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WIE ENTSTEHT EIN WUNDER?

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Wenn wir uns an die Aufklärung im Biologieunterricht in der siebten Klasse zurückerinnern, fällt uns vor allem der Biolehrer ein, der einen riesigen Tampon in ein Gefäß mit Wasser legte, bis dieser zum Entsetzen aller Mädchen – und unter dem Gelächter der Jungen – zu einem unförmigen Etwas aufquoll. Oder an die Nummer mit den Kondomen, die reihum über einen Holzpenis gestreift werden mussten. Und mit allem verbunden das Gefühl von Ekel und Scham. Und ja, stimmt, irgendwas war da doch noch mit Eisprung um den 14. Tag, und dass ungeschützter Geschlechtsverkehr (die Betonung lag auf »schlecht«) zu einer Schwangerschaft führen könnte. In jenen Tagen dann sicherlich ungewollt.

Viel Nützliches ist aus diesem Unterricht bei den meisten wohl nicht hängen geblieben. Man hat uns beigebracht, wie Organe funktionieren, aber nicht dazu angeleitet, unseren Körper richtig wahrzunehmen. Und durch jahrelange Verhütung mit der Pille, die oft schon in der Teenagerzeit begann, ist es vielen Frauen nicht bewusst, dass der Körper jeden Monat deutliche Signale der Fruchtbarkeit bzw. der Unfruchtbarkeit aussendet. Der eigene Körper blieb uns, den Frauen der 1970er und 1980er Jahrgänge, dadurch fremd und unverständlich.

Die eigene Fruchtbarkeit ist und bleibt für viele Frauen und auch Männer ein Leben lang ein Buch mit sieben Siegeln – zu viele scheinbar verwirrende biologische Prozesse.

Zum Glück liegen nun schon einige Jahre hinter unserer Schullaufbahn, sodass wir uns in der Theorie ganz entspannt dem widmen können, worum es in diesem Buch eigentlich geht: nicht das Verhüten, sondern das Schaffen neuen Lebens – damit wir unser ganz eigenes persönliches Wunder erleben.

Die Entstehung neuen Lebens ist tatsächlich ein Wunder. Und um dieses einzufangen, ist es wichtig, die Abläufe des weiblichen Zyklus und auch die wesentlichen Aspekte männlicher Fruchtbarkeit zu verstehen, um den optimalen Zeitpunkt für eine Befruchtung nicht zu verpassen. Dieser liegt nämlich keinesfalls immer am 15. Zyklustag, wie uns viele Biologiebücher so gerne glauben machen wollen. Widmen wir uns zunächst dem Schauplatz der Befruchtung und Schwangerschaft, quasi der Bühne des Lebens.

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