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DIE MÄNNLICHEN HAUPTDARSTELLER: HODEN UND NEBENHODEN
ОглавлениеNun betreten die männlichen Hauptdarsteller die Bühne des Lebens: die Hoden und die Nebenhoden. Sie liegen außerhalb des Körpers, da sie große Temperaturen nicht gut vertragen.
Während die Frau mit allen ihr in ihrem Leben zur Verfügung stehenden Eizellen auf die Welt kommt, nehmen bei Männern irgendwann im Laufe der Pubertät unter dem Einfluss von Testosteron die Hoden die Produktion der ersten Samenzellen auf. Ab dann werden ca. 1.000 fertige Spermien pro Sekunde hergestellt. Täglich entstehen somit 20 bis 100 Millionen neue Spermien. Dabei dauert es von den Anfängen bis zum fertigen Spermium drei Monate. Ihre Reifezeit verbringen die Samenzellen in den Nebenhoden. Dort ist es etwa zwei Grad kühler als im restlichen Körper. Ein wichtiger Aspekt, da zu viel Hitze den Samenzellen schaden kann.
Und obwohl auch die männliche Fruchtbarkeit im Alter nachlässt, sind Männer prinzipiell vom ersten bis zum letzten Samenerguss zeugungsfähig. 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche. Was für ein Unterschied zu den maximal 24 Stunden, in denen eine Eizelle befruchtungsfähig ist und eine Frau sich fortpflanzen kann.
Eine Samenzelle ist nur wenige Hundertstelmillimeter lang und setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem Schwanz, dem Mittelstück und dem Kopf, der nicht nur die Erbinformationen (DNA) enthält, sondern auch das Akrosom, ein Zellteil, in dem sich Enzyme befinden, die dem Spermium helfen, die Hülle der Eizelle zu durchdringen. Im Mittelstück der Spermien befinden sich die Mitochondrien. Diese Zellorganellen sind in fast jeder Körperzelle vorhanden. Sie regeln wichtige Zellfunktionen. Ohne Mitochondrien sind Zellen nicht lebensfähig. Für die Spermazellen sind Mitochondrien die treibende Kraft, denn sie produzieren unentwegt Energie, die die Spermazellen für ihre Fortbewegung benötigen. Ohne funktionierende Mitochondrien sind die Spermazellen lahme Schwimmer.
Je schneller sich ein Spermium fortbewegen kann, desto eher ist es an seinem Zielort, der Eizelle, angekommen. Langsame Spermien sind eher ein Nachteil bei der Fortpflanzung.
Interessant ist, dass die Mitochondrien des Mannes nicht mit der Eizelle bei der Befruchtung verschmelzen. Das Mittelstück mit den Energiekraftwerken fällt genauso wie der Schwanz der Spermazelle ab. Nur der Kopf, der die männliche DNA enthält, vereinigt sich mit der Eizelle. Diese besitzt bis zu 120.000 Mitochondrien – keine Körperzelle hat hier mehr zu bieten! Alle Mitochondrien, die wir besitzen, haben wir also von unserer Mutter geerbt.