Читать книгу Die Methodenbibel. begegnen + auseinandersetzen + übertragen - Sara Schmidt - Страница 9
Оглавление1. Mose 2,4b-25
Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies)
4b Als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, 5 gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. 6 Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden. 7 Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen. 8-9 Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte. In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist. 10 In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme. 11 Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt. [...] 13 Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. 14 Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat. 15 Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. 16 Weiter sagte er zu ihm: „Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, 17 nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.“ 18 Gott, der HERR, dachte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.“ 19 So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen. 20 Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte. 21 Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. 22 Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Der freute sich und rief: „Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.“ 24 Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. 25 Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
Einführung
Der Verfasser des zweiten Schöpfungsberichts rückt die Menschen und ihre Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt. Der Mensch ist ein Geschöpf, ein „Erdmensch“. Gott, der Herr, gibt den Lebensatem und schafft einen besonderen Lebensraum: Einen üppig blühenden Garten, von einem Fluss bewässert. Einen Ort der Freude, aber gleichzeitig kein Schlaraffenland, denn Adam hat darin eine herausragende Stellung. Er bekommt die Verantwortung für den Garten und die Tiere. Adam packt mit seinen Händen an, pflegt und gestaltet den Garten, erforscht die Tiere und gibt ihnen Namen. Und Gott schafft ihm in „Eva“ ein Gegenüber und eine Partnerin.
Eden: Die genaue Lage lässt sich geografisch nicht feststellen. „Eden“ heißt im Hebräischen „Freude“. Im griechischen Text steht „paradeisos“, daher kommt der Name Paradies.
Baum der Erkenntnis: steht im Paradies. Erkenntnis meint ein umfassendes Wissen, was nützlich oder schädlich ist. Wer Gut und Böse „erkennt“, steht in der Gefahr, sich aus der Beziehung zu Gott zu lösen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Mensch: hebräisch „adam“. Später wird Adam zum Namen des ersten Menschen.
Eva: abgeleitet vom hebräischen Wort für „Leben“.
Wortfinder
In einem Bibeltext bestimmte Wörter finden, unterstreichen und aufschreiben.
Material: Moderationskarten, Stifte, ausgedruckte Bibeltexte, Wortfinder-Aufträge auf Zetteln, hier: farbige Tücher
Beschreibung: Die Kinder erhalten einen konkreten Wortfinder-Auftrag, mit dem sie in einem Bibeltext oder Textabschnitt zu zweit nach bestimmten Wörtern suchen. Das können Wortarten sein (Nomen, Adjektive, Verben), Wörter, die unter einem bestimmten Thema stehen, oder Bildworte. Die Kinder gehen zu zweit zusammen. Sie erhalten den ganzen Bibeltext oder einen Ausschnitt, Stifte, Karten und den Auftrag. Sie lesen einander den Bibeltext Vers für Vers vor und unterstreichen die gesuchten Wörter. Danach schreiben sie alle unterstrichenen Wörter groß auf Kärtchen auf. Sind alle Kinder fertig, werden die Wörter im Kreis ausgelegt oder an einer Tafel ausgehängt. Hier können schwierige Begriffe erfragt und geklärt oder Wörter kategorisiert werden. Mit den Wörtern kann in einer Folgemethode weitergearbeitet werden.
Bibeltext: Konkrete Suchaufträge mit eingrenzenden Versangaben geben, z. B. Land und Landschaft / Wasser und Bodenschätze / Tiere / Menschen. In der Zusammenschau die Wörter am Boden auf farbigen Tüchern sortieren, fremde und schwierige Wörter klären (Edelsteine, Baum der Erkenntnis, Baum des Lebens). Wo es wenige Details gibt, mit weiteren Karten ergänzen. Hier könnten es verschiedene Tierarten sein: Welche Tiere lebten wohl im Garten?
Kompetenzen: Die Kinder können die Paradiesgeschichte in Auszügen lesen. Sie können sich ein inneres Bild vom Garten machen. Sie können schwierige Wörter klären.
Knetfiguren
Mit Ton oder Knetmasse schöpferisch tätig werden, Figuren und Gegenstände zu einem Thema gestalten.
Material: Ton oder Knetmasse, 1 Spanplatte pro Kind als Unterlage, Behälter für Wasser, Werkzeuge aus dem Handel oder alternative Werkzeuge: alte Messer, Gabeln, Nudelholz, verschiedene Holzstäbe, Schaber, Fensterleder zum Glätten, Schwämme; hier: flache Kiste mit etwas Sand, ggf. Naturmaterialien zum Dekorieren
Beschreibung: Formbare Materialien wie Knetmasse oder Ton üben einen starken Reiz aus. Das plastische Gestalten kann den Kindern helfen, einem vorher gehörten oder gelesenen Bibeltext Ausdruck zu verleihen und ihn so tiefer zu begreifen. Menschen, Tiere oder Gegenstände, die durch das Kneten und Formen entstehen, lassen sich leicht mit eigenen Erfahrungen oder Kenntnissen verbinden. Es gibt Ton, der an der Luft trocknet, und Knetmasse für den Elektro-Ofen. Die Kinder sitzen in Gruppen von vier bis sechs Kindern an Tischen. Material und Werkzeuge einführen. Jedes Kind sucht sich für sich oder in Absprache mit der Gruppe eine Aufgabe. Dann wird geformt. Das Material zu Beginn mit dem Handballen auf einer Spanplatte gut durchkneten. Die Tiere am besten am Stück formen. Werden beim Arbeiten mit Ton Teile angesetzt, z. B. Beine, dann entweder die Ansatzstellen auf beiden Seiten aufrauen, anschlickern und ansetzen; oder mit einem Holzstab eine kleine Vertiefung bohren, anfeuchten und das anzufügende Teil einsetzen und verstärken. Beim Arbeiten mit Knetmasse ist es wichtig, die Übergänge zwischen beiden Teilen sauber zu verstreichen.
Bibeltext: Die Kinder stellen die fertigen Figuren in eine vorbereitete „Schöpfungskiste“. Es eignet sich eine flache Kiste oder ein mit Folie ausgelegter flacher Karton, die/der mit normalem Sand gefüllt ist. Der „Garten“ kann mit Naturmaterialien verziert werden.
Kompetenzen: Die Kinder können Objekte, Tiere und Menschen aus der Paradiesgeschichte modellieren. Sie können ihre Ergebnisse in einem „Garten“ ausstellen.
Finger-Bildmotiv-Sucher
Motive suchen, unerwartete Details entdecken und die eigene Wahrnehmung schärfen.
Material: kein Material
Beschreibung: Aus Zeigefinger und Daumen beider Hände wird jeweils ein L geformt. Die Finger werden so aneinandergelegt, dass ein Finger-Rechteck („Finger-Bildmotiv-Sucher“) entsteht. Dann sind die Kinder mit dem Finger-Bildmotiv-Sucher unterwegs, sie „fotografieren“ auf diese Weise ein Motiv, ein Bild, eine Szene und speichern diese auf der „kopfinternen Memory Card“. Im Anschluss können die Kinder beschreiben, warum sie das Motiv gewählt haben und was sie daran besonders schön fanden.
Bibeltext: Wurde vorher künstlerisch gestaltet, können die Kinder mit dem Finger-Bildmotiv-Sucher ein Motiv suchen, das ihnen besonders gefällt. Die Methode lädt aber auch dazu ein, einen Spaziergang zu machen und reale Bilder der Schöpfung einzufangen.
Kompetenzen: Die Kinder können eigene, für sie bedeutsame Eindrücke festhalten. Die Kinder können anderen mitteilen, was für sie wichtig, schön, bedeutend ist und warum.