Читать книгу Die Methodenbibel. begegnen + auseinandersetzen + übertragen - Sara Schmidt - Страница 8
ОглавлениеGeschichten
1. Mose 1,1-28
Die Erschaffung der Welt
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Die Erde war noch leer und öde, Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser, und über den Fluten schwebte Gottes Geist. 3 Da sprach Gott: „Licht entstehe!“, und das Licht strahlte auf. 4 Und Gott sah das Licht an: Es war gut. Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit 5 und nannte das Licht Tag, die Dunkelheit Nacht. Es wurde Abend und wieder Morgen: der erste Tag. 6 Dann sprach Gott: „Im Wasser soll ein Gewölbe entstehen, eine Scheidewand zwischen den Wassermassen!“ 7 So geschah es: Gott machte ein Gewölbe und trennte so das Wasser unter dem Gewölbe von dem Wasser, das darüber war. 8 Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und wieder Morgen: der zweite Tag. 9 Dann sprach Gott: „Das Wasser unter dem Himmelsgewölbe soll sich alles an einer Stelle sammeln, damit das Land hervortritt.“ So geschah es. 10 Und Gott nannte das Land Erde, die Sammlung des Wassers nannte er Meer. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 11 Dann sprach Gott: „Die Erde lasse frisches Grün aufsprießen, Pflanzen und Bäume von jeder Art, die Samen und samenhaltige Früchte tragen!“ So geschah es: 12 Die Erde brachte frisches Grün hervor, Pflanzen jeder Art mit ihren Samen und alle Arten von Bäumen mit samenhaltigen Früchten. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 13 Es wurde Abend und wieder Morgen: der dritte Tag. 14 Dann sprach Gott: „Am Himmel sollen Lichter entstehen, die Tag und Nacht voneinander scheiden [...]. 15 Sie sollen am Himmelsgewölbe leuchten, damit sie der Erde Licht geben.“ So geschah es: 16 Gott machte zwei große Lichter, ein größeres, das den Tag beherrscht, und ein kleineres für die Nacht, dazu auch das ganze Heer der Sterne. 17 Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie der Erde Licht geben, 18 den Tag und die Nacht regieren und Licht und Dunkelheit voneinander scheiden. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 19 Es wurde Abend und wieder Morgen: der vierte Tag. 20 Dann sprach Gott: „Das Wasser soll von Leben wimmeln, und in der Luft sollen Vögel fliegen!“ 21 So schuf Gott die Seeungeheuer und alle Arten von Wassertieren, ebenso jede Art von Vögeln und geflügelten Tieren. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 22 Und Gott segnete seine Geschöpfe und sagte: „Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die Meere, und ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!“ 23 Es wurde Abend und wieder Morgen: der fünfte Tag. 24 Dann sprach Gott: „Die Erde soll Leben hervorbringen: alle Arten von Vieh und wilden Tieren und alles, was auf der Erde kriecht.“ So geschah es. 25 Gott machte die wilden Tiere und das Vieh und alles, was auf dem Boden kriecht, alle die verschiedenen Arten. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 26 Dann sprach Gott: „Nun wollen wir Menschen machen, ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist! Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde und über alles, was auf dem Boden kriecht.“ 27 So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau. 28 Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.“ [...]
Einführung
Gott wird als Urheber und Schöpfer allen Lebens vorgestellt. Das will der Autor hervorheben, nicht wie und wann Gott die Erde schuf. Der poetische Aufbau ähnelt den Strophen eines Liedes. Die sechs Tage verlaufen gleichförmig: Gott ruft souverän aus dem Nichts hervor, es folgen die Wirkung seiner Worte, Gottes Bewertung und die Zählung der Tage. Die Menschen bilden als Ebenbild Gottes den krönenden Abschluss der Schöpfung. Daraus ergibt sich auch ihr Auftrag, nämlich gemeinschaftlich ihr Leben und das Leben in der Natur zu gestalten. Den sechs Schöpfungstagen folgt der siebte Tag als Ruhetag (1. Mose 2,2-3). Gottes Urteil: „Es was alles sehr gut“!
Gottes Geist: hebräisch „Wind, Hauch, Atem“. Er ist Schöpfungskraft, die Leben schafft.
Gewölbe: altorientalische Vorstellung vom Himmel als Kuppel oder Schale.
Fingerfertig
Darstellung von Geschichten und Motiven mit den Fingern.
Material: Bibel
Beschreibung: Fingerspiele gehören zum Kulturgut und werden meist mündlich weitergegeben. Es gibt ein Repertoire typischer Bewegungen, die immer wieder vorkommen und auch zur Untermalung von Liedern, Reimen und Gedichten eingesetzt werden können. Aber auch Geschichten und Texte aus der Bibel lassen sich durch frei interpretierte Bewegungen mit den Fingern und Händen verstärken und umrahmen. Die Kinder sitzen im Kreis. Der Text wird vorgelesen. Nach einem Vers oder sinnvollen Abschnitt werden passende Bewegungen erfunden und ausprobiert. Wer eine Idee hat, macht diese vor, die anderen wiederholen die Bewegung.
Bibeltext: Die Schöpfungsgeschichte bietet viele Bilder an, die zu Bewegungen einladen: Dunkelheit (ineinandergelegte Faust), Licht (Fäuste auseinander bewegen zur offenen Hand), Wasser (Wellen mit Fingern), Land (leichte Wellen mit Hand), Berge (Hände mit Fingerspitzen aneinander), Sonne (Kreis mit Handflächen), Sterne (Fingerspitzen „blinken“ lassen), Wachstum (Fäuste gegenüber und dann Hände nach oben öffnen), Bäume (Hände mit gespreizten Fingern, Arme bilden Stamm), Vögel (Gesang mit Daumen und Zeigefinger als Schnabel, wegfliegen durch auf- und abschwingende Hände), Fische (Handflächen aneinanderlegen, schlängelnd bewegen), Säugetiere (vier Finger nach unten, je nach Tier langsam, schleichend, hüfend bewegen), Hasenohren (Zeige- und Mittelfinger hochstrecken), Tiere, die an einem Arm (Baum) hochkrabbeln und beispielsweise in einem Nest (hohle Hand) verschwinden, Menschen (aufeinander zeigen, laufende Bewegungen mit Zeige- und Mittelfinger).
Kompetenzen: Die Kinder können Finger und Hände zu einem Bibeltext bewegen. Sie werden selbst schöpferisch tätig, improvisieren zu den Schöpfungstagen und imitieren die Umsetzung anderer.
•• Bilddiktat / Türöffner
Handabdruck-Collage
Gemeinsam mit bunten Handabdrücken ein großes Bild zu einem Thema gestalten.
Material: Fingerfarben (z. B. von Mara, SES Creative, KLECKSi oder ökoNORM), Tonkarton (DIN A2) in verschiedenen Farben als Untergrund der Collage, Pinsel, Wasserbehälter, Filzstifte, normales weißes Papier für die Handabdrücke, Scheren, Klebstoff, Föhn
Beschreibung: Die Kinder sitzen an Tischen. Alles benötigte Material für die Handabdrücke liegt aus. Tonkarton, Föhn, Scheren und Klebstifte auf einem Nebentisch arrangieren. Das Material einführen. 1. Die Kinder überlegen sich zuerst, welches Motiv sie als Handabdruck gestalten wollen. 2. Sie nehmen Pinsel und Fingerfarbe und bemalen eine Hand (meist ist das die linke). Mit der Hand fest auf das Papier drücken. 3. Die Hände waschen, evtl. die Farbe trockenföhnen. 4. Das Motiv mit Filzstiften verzieren, z. B. Augen, Mähne, Ohren, Blumen, Blätter dazu malen. 5. Das Motiv ausschneiden und auf einen vorbereiteten Tonkarton kleben. Auf diese Weise entsteht aus einzelnen Handabdrücken eine gemeinsame Collage. Meist sind einige Kinder früher fertig als andere. Sie können auf dem Tonkarton die Collage mit weiteren Hintergrundmotiven und Details ausschmücken.
Bibeltext: Verschiedene Tische zu den einzelnen Schöpfungstagen anbieten und die Kinder möglichst frei wählen lassen. Die ersten zwei Tage sind in der Regel schwieriger zu vergeben. Aber dazu können auch Kinder, die früher fertig sind, noch etwas gestalten. Es kommt hier auch nicht darauf an, dass alle Tage gleich gewichtet sind. Mit den Handabdrücken werden Sonne, Mond und Sterne, Blumen, Bäume, Vögel, Fische, Tiere und Menschen gestaltet.
Kompetenzen: Die Kinder können mit ihren Händen agieren und eine Technik anwenden. Sie können eigene Ideen zu den Schöpfungstagen entwickeln und gestalten.
Bilder-Rolle
Selbst gestaltete Bilder in einer Zusammenschau präsentieren und einander vorstellen.
Material: fertig gestaltete Bilder, Tacker, zwei Stäbe, Klebstoff
Beschreibung: Für die Gestaltung einer Bilder-Rolle müssen einzelne, von den Kindern gestaltete, Bildwerke vorliegen, in diesem Fall Bilder zum Thema Schöpfung. Alle Bilder werden dann mit Heftklammern zusammengetackert und aufgerollt. Am Anfang und am Ende der Rolle einen Stab befestigen. Zwei freiwillige Kinder halten die Rolle mit den erschaffenen Kunstwerken. Die anderen Kinder setzen sich auf den Boden. Aus Zuschauersicht bewegt sich das rechte Kind mit der vollen Rolle nach rechts und enthüllt auf diese Weise Bild für Bild. Die moderierende Person leitet jeweils den Wechsel eines Bildes ein. Nach jedem Bild stellen die Künstlerinnen und Künstler jeweils ihr Werk vor. Die schon gezeigten Bilder können bei einem Wechsel stehen gelassen oder von der linken Person wieder eingerollt werden.
Bibeltext: Hier können die Bilder der „Handabdruck-Collage“ zusammengetackert und als Schöpfungsrolle nach und nach aufgerollt werden. Die Kinder, die die Bilder-Rolle halten, positionieren sich zu Beginn links im Raum. Die Gruppen stellen ihr Werk vor, bis die ganze Schöpfung sichtbar ist. Fragen zum Abschluss: Was gefällt dir an dem, was Gott geschaffen hat? Was findest du „sehr gut“? Was davon gefällt dir heute noch?
Kompetenzen: Die Kinder können ihre eigenen Werke vorstellen. Sie können ihre Werke und die der anderen Kinder bestaunen und auf sich wirken lassen.
•• Segensblume / Blickpunkt