Читать книгу Die Methodenbibel. begegnen + auseinandersetzen + übertragen - Sara Schmidt - Страница 10

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1. Mose 3,1-23

Die Menschen müssen den Garten Eden verlassen

1 Die Schlange war das klügste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: „Hat Gott wirklich gesagt: ‚Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen‘?“ 2 „Natürlich dürfen wir sie essen“, erwiderte die Frau, 3 „nur nicht die Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ‚Esst nicht davon, berührt sie nicht, sonst müsst ihr sterben!‘“ 4 „Nein, nein“, sagte die Schlange, „ihr werdet bestimmt nicht sterben! 5 Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.“ 6 Die Frau sah den Baum an: Seine Früchte mussten köstlich schmecken, sie anzusehen war eine Augenweide und es war verlockend, dass man davon klug werden sollte! Sie nahm von den Früchten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso. 7 Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze. 8 Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. 9 Aber Gott rief nach dem Menschen: „Wo bist du?“ 10 Der antwortete: „Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!“ 11 „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“, fragte Gott. „Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?“ 12 Der Mensch erwiderte: „Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.“ 13 Gott, der HERR, sagte zur Frau: „Was hast du da getan?“ Sie antwortete: „Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!“ 14 Da sagte Gott, der HERR, zu der Schlange: „Verflucht sollst du sein wegen dieser Tat! Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang – du allein von allen Tieren. 15 Und Feindschaft soll herrschen zwischen dir und der Frau, zwischen deinen Nachkommen und den ihren. Sie werden euch den Kopf zertreten, und ihr werdet sie in die Ferse beißen.“ 16 Zur Frau aber sagte Gott: „Ich verhänge über dich, dass du Mühsal und Beschwerden hast, jedes Mal wenn du schwanger bist; und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt. Es wird dich zu deinem Mann hinziehen, aber er wird über dich herrschen.“ 17 Und zum Mann sagte Gott: „Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an: Deinetwegen ist der Acker verflucht. Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren, dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln werden dort wachsen, und du wirst die Pflanzen des Feldes essen. 19 Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden!“ 20 Der Mensch nannte seine Frau Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen werden. 21 Und Gott, der HERR, machte für den Menschen und seine Frau Kleider aus Fellen. 22 Dann sagte Gott: „Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß, was gut und was schlecht ist. Es darf nicht sein, dass er auch noch vom Baum des Lebens isst. Sonst wird er ewig leben!“ 23 Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war. [...]

Einführung

Die Menschen dürfen alles im Garten essen, außer die Früchte des einen Baumes. Gott erwartet, dass Adam und Eva seine Grenze anerkennen, damit die Gemeinschaft nicht zerstört wird. Die Schlange sät Zweifel. Und Eva misstraut Gott, sie glaubt der Lüge, genau wie Adam. Die Absicht, klug zu werden, treibt sie von Gott weg. Voll Scham wollen sie die Verantwortung abwälzen, was ihnen nicht gelingt. Gott führt zwar seine Drohung nicht aus, doch die Menschen müssen den Garten verlassen und sich auf neue Begrenzungen einstellen. Gott bekleidet Adam und Eva mit Fellen, er bleibt zugewandt.

Schlange: ist ein Geschöpf Gottes. Woher das Böse kommt, verrät der Text nicht.

Kerubim: geflügelte himmlische Wächter, halb Mensch halb Tier. Bewachen den Garten Eden (1. Mose 3,24).

Textbesichtigung

Eine visualisierte Geschichte wahrnehmen und lesen.

Material: ausgedruckte Bibeltexte und passende Requisiten (hier: Plakat mit aufgemaltem Baum, Früchtekorb, Stoffschlange, Grünpflanzen, Barbie und Ken, Wäscheleine, Babykleidung, Gartengeräte, Abtrennband, Schild „Betreten verboten“)

Beschreibung: Der Bibeltext wird hier nicht nur gelesen, sondern auch an verschiedenen Orten besichtigt. Dazu den Bibeltext in sinnvolle Abschnitte gliedern, die jeweiligen Texte vergrößert ausdrucken, auslegen oder auf ein Schild kleben. Eine Frage unter jedem Bibeltextabschnitt kann zum Nachdenken einladen. Jeder Ort wird mit wenigen Gegenständen visualisiert. Für die Darstellung eignen sich die Ecken eines Raumes. Die Kinder besichtigen in Zweierteams die ausgestellten Szenen. Sie lesen den Bibeltext und sprechen über die Frage. Oder eine Person aus dem Team begleitet die Kinder, z. B. jüngere Kinder im Erstlesealter, und liest die Texte vor.

Bibeltext: Es bieten sich vier Szenenbilder an: V. 1-7: Plakat eines Baumes, Korb mit Früchten, Stoffschlange. V. 8-13: verschiedene Pflanzen auf einem Tisch, Barbie und Ken, die sich dahinter verstecken. V. 14-19: Wäscheleine mit Babykleidung, einfache Gartengeräte. V. 20-23: Abtrennband mit Schild „Betreten verboten“.

Kompetenzen: Die Kinder kennen die Geschichte von der Vertreibung aus dem Garten Eden. Sie können den biblischen Text mit Gegenständen verbinden und darüber nachdenken. Sie können einem mehrteiligen Text folgen und sich die Inhalte selbst erschließen.

•• Dialog-Geschichte / Lückentext

Verkehrszeichen

Einen biblischen Text oder eine gestellte Geschichte mit bekannten Zeichen untermalen, kommentieren, bearbeiten und dadurch neue Lösungen und Deutungen entwickeln.

Material: Verkehrszeichen gibt es im Internet. Für große Schilder: Zeichen auf DIN A4 ausdrucken und ausschneiden, auf Begrenzungsstangen oder Saugglocken anbringen

Beschreibung: Verschiedene den Kindern bekannte Verkehrszeichen liegen aus. Entweder wird die Geschichte in Abschnitten vorgelesen und die Kinder ordnen dem Inhalt passende Zeichen zu. Oder der Bibeltext wird groß auf Packpapier geschrieben und von den Kindern mithilfe der Zeichen kommentiert. Auch Szenenbilder können beschildert werden. Die Wahl der Verkehrszeichen gemeinsam auswerten.

Bibeltext: Für diese Geschichte eignen sich verschiedene Gefahr-, Verbots- und Gebotsschilder, Einbahnstraßenschilder, usw. Die Kinder treffen sich in kleinen Gruppen. Jede Gruppe sucht passende Zeichen für eine Szene heraus und stellt oder legt sie dazu. Im Anschluss werden die Schilder besprochen: Warum habt ihr dieses Verkehrszeichen gewählt? Warum passt es zu dem Bibeltext? Die Schilder können auch noch ausgetauscht oder ergänzt werden.

Kompetenzen: Die Kinder können einen Text mithilfe einfacher Zeichen bearbeiten und damit über Gebote und Grenzen ins Gespräch kommen. Sie können sich mit anderen über ihre Wahl austauschen und voneinander hören und lernen.

•• Stimmungsthermometer / Kontrastpunkte


Ganz Ohr sein

Austauschen, Fragen klären, Texte mit Blick auf den Alltag interpretieren.

Material: Smartphone, Kopfhörer, Symbol Fragezeichen

Beschreibung: Die Methode hilft Kindern dabei, ihre Fragen zu klären, in einen Austausch zu kommen, auszusprechen, was sie bewegt, und Missverständnisse zu reduzieren, die beim Interpretieren biblischer Geschichten entstehen können. Die moderierende Person kann und soll ihre Sichtweise ebenfalls einbringen und anbieten. Es werden kleine Gruppen bis acht Kinder gebildet. In der Mitte liegen ein ausgeschnittenes Fragezeichen, ein Smartphone und ein Kopfhörer. Fragezeichen: Zu welcher Frage möchtest du (von Gott) eine Antwort haben? Kopfhörer: Was aus dem Text würdest du am liebsten ausblenden oder wo möchtest du weghören? Positive Alternative: Worauf willst du dich voll konzentrieren, wo willst du genau hinhören? Smartphone: Sag in einem Satz, was du an jemand anderen texten würdest, oder was eine andere Person hören sollte. – Die Moderation stellt die Gegenstände vor und lädt zu einem offenen Austausch ein. Ein Kind beginnt. Es nimmt einen Gegenstand in die Hand und sagt etwas dazu. Die anderen haben die Möglichkeit, darauf zu reagieren, oder den Gegenstand selbst zu übernehmen und ihre Gedanken einzubringen. Dann wird der Gegenstand wieder in die Mitte gelegt und das nächste Kind macht weiter. Die Moderation leitet das Gespräch, fragt nach und nimmt die Gedanken auf, ohne sie zu werten. So kann ein Gespräch entstehen. Es gilt dabei auch, Momente der Stille gemeinsam auszuhalten. Denn es braucht Zeit, in sich hineinzuhören und auszudrücken, was einen bewegt.

Bibeltext: Fragen, die hier auftauchen können: Gott, warum hast du den Baum in den Garten gesetzt? Warum soll es verkehrt sein, Gut und Böse unterscheiden zu können? Warum müssen Adam und Eva raus aus dem Garten? Interessant könnte auch das Thema Grenzen sein und wie Gott mit Grenzüberschreitungen umgeht.

Kompetenzen: Die Kinder können gemeinsam über ihre Fragen und Deutungen nachdenken. Sie können einander zuhören und andere Meinungen aushalten.

•• Fragebox / Fragenquiz

Die Methodenbibel. begegnen + auseinandersetzen + übertragen

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