Читать книгу Simply Running - Sebastian Hallmann - Страница 31
ОглавлениеBASTI VS. SANDRA: LAUFKLAMOTTEN
BASTI
»Was ich im Schrank habe? Männer haben in der Regel gar keine Kleiderschränke für Sportkleidung. Im Zyklus Kleidung-Tragen–Waschmaschine–Wäscheleine–Kleidung-Tragen kommt das Wort ›Kleiderschrank‹ nicht vor. Wir Männer haben maximal Schubladen oder intelligente Staumöglichkeiten (meist aus dem schwedischen Möbelhaus), um im Sommer die Winterklamotten nicht auf der Wäscheleine versauern lassen zu müssen. Sicher sind jetzt einige Männer schockiert, weil sie eben doch einen Kleiderschrank (für ihre Laufsachen) besitzen. Auch ich muss zugeben: Das Eheleben hat mir gezeigt, dass auch Schränke nützliche Möbel sind. Davon unangetastet bleibt meine Einschätzung, dass wir Männer mit weniger Kleidung auskommen als das schönere Geschlecht. Natürlich haben auch wir ein gewisses ästhetisches Empfinden, aber ob die Socken jetzt farblich genau zur Short passen, ist eher unwichtig. Ausgenommen natürlich, wir werden fotografiert. Denn im Zeitalter der digitalen Weltherrschaft ist eine akzeptable Visitenkarte natürlich wichtig. Ich habe aber analoge Zeitzeugen in einem Schuhkarton, die davon berichten, dass Laufstil nichts mit Kleidung zu tun hat.«
SANDRA
»Also ich möchte, um Himmels Willen, ganz sicher keine Klischees bedienen, aber über den Kleidung-Tragen–Waschmaschine–Wäscheleine–Kleidung-Tragen-Zyklus komme ich doch hinaus. Die Gründe? Erstens ist es natürlich wichtig, für alle Eventualitäten gerüstet zu sein (wetter- und styletechnisch). Zweitens: Laufklamotten können auch alltagstauglich sein, allein deswegen lohnt es sich doch, gleich mehr davon anzuschaffen. Und drittens muss ich ehrlich zugeben, dass mich neue und hübsche Klamotten motivieren. Ich empfinde es als Freude, den neuen Schuh einzulaufen, eine schicke Tight auszuführen oder die zum Stirnband passende Jacke zu tragen. Weibliche Gene? Stereotypen-Erfüllung? Vielleicht. Aber es soll auch Männer geben, die so denken und fühlen, besonders in Sachen ›Gadgets‹. Was einem letztendlich am Ende des Tages motiviert, um hinauszugehen und zu laufen, das ist doch egal. Hauptsache, es ist da. In meinem Fall sind das vielleicht ein paar mehr Schuhe, Hosen, Shirts und Jacken als notwendig – aber hey, immerhin bin ich für jedes Wetterextrem gerüstet und hatte schon lange keinen Grund mehr, um sagen zu können: ›Ich kann heute nicht laufen, ich habe nichts zum Anziehen.‹«