse nein, böse waren Kinder, er war wütend, weil er seine Zunge nicht unter Kontrolle hatte, weil er sie in die Ecke getrieben hatte.

Sie steckte das Spiel in ihren schwarzen Stoffbeutel. Und dann, als er es am wenigsten erwartet hatte, drückte sie die Zimmertür mit dem Rücken zu. Mit ihren Kuhaugen starrte sie ihn an.

»Ich kann dir aber einen runterholen, wenn du willst.«

Sein Herz donnerte nervös. Frechheit siegt. Aus der Not eine Tugend machen. Sie wollte ernsthaft mit Sex für eine Gefälligkeit bezahlen. Wollte sie? Oder machte sie jetzt auch nur einen blöden Witz?

»Quatsch, vergiss meine blöden Sprüche, ich hab das nicht so gemeint.«

Ein Schritt vorwärts, ein Schritt näher. Wie die Nachbarstochter, nur mit größeren Titten.

»Ich mach das gerne.«

Kein Witz. Ihre Hand landete in seinem Schritt, auf der dicken Beule unter dem dunkelblauen Stoff.

»Sandra, lass…«, brachte Leon noch hervor. Leon spürte seinen Herzschlag im Hals. Denk nicht an die Perfektion, nicht wie bei der Nachbarstochter. Wende an, was du gelernt hast.

»… dich nicht aufhalten. Umso länger darfst du das Spiel behalten.«

Der Reißverschluss ratschte, und dann wühlten sich ihre Hände bereits in seine Shorts, zielstrebig, bestimmt. Dabei sah sie Leon von unten an, um die Lippen ein leises Lächeln. Der Knopf sprang auf, die Jeans rutschte herunter, sein Schwanz schnellte hoch. Sandras Augen wurden groß, unmerklich, sie ahnte nicht, dass er die Regung auf ihrem Gesicht wahrnahm. Die Lippen öffneten sich.

»Und das Riesending würdest du mir hinten reinstecken wollen?«

»Hast du Erfahrung damit?«

Sie errötete. »Sag ich nicht.«

Dann schlossen sich ihre Finger um seinen harten Prügel. Mit beiden Händen umfasste sie das harte Fleisch, sanft, beinahe zärtlich spielten ihre Fingerspitzen über die weiche Haut, zogen die Vorhaut zurück, legten die Eichel frei. Eine Hand umschloss seine Hoden. Langsam bewegte sie ihre Hand. Sandra machte das besser als erwartet. Irgendwie hatte er geahnt, dass sie es faustdick hinter den Ohren hatte.

Ihre rechte Hand ging vor und zurück, ihr Griff war fest, doch ihr Lächeln war verschwunden. Sie sah ihn unsicher an. Er hoffte nur, sie würde jetzt als Bedingung für den Abschuss nicht von ihm verlangen, eine Hausarbeit für sie zum Thema Sim City zu schreiben.

»Ist das okay so?«

»Voll in Ordnung«, presste er hervor.

Er zog die Frage, ob sie ihm einen blasen wollte und ob er ihr in den Mund spritzen durfte, ernsthaft in Betracht.

Sie wechselte die Hand. Ihre Titten wackelten. Etwas verkrampft stand sie vor ihm. Sie war keine Linkshänderin. Mit der freien Hand wischte sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie starrte auf seinen Schwanz, als könne sie nicht glauben, was sie da tat. Ihr Atem ging rasch. Von der Handarbeit oder der Aufregung?

»Erregt dich das? Wenigstens etwas?«

Sandra schnappte nach Luft und grinste verlegen.

»Schon, aber...«

Wie hatte sie auf seine Frage nach der Erfahrung geantwortet? Sag ich nicht. Da geht noch was, dachte er. Wenn er auch nicht viel über Frauen wusste – dass manche besonders geil sein konnten, wenn sie ihre Tage hatten, war auch ihm nicht entgangen.

»Ich mach dir einen Vorschlag.«

»Was denn?«, sagte sie mit großen Augen.

»Ich würde gerne noch einmal auf mein erstes Angebot zurück kommen.«

»Was?«

»Dann haben wir beide noch was davon.«

Skepsis in ihren Augen. »Dass ich meine Tage habe, stört dich nicht?«

Ihre Tage? Scheißegal ob sie die hatte. Die Lust rollte durch seinen Körper. Fremde Hände in einer neuen Situation und jetzt noch die Aussicht auf den Zutritt durch den Hintereingang. Und diesmal wäre es nicht zwischen Tür und Angel in einem Aufzug. Konnte es Geileres geben?

»Hast du es schon mal gemacht?«, fragte sie schüchtern. Zählte das eine Mal mit Vanessa im Aufzug?

»Ja, und du? Jetzt kannst du es sagen.«.

»Noch nie ohne Gel …«, flüsterte sie. Also doch. Er spürte, wie sein Schwanz noch härter wurde.

»Musst du auch nicht«, sagte Leon. Krümmte sich vor Geilheit. Sandra staunte. Nickte.

Sie ließ ihn los. Innerhalb von drei Sekunden war Leon mit wippendem Schwanz an seinem Schreibtisch. Er kramte in der Schublade und fand die Tube Gel, die bei Rossmann neben den Kondomen gehangen hatte.

Sie schluckte trocken.

»Wo ist das Bad?«

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