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KAPITEL 1: DIE URNE
Оглавление1-DAS VERSPRECHEN
Die einzigen Schritte, welche im Kremationsgebäude hallen, sind meine eigenen. Der eiskalte Messingknopf an der Eisentür brennt unter meinen Fingern. Ich drücke ihn rasch runter und flüchte aus dem Ort des Grauens. Das grosse Gebäude, aus dem ich gerade herausgekommen bin, macht
mir keinen grossen Eindruck mehr.
Staub zu Staub! Asche zu Asche!
Zweihundert Gramm Asche in einer Urne, die von einem jungen Menschen übrig geblieben ist,
trage ich behutsam. In einer auffallend schönen Vase, die ich selbst ausgesucht habe, trage ich sie
auf meiner Brust.
Der Lebens- und Leidenskampf schien sich sehr oft ins Unendliche zu ziehen, doch der Tod tauchte
plötzlich auf, so plötzlich, so…
Lebenssieg oder Niederlage hängt darin nicht immer von der Tapferkeit, sondern von den
Ereignissen ab.
Draussen sieht es nicht besser aus als drinnen, und ich finde da auch keinen Frieden. Der kalte
Februarwind weht in eiskalter Brise über meinen Kopf, fröstelnd reibe ich mir die Hände. Ich bleibe stehen, das Denken fällt mir schwer.
Es ist, als würden meine Sinne und Gefühle unter einer dicken Eisschicht liegen. Doch in meinem Gedächtnis dröhnt ein einziger Name, „JOHN“. Dieser Name brennt wie ein Brandzeichen in
meinem Gedächtnis, dreht sich wie eine Tonbandaufnahme in meinem Kopf immer wieder „JOHN“.
Es ist schmerzhaft, diesen geliebten Menschen verloren zu haben.
Und unmöglich, das in Worte zu fassen. Wie sehr!
Einige Schneeflocken fallen auf mein Gesicht, wecken mich von meiner Gedankenlosigkeit auf. Die
Tiefe Trauer ergreift mich, versiegt über alles andere.
Ich stehe noch vor dem Kremationsgebäude. Mit leeren und eisgefrorenen Gefühlen lasse ich
meinen Blick in den trüben, dunkle Wolken verhangenen Himmel hochgleiten.
Das düstere Wetter verstärkt wie eine Bestätigung noch meine unendliche Trauer, denke ich mit
tiefem Seufzen.
Die warmen, wunderbaren Gefühle, die mir zuvor noch unbekannt, später mit John innig verbunden;
sie wurden mir mit seinem Tod entrissen.
Was ist ein Menschenleben wert, frage ich mich trübsinnig; ein Abenteuer, das uns das Leben
lebenswerter macht oder eine Leidenschaft, die so stark ist wie die Liebe in Ewigkeit und uns in
jeder Lage stark macht. Füreinander da sein bis über den Tod hinaus. John belehrte mich über
solche unbekannte Gefühle, die noch nie dagewesen waren.
Ich, Anna Warren, eine glücklich verheiratete Frau, die ein zufriedenes, sorgloses Leben führte und
mit Leidenschaft und Liebe gesegnet war.
Dan, mein Mann mich auf Händen trug und jeden Wunsch von meinen Augen ablas, hatte ich keine
Ahnung, dass John mein Leben von Grund auf veränderte und mit seiner Liebe in mein Leben trat
und stiller Begleiter meines Lebens wurde.
2-DAS VERSPRECHEN
„Gütiger Gott im Himmel. Ein Mensch steht unter ständigen Prüfungen des Lebens, hört das denn niemals auf!“
Ich bin auf das Schicksal wütend, dass es mir John genommen hat, aber auch auf mich, dass ich
nicht früher erkannt habe, wie sehr er litt.
Das Glück von einer aussergewöhnlichen Liebe war Johns Nähe; wurde mir vom Tod entrissen!
Das eiskalte, trübsinnige Wetter bringt nicht nur Trauer, sondern auch Bitterkeit in mir hervor.
Wie kann ich diesen grässlichen Streich des Schicksals jemals verkraften.
Ist es nicht interessant, frage ich mich, hole tief Luft; ich weiss nicht einmal, wer John Derby war, woher er kam, kaum etwas über ihn selbst und über seine Herkunft. Hatte er Mutter, Vater, Schwester oder…ja! er erwähnte später, dass er einen Bruder hat, mit dem er Schlittschuh
gelaufen war.
Wo befindet sich dieser Bruder jetzt, in diesem Moment, hat er überhaupt eine Ahnung von dem, was John zugestossen war!
Für mich war er der John, den ich liebte, wie er war, herzlich, geheimnisvoll.
Es ist ungerecht. Er war so jung und so lebensfroh. Ich kann es nicht akzeptieren, aber muss es hinnehmen und dies alles ertragen.
„Hätte ich mich bloss mehr erkundigt, wie es ihm ging, mich mehr um ihn gekümmert“, denke ich schuldbewusst. Vielleicht hätte ich etwas mehr für ihn tun können…vielleicht…
„John, oh John, warum hast du mich verlassen?“, stöhnte ich bitter.
Tränen brennen hinter meinen Lidern, doch ich kann nicht weinen.
Wir Menschen sind vergänglich, denke ich wiederum traurig, man muss zu dieser Erkenntnis stehen und versuchen, das Leben erträglicher zu betrachten.
Wie kann jemand solche Schmerzen ertragen und weiterleben! Unter dem Motto, das Leben geht weiter.
Plötzlich spüre ich die bissige Februarkälte bis in die Knochen. Es ist so, als sei ich vor Kälte
erfroren. Ja! Ein Teil bleibt mir eingefroren. In der Hoffnung, eines Tages in einer besonderen Liebe auftauchen zu können, lassen mich die Gedanken an John nicht los. Es scheint alles anders an
diesem Tag zu sein. Sein Tod hat die ganze Welt verändert und das Leben beeinflusst von neuem.
Er war ein guter Freund, stiller Begleiter, Teilhaber meines Lebens, ein Geselle…ein…
Auch wenn er dahin gegangen ist; die Erinnerungen an ihn werden überall in jeder Zeit
allgegenwärtig sein. Man sagt, alles gerät mit der Zeit in Vergangenheit oder in Vergessenheit. Nein, die Geschichte wie unsere wird nicht in Vergessenheit geraten oder in Vergangenheit ruhen! So
lange ich lebe, wird sie mich im Leben begleiten, obwohl es auch mit „es war einmal“ beginnt…
„Oh Gott! Es tut so weh!“ Es kommt mir wie im Albtraum vor.
Sein Tod schmerzt mich sehr, wie eine offene Wunde, die nicht heilen will.
Mir scheint, die Zeit sei stehengeblieben, so wie sich die Menschen wie in Zeitlupe bewegen um
mich herum, ich inklusive bewege mich mit tiefer Lethargie nirgendwohin.
Mein Herz blutet vor Trauer, und fühle ich mich wie taub und stumm.
3-DAS VERSPRECHEN
Ich zucke zusammen, als Tram Nr. 6, die längste Linie der Stadt, vor mir stehen bleibt. Ich steige
ohne zu überlegen ein, weiss nicht einmal, wo es hinführt. Viele Blicke ziehe ich, mit der Urne
in der Hand, in der Strassenbahn auf mich. Es wird geflüstert, getuschelt untereinander.
Frustriert vom Schicksal und im Schatten einer Verzweiflung, lasse ich mich an einem Fensterplatz nieder.
Um den neugierigen Blicken zu entkommen, schaue ich aus dem Fenster hinaus, beobachte
das unaufhaltsame Leben draussen. Menschen, die sich mitten drin bewegen, nach ihrer Arbeit
in die Cafés, Restaurants, auf die Märkte oder in ihre Häuser eilen, hin und her spazieren wie
in ihrem Schatten, wie Marionetten und Roboter, ja, das alles kommt mir so oberflächlich vor.
Jedoch, jeder trägt ein Leben in sich, ich trage ein dahin geschiedenes Leben in meinen Händen.
Als habe es ihn noch nie gegeben. Doch die Spuren der Zeit sind noch sehr frisch und lebendig.
Ich weiss nicht, wie lange ich gefahren bin. An der mir vertrauten Haltestelle steige ich aus. Ich
sehe noch lange mit leeren Blicken der Strassenbahn nach, welche klappernd und ratternd
davon fährt.
Plötzlich erscheint mir der Gedanke entsetzlich, dass John, wenn ich ins Haus reingehe, vor meinen
Augen auftauchen würde. Es kommt mir unwahrscheinlich vor, doch es ist mein sehnlichster Wunsch,
weil ich etwas anderes nicht wahrhaben will.
In grösster Melancholie lasse ich meinen Blick auf den Balkon im zweiten Stock gleiten; da wieder,
es kommt mir vor, er stünde da und beobachte mich mit einem herzlichen Lächeln, wie ein Blitz
taucht die Szene vor meinen Augen auf. An dem Frontfenster, dessen Vorhänge zugezogen sind,
bleiben meine Gedanken hängen; „John hat seine Vorhänge schon zugezogen“, geht es mir
durch den Kopf, dabei, wenn ich genauer hinsehe, waren sie schon seit Ewigkeit zugezogen.
Nach dem ich ins Haus hineingetreten bin, wende mich vom Fahrstuhl ab, gehe die Treppe hinauf,
wie an unserem ersten Tag, und stehe schon bald im zweiten Stock. Mit einem mal liegt meine Hand
auf dem Türgriff seiner Wohnung, mein Herz schmerzt und flattert.
Eine Erregung durchströmt mich, als ob John in jedem Augenblick vor mir stünde, mein Kopf sinkt
nach unten; auf einmal ziehe ich wieder meine Hand zurück, als ob ich mich daran stark verbrennt hätte.
Die letzte Kraft in meinen Beinen wurde mir genommen, deshalb nehme ich den Lift, um zum
dritten Stock in meine Wohnung zu gelangen. Aber da treffe ich seinen flehenden Blick, wieder,
wie ein Blitz vor mir, bevor die Lifttüren zugehen.
Das ganze Haus kommt mir menschenleer, wie ausgestorben vor. Nur das Zischen und das Dröhnen
der Türen sind zu hören.
Auch in unserer Wohnung liegt Todesstille, denke ich traurig, auch sie liegt in Trümmern der
Trauer. Trotzdem hoffe ich, die herzliche, liebliche Stimme zu hören, die ich dringend brauche.
Aber es scheint, als hätte mein Mann Dan seine Warnungen in die Tat umgesetzt und mich
verlassen.
Bis zum letzten Moment habe ich nicht aufgegeben, nach Dan zu suchen.
4-DAS VERSPRECHEN
„Es war mir nicht gleichgültig, das Leben ohne Dan weiter zu gehen, er bedeutete mir sehr viel,
dennoch sah er die Gründe aus seinen eigenen Augenwinkeln und beschloss, von zu Hause
wegzuziehen“, denke ich bedrückt vor mich hin.
Ich seufze mehrmals, komm mir verloren vor. „Nun bin ich Vollwaise“, murmele ich verzweifelt,
„…habe zwei geliebte Menschen in verschiedener Weise verloren.“ Die Ereignisse und Vorkommnisse
geben mir zu denken. Plötzlich habe ich grosse Angst, was die Zukunft mir brächte. Es fällt mir
schwer, mich allein gegen die Zukunft zu stellen.
Mir wird klar, wie sehr die Traurigkeit um die geliebten Menschen einen ermüden kann. Ich bin
abgespannt, ausgelaugt und müde; spüre immer noch die Kälte unter meinem dicken Mantel, den
ich noch anhabe.
Dann wird mir der Boden unter meinen Füssen weggezogen, ich halte mich an der Wand fest und
unterdrücke schwer meine Übelkeit. „Ich habe mich übernommen“, denke ich betrübt. Für einen
Moment bin ich abgelenkt, glaube Johns Klavier zu hören. Er spielt ein trauriges Lied.
Meine Trauer geht in Hysterie über, nervös schaue ich im grossen Salon umher, nähere mich der grossen Kommode neben dem grossen Frontfenster. Die irdischen Güter haben keinen Wert mehr, denke ich. Ich habe einen Freund verloren, der mir so nah war! Ich schmeisse mit einer Wucht die teure Vase aus unserer Chinareise und die sündhaft teure Kinoanlage umher, deren einzelne Teile
durch den Prall lösen, prasselnd auf den Boden knallen, wo schon die Vase in Scherben liegt.
Es hat Platz gegeben für die Urne!
Ich halte sie immer noch in der Hand, stelle sie auf die Kommode und horche nach unten, suche
nach Stimmen, nach leisem Tür öffnen oder schliessen, nach seinen Klavierklängen. Alles bleibt
still, mit ihm verstorben, ich horche vergeblich weiter. Seine Wohnung bleibt still, voller Kälte und voller Trauer. Ich lege den Finger auf meine Lippen, lasse den Kuss auf die Kremationsvase gleiten. „Du bist bei mir, John, so lange ich lebe“.
Welch Zufall uns zusammenführte.- Ja! Das war vom Schicksal bestimmt, dass wir zusammenkommen sollten. Wenn ich John nicht begegnet wäre, hätte ich diese aussergewöhnlichen
Gefühle jemals gekannt?-, wiederholte ich vor dem grossen Frontfenster. Ich hatte das Glück, John
kennenzulernen, ahnte aber nicht, dass dies mit grosser Trauer verbunden war.
Alle meine unbekannten Hoffnungen brachten mich zu ihm. Ich war es. Ja! Ich war glücklich mit
ihm, auf eine Art, die ich vorher nie gekannt hatte. Und jetzt; als ob es ihn nie gegeben, er nicht existiert hätte.
Nur die Erinnerungen an ihn und die Gefühle mit ihm begleiten mich und er ist überall, zu jeder
Zeit allgegenwärtig.
Wie er seine Heiterkeit und Lebensenergie verlor, hätte ich nie gedacht, wenn ich es nicht mir meinen eigenen Augen gesehen hätte, wie seine Augen langsam erloschen und er schliesslich den Tod fand.
Ich genoss die kurzen Augenblicke mit John, hatte mir Geschichten ausgedacht über ihn und mich.
Bei Tag und Nacht. Obwohl ich mit Dan glücklich verheiratet war.
5-DAS VERSPRECHEN
Es zerriss mir das Herz, dass diese Augenblicke mir viel zu kurz vorgekommen sind und
mir nicht länger gegönnt waren.
Es war schön, seine Liebe zu geniessen.
Wie ein Zauber tauchte er in mein Leben. Ja, der Zauber war er! Und so schnell wurde dieser
Zauber beendet durch eine harte, grausame Tragödie. Was geblieben war…
„Es tut mir leid, John…es tut mir so leid, dass ich nicht viel früher an deine Krankheit glauben konnte…“
„Es tut mir so leid, dass wir nur die kurze Zeit miteinander verbracht haben, aber doch intensiver
denn je…“
Der Morgen wird nicht mehr derselbe sein.
Mit Sicherheit werde ich nicht nur ihn und die Abende mit Klavierklängen vermissen, sondern in
jedem Zusammenhang; in jedem Zimmer nach ihm horchen, mir darüber Gedanken machen, womit
er sich jetzt beschäftige, die Hoffnung haben, ihn wiederzusehen und mich mit ihm zu treffen. Das
alles werde ich sehr vermissen und damit war alles Besondere vorbei.
In jedem Augenwinkel liegen Bruchteile der Erinnerungsstücke.
Die Wohnung bedrückt mich, kommt mir bedrohlich vor. Mit einem Satz bin ich draussen.
Jetzt stehe ich auf dem Balkon, die eiskalte Luft um mich her spürend, sehe die Welt unter dem
Grauschleier. Der Verkehr hat zugenommen, hier und da brennen schon die Lichter in den Häusern.
Die Wintersonne schien niemals aufgegangen zu sein. Der kühle Wind streift wieder über meinen
Kopf hinweg, wirft mein schulterlanges Haar nach hinten. Gänsehaut durchzuckt mich und meinen ganzen Körper. Ich bleibe trotzdem stur stehen. Meine Gedanken klammern sich wieder fest an die
Erinnerungen, an meine aussergewöhnliche Liebe. JOHN DERBY.
Dicker Nebel verbreitet sich in kalter Luft. Einen tiefen Blick werfe ich über die Stadt und in die
Ferne. Wie gern hätte ich ihn noch einmal gesehen und mich mit ihm getroffen. Aber er ist nicht
mehr da, an einem Ort, wo es keine Wiederkehr gibt. Seine Liebe wird ewig in meinem Herzen
ruhen für immer und mit tiefer Trauer verbunden sein.
Es kommt mir vor, als ob ich eine lange Reise angetreten habe, die mit freudigen Überraschungen
angefangen, mit einem Albtraum beendet wurde. Obwohl ich diesen Albtraum im wirklichen Leben durchlebte, kann ich ihn nicht wahrnehmen.
„John! Oh John!“, wie ein Stich drückt irgendetwas auf mein Herz. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich noch einmal so naiv und unwissentlich verhalten, oder gäbe es einen
Anderen Weg, ihm beistehen zu können, um seine Ängste überwinden zu helfen? In seinen
Schwersten, dunkelsten Stunden war er auf sich allein gestellt, wie schrecklich! John hat mich gelehrt, dass alles im Leben seinen Preis hat. Er selbst zahlte einen hohen Preis für ein bisschen Glück.
Wäre ich immer noch der gleiche Mensch wie vor zehn Monaten, durch und durch glücklich, ausgeglichen, wenn ich John nicht begegnet wäre? Das werde ich wohl nie erfahren. Würde ich mich
jemals an diese Zeit später erinnern oder einfach vergessen, lächelte ich bitter vor mich hin.
John war auch eine Reifeprüfung für mich.
6-DAS VERSPRECHEN
Das Leben eines geliebten Menschen ging zu Ende, wie ausgelöscht, als ob er nie gelebt hätte.
Die Bilder von John Derby, die mich knapp vor zehn Monaten zum glücklichsten Menschen der
Erde machten, tauchten vor meinem inneren Auge auf. Wie er mich mit aussergewöhnlicher Liebe
bereicherte und wieder voller Emotionen und trauriger Gefühle Abschied genommen hatte.
John hat mich gelehrt, dass Liebe nicht nur aus Sex und Leidenschaft besteht, sondern
Freundschaft und füreinander da sein wichtiger ist. Für ihn war es wichtig.
Damals wusste ich nicht, dass sein sanftes, herzliches Lächeln, sein Grübchen an der linken
Wange und die smaragdgrünen Augen mich in ihren Bann zogen, dass diese Augen ein
Geheimnis in sich trugen und mich mitrissen, dass seine Persönlichkeit mich von Grund
auf verändern würde.
„Ich bin der neue Nachbar“, stellte er sich mir vor; kindlich, unschuldig, feinfühlig und sanft war
seine Erscheinung. Seine funkelnden grünen Augen, das Grübchen und seine sensible Seele
liessen mich in ein Gefühlschaos ohne Ende geraten, dass ich nicht wusste, dass
dieser junge Mann meine Gefühle in solchem Ausmass durcheinander bringen konnte und
mein Leben von Grund auf veränderte.
Die Erinnerungen an ihn werden vor meinen Augen lebendig und erlöschen alles andere. Diese
Ereignisse holen mich ein, die Bilder der vergangenen zehn Monate, die ich nie vergessen werde
und für mich eine grosse Bedeutung haben, waren schon da und ich lasse sie kommen.
Ich kann mich sehr gut daran erinnern, rufe ich mir ins Gedächtnis. Ja! Ich erinnere mich nur zu gut daran, an den Tag, als ich John kennen lernte und sich mein Leben vor Grund auf änderte.
Mit einer Leere, die sich nie erfüllen würde. Das Empfinden wäre noch da, aber John nicht mehr;
Was geblieben war, sind diese Bilder und Erinnerungsstücke mit bitterem Ende. Seit diesem Tag ist John Derby stiller Teilhaber meines Lebens.
7-DAS VERSPRECHEN