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Evolution oder Intelligent Design?

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Unzählige Planeten sind ohne Leben und so lebensfeindlich, dass weiteres Leben nicht entstehen kann. Wo ist eigentlich der Sinn bei so vielen Planeten ohne Leben?

Rein naturwissenschaftlich betrachtet, könnte der Sinn des Lebens in einer zufällig entstandenen Welt nur in der biologischen und sozio-kulturellen Evolution liegen, gesteuert von Selbsterhaltungs- und Fortpflanzungstrieb.[38]

Es bedarf zur Erklärung der Welt keines Gottes (Pierre Simone de Laplace) und für Charles Darwin entwickelt sich die Vielzahl der Lebewesen ziellos durch zufällige Mutationen und durch Selektion aufgrund von glückender oder misslingender Anpassung an die äußeren Umstände.[39]

Der Darwinismus ist derzeit die einzige Theorie, die die Entstehung des Lebens aus seinen einfachsten Formen erklärt. Richard Dawkins behauptet, dass „das Universum, das wir sehen, (…) keine Ordnung, keinen Sinn, kein Gut und kein Böse besitzt, sondern nichts als nutzlose Gleichgültigkeit.“[40]

Ist das Auftreten des Menschen ein unwahrscheinlicher Zufall in der Evolution?

Oder musste es auf die eine oder andere Weise zwangsläufig auf die Entwicklung der menschlichen Spezies hinauslaufen?

Der Weg in die Zukunft scheint wesentlich von Zufällen geprägt.

In der Evolutionstheorie von Darwin haben sich der Kosmos und die gesamten Lebensformen in Millionen von Jahren Stück für Stück entwickelt.

Das Leben hat sich evolutioniert, also immer wieder neu angepasst.[41]

Evolution ist eine Tatsache und keine Theorie.

Diese Erkenntnis hat sich erst in den letzten Jahrzehnten erhärtet, da zahlreiche neue fossile Zwischenformen sowie ca. 3,5 Milliarden Jahre alte versteinerte Ur-Bakterien gefunden wurden.

Wir sind offenbar nur eine von Millionen verschiedener Tierarten der Erde, die sich vor wenigen Jahrmillionen in Afrika aus Schimpansen-ähnlichen Urformen entwickelt hat.

Schimpanse und Mensch haben eine nahezu 99-prozentige Identität auf dem Niveau der Protein-Gene.[42]

Aber zeugt nicht die wunderbare Gesetzmäßigkeit der Natur und der Lebewesen vom Sinn der Schöpfung?

Aus der gegenteiligen Sicht des Kreationismus lassen sich bestimmte Eigenschaften des Universums und des Lebens auf der Erde nur durch einen intelligenten Designer erklären und nicht durch einen Vorgang eben ohne solche Leitung, wie die natürliche Selektion.

Bspw. muss Komplexität einen intelligenten Designer haben und das Leben kann deshalb nicht zufällig entstanden sein.

Das Universum, das Leben und der Mensch seien buchstäblich so entstanden, wie es in der Bibel in der Genesis beschrieben steht.[43]

Bei einem deterministischen Sinn müsste ja ein Plan zugrunde liegen.

Aber es gibt nichts und niemanden der diesen Plan gemacht haben könnte.

Wenn man aber von einem „intelligenten Designer“ überzeugt ist, dann stellt sich doch die Frage, warum es so viele Umwege und Stillstände gab.

Warum hat sich über hunderte Millionen Jahre hinweg scheinbar gar nichts höher entwickelt?

Bedeutend ist vor allem das Argument der Unvollkommenheit wie z.B. bei einzelnen Designfehlern der Schöpfung.

Unvollkommene Konstruktionen sind mit einem Schöpfungsglauben unvereinbar, denn ein intelligenter Designer würde dergleichen niemals erschaffen.[44]

Beispiele sind der Panda-Daumen und Teile unseres Körpers wie Bandscheiben und Gelenke.

Der Panda-Daumen ist eigentlich ein sechster Finger, also ein falscher Daumen. Bandscheiben und Gelenke verschleißen viel schneller als es nötig wäre.

Es gibt die Idee, dass die ganze Welt auf ein höheres Ziel zusteuere.

Das Leben des Einzelnen gewinne seinen Sinn dadurch, dass er sich an dieser Bewegung hin zum Höheren beteilige.[45]

Die Evolution könnte weitere und höhere Seinsstufen hervorbringen wie z.B. Götter oder Engel, die soweit über uns Menschen stünden, wie wir über den Tieren (Schichtenontologie von Samuel Alexander).[46]

Die biologische Evolution hat zwar im Lauf der Zeit immer höher entwickelte Lebensformen hervorgebracht, daraus könne man jedoch nicht einfach schließen, dass sie auf ein höheres Ziel zusteuere.[47]

Jedenfalls taucht in dieser Entwicklung eine Gesetzmäßigkeit des Fortschritts von einfachen zu komplexeren Strukturen auf, genau genommen vom Einzeller bis zum menschlichen Gehirn.

Aber wie kommt es dazu, dass die Materie sich verselbständigt?

Muss es dann nicht auch in der Materie selbst oder außerhalb von ihr eine Kraft geben, die sie dazu mobilisiert?

Die Entwicklung immer komplexerer Strukturen als Prozess blinden Zufalls, zufälliger Mutationen mit anschließenden Selektionen, wobei die Naturgesetze und die anderen Umweltbedingungen nur Auslesefaktoren, nicht aber auch gestaltende Faktoren sind, ist doch nicht wirklich nachvollziehbar.

Das menschliche Bewusstsein lässt sich nicht aus einem evolutiven Druck heraus erklären, denn es ist für das Funktionieren des menschlichen Körpers nicht notwendig.

Alles, was Menschen machen, könnten sie ohne ein Wissen davon ebenso erledigen.

Vieles in unserem Körper wie etwa die ganzen biochemischen und neuronalen Prozesse laufen sowieso unbewusst ab.[48]

Aus welchem Grund trachtet der Mensch nach einer Erklärung für sein Dasein, nach einem Sinn des Lebens?

Was soll da der evolutionäre Aspekt davon sein?

Das könnte man ja noch damit erklären, dass das menschliche Gehirn darauf konditioniert ist Muster zu erkennen.

Das war in der Steinzeit besonders wichtig um etwa die Jahreszeiten prognostizieren zu können, oder den richtigen Zeitpunkt wann die Tierherden wandern.

Dafür musste man schon sehr früh Thesen aufstellen, dann prüfen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

Aber wie lässt sich die Entwicklung eines Gehirns, das bspw. zu höherer Mathematik und klassischer Musik in der Lage ist, aus einem evolutiven Druck erklären?[49]

Das Bewusstsein umfasst allgemein alle Zustände, die von einem Individuum erlebt werden.

Schon immer werden Bewusstsein und Geist als etwas angesehen, das sich von den Geschehnissen der materiellen, naturwissenschaftlich erfassbaren Welt wesensmäßig unterscheidet (ontologischer Dualismus).

Danach entzieht sich Bewusstsein grundsätzlich der Erklärung durch die empirischen Wissenschaften.

Für Andere entspringt das Bewusstsein zwar den Hirnfunktionen und existiert nicht ohne sie, jedoch werden für solche Agnostiker die Verfahren der Hirnforschung niemals ausreichen, um das Geheimnis des Bewusstseins zu ergründen.

Insbesondere das ausschließlich private Erleben von Bewusstsein wird hierbei als unüberwindliches Hindernis angesehen.[50]

Das „Ich“ kann durch die Messung der Gehirnfunktionen empirisch nicht nachgewiesen werden und es kann sich selbst nicht wie einen Gegenstand anschauen.[51]

Ich bin davon überzeugt, dass das Bewusstsein mit naturwissenschaftlichen Methoden gar nicht erfasst und gar nicht erklärt werden kann.

Die Phänomene, die die Naturwissenschaften untersuchen, bilden vielleicht nur einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit, so etwa wie die Spitze des Eisbergs.[52]

Die Frage, wie aus toter Materie schließlich Leben entstehen konnte, deckt eine der größten Schwachstellen der Evolutionstheorie auf.

Biophysiker und Nobelpreisträger Max Delbrück hält den Übergang von Nichtleben zu Leben auf der Erde für die vielleicht entscheidende Frage der Biologie.

Zwischen einer leblosen Welt und dem ganzen jetzigen Leben gäbe es ein gewaltiges, konzeptionelles Loch.[53]

Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass nicht die Anpassungsfähigkeit der Arten (Mikroevolution) Gegenstand der Kritik am darwinistischen Modell ist, sondern die angebliche Höherentwicklung sowie die Entstehung neuer Arten (Makroevolution).

Axel Jungbluth schreibt in seinem Buch "Warum die Wahrheit im Regal verstaubt":

"Man kennt mikroevolutive Prozesse (innerhalb einer Art) aus der Zucht von Tieren und Pflanzen und kann sie experimentell sehr gut nachvollziehen. Mikroevolution durch Rekombination und Selektionsprozesse ist so gut belegt, dass heute niemand Zweifel daran hegt.

Für eine Makroevolution fehlt dagegen ein wissenschaftlicher Nachweis, ja es existieren sogar viele Gründe, die dagegen sprechen. Neueste Untersuchungen von E.coli-Bakterien untermauern die Fehlerhaftigkeit dieser Theorie.

Inzwischen sind 30.000 Generationen E.coli erforscht worden, was etwa eine Million Jahre menschlichen Lebens entspricht.

Und was ist das Ergebnis in Bezug auf makroevolutive Prozesse?"

Michael Behe, Professor für Biochemie sagt dazu:

" ... in der Regel Degeneration. Obwohl sich ein paar unwichtige Details (...) veränderten, so hat das Bakterium doch wiederholt große Brocken seines genetischen Erbguts weggeworfen, einschließlich der Fähigkeit, einige Bausteine der RNA selbst produzieren zu können.(...)

Die Lektion von E.coli zeigt, dass es für Evolution einfacher ist, Dinge zu zerstören als Dinge herzustellen."[54]

Die physikalische Entwicklung der Welt wird ohnehin in dem bekannten Wärmetod enden.

Schon in einer Million Jahre wird vom menschlichen Wirken überhaupt keine Spur mehr zu finden sein.[55]

Der Weg zum Sinn

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