Читать книгу Tomaten mögen keinen Regen - Sarah Michaela Orlovský - Страница 8

ANA

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„Ana?“, fragt Levon schüchtern. „Hat das noch bis Montag Zeit?“ Der Praktikant legt einen Packen Papier auf den Schreibtisch der Chefredakteurin.

„Hat was Zeit?“, fragt Ana und blättert die Unterlagen blitzschnell durch.

„Bis heute sollte ja das Konzept stehen, nicht? Für die Reportage über Menschen mit Behinderung“, erinnert sie Levon. „Aber ich stecke noch immer mitten in den Recherchen. Das ist so ein umfangreiches Thema. Kann ich da bitte noch übers Wochenende dran schreiben?“

„Ist gut“, seufzt Ana. „Ich komme vor Montag sowieso nicht dazu, mir das anzusehen.“

„Danke“, sagt Levon. „Und – ach ja – für die Sitzung morgen um 11.00, soll ich da noch etwas vorbereiten?“

„Welche Sitzung?“

„Ähm – die Redaktionssitzung für die Herbstausgabe.“

„Die Redaktionssitzung“, flucht Ana. „Verdammt.“

Levon starrt Ana verblüfft an.

„Ist alles in Ordnung?“, fragt er vorsichtig.

Ana holt tief Luft.

„Sowieso“, lächelt sie. „Es ist nur gerade etwas dicht, alles zusammen.“

Einen kurzen Moment lang steht Levon da, unschlüssig, ob er gehen oder noch kurz bleiben soll.

„Magst du vielleicht auf einen schnellen Kaffee gehen?“, fragt er schließlich.

Ana sieht auf ihre Uhr. „Warum nicht“, sagt sie. „Eine Pause kann nicht schaden.“

Ich habe den Kopf fest zwischen die Knie geklemmt, um den Schmerz in meinem Kopf wegzudrücken. Trotzdem höre ich den Wagen. Das Tor schlägt klirrend gegen die Mauer und dann heult ein Motor auf.

Ich schiebe mich hinter dem schweren Regal hervor. Mein Hals und mein Rücken sind ganz steif vom langen Sitzen. Ich steige auf zwei Kartoffelsäcke, um aus dem Fenster sehen zu können. Von der Speisekammer aus sieht man nur die kleine Ecke der Einfahrt, in der die Mülltonnen stehen. Das Auto ist genau davor geparkt. Ich kann nur die offene Seitentür erkennen.

Es ist der Rettungswagen.

Sie sind zurück aus dem Krankenhaus.

Tomaten mögen keinen Regen

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