Читать книгу Der kleine Hund Jack - Sarah Marie Schäfer - Страница 8
ОглавлениеKapitel 1
eine legendäre Schatzkarte
„Vor langer, langer Zeit gab es einmal an einem fernen Ort, eine riesige Stadt. All ihre Bewohner führten ein glückliches unbeschwertes Leben. Man erzählt sich, es sei eine blühende, prosperierende Stadt gewesen. Bis eines Tages ein fürchterliches Unglück über die Stadt hereinbrach. Der Himmel verfinsterte sich und die Erde bebte. Das Ende der Welt schien nahe zu sein. Innerhalb einer einzigen Nacht versank die Stadt im Erdboden. Viele, viele Jahre später war die Stadt bereits zu einer Legende geworden. Als keinerlei Spuren mehr ihre Existenz bezeugten, kamen Menschen, um eine Stadt darüber zu gründen, namens Siegen. Diese Menschen sprachen: Unter der Stadt, ist noch immer ein uralter Schatz verborgen. Und so… wurde die Legende in die Stadt Siegen überliefert.“
Bello erzählt in der Hundeschule die Geschichte rund um die Legende der Stadt Siegen. Die Hundehalter Franziska und Bert, welche gerade frisch nach Siegen gezogen sind, hören ihm gespannt zu. Jack stöhnt: „In einer fernen Stadt also… In einer fernen Stadt, in der wir uns gerade befinden.“ Bello legt die Ohren grinsend zurück. Franziska und Bert klatschen in die Hände. Sie stehen von der Bank gegenüber von Jack und Bello auf. Bert meint: „Das war eine interessante Geschichte, aber ich muss jetzt mal nach Hause zu den Hunden. Wir sehen uns!“ Mit einem Winken verabschiedet er sich. Während er durch die Tür aus der Hundeschule wandert, blicken Jack und Bello ihm schwanzwedelnd hinterher. Franziska sagt: „Danke für die tolle Geschichte. Ich glaube ich schaue mich jetzt noch ein wenig in der Stadt um. Kennt ihr zufällig noch ein paar schöne Orte hier in der Stadt?“ Jack und Bello überlegen kurz. „Spontan würde ich sagen das Siegufer oder das obere Schloss vielleicht“, offenbart Jack seine Gedanken. Franziska nickt zufrieden. Sie findet beide Orte sehr ansprechend. Die Hundehalterin antwortet: „Danke sehr, ich glaube, ich schaue mal bei dem oberen Schloss vorbei. Das klingt interessant.“ Jack geht zum Fenster. Er deutet auf eine Straße. „Dann musst du einfach die Straße entlang gehen und dann links. Viel Spaß.“ Franziska bedankt sich. Sie geht von Dannen. Jack und Bello hingegen begeben sich in das Büro der Hundeschule, um lästigen Papierkram abzuarbeiten.
Bei dem oberen Schloss herrscht eine mittelalterliche Ausstellung, wo einige Menschen mittelalterlich sogar zu reden versuchen. Es gibt Tauschhandel, Ritterrüstungen und in der Mitte des Schlossplatzes eine Guillotine. Die Klinge der Guillotine scheint frisch geschärft worden zu sein. Neben der Guillotine befindet sich ein als Mönch verkleideter Mann auf einem Teppich. Allerlei Krimskrams ist darauf ebenfalls verbreitet. Der Mann spricht Franziska an. „Hallo junges Fräulein, kann ich Sie denn mit einer meiner Kostbarkeiten zum Kauf überzeugen?“, fragt er hoffnungsvoll. Franziska packt sich verwegen ans Kinn. Sie weiß nicht so richtig, ob sie etwas kaufen soll. Doch da erblickt sie eine Schachtel. „Hm, diese Schachtel da, ist da denn auch etwas drin?“, möchte Franziska neugierig wissen. Der Mann nickt langsam. Er steht aus seinem Schneidersitz auf. „In dieser Schachtel, soll sich wohl die Karte zu einem legendären Schatz befinden, aber ich glaube nicht an Legenden. Ich weiß nicht, ob Sie damit vielleicht etwas anfangen können? Zumal die Schachtel wohl auch nur von jemanden mit absolut reinem Herzen geöffnet werden kann“, berichtet der Mann. Franziska drückt dem Mann lächelnd fünf Euro in die Hand. Sie nimmt das Kästchen an sich. Auf einmal beginnt es zu leuchten. Der Mann staunt nicht schlecht. Franziska öffnet die Schachtel, welche er nicht aufbekam. In ihr befindet sich tatsächlich eine Schatzkarte. Franziska ist beeindruckt und stolz. Sie ist stolz darauf, sich nie etwas zuschulden hat kommen lassen.
Am nächsten Morgen geht Bello aus dem Haus. Gemütlich schlendert er zum Briefkasten, mit einem Napf voll Kaffee im Maul. Neben dem Briefkasten stellt er den Napf ab. Er trinkt etwas. Seine Augenringe sind riesig. Man sieht ihm an, dass er Schlafmangel hat. Bello legt die Briefe in den anschließend leeren Napf. Er trägt den Napf mit den Briefen im Maul zurück ins Haus. „Hey Jack, die Telefonanbieter und Franziska Gersemsky haben uns geschrieben“, verkündet Bello. Jack nimmt den Brief von Franziska an sich. Mit seinen frisch gespitzten Krallen öffnet er den Brief. Jack liest vor: „Hallo sprechende Hunde Jack und Bello,
ich befinde mich gerade an der Guillotine vom oberen Schloss und habe mein Handy verloren. Mir ist eine seltsame Schatzkarte in die Hände gefallen für einen Schatz, welcher sich in Siegen befinden soll. Ich dachte mir, da ihr euch gut in Siegen auskennt, dass ihr mir vielleicht bei dieser Schatzsuche helfen könnt. Die Schatzkarte befindet sich auf der Rückseite von diesem Brief. Ich erwarte euch an der Guillotine vom oberen Schloss, wo ich ab jetzt zelte, bis ihr kommt.
Liebe Grüße, Franziska.
PS: Ich zähle auf euch.“
Jack und Bello betrachten die Schatzkarte. Sofort ist klar, sie wollen Franziska helfen bei der Schatzsuche. Bello fällt aber ein, dass eine Dokumentation über Bananen im Fernseher läuft, welche er nicht verpassen möchte. Somit macht sich Jack alleine auf den Weg zur Guillotine.