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Ich rannte weg von all dem Blut, aber es kam mit mir. Wie das Messer. Piets Messer in meiner Hand. Es war blutig, ich war blutig. Wie ein Schwamm hatte ich sein Blut aufgesogen, und nun trug ich es durchs Haus. Stieß an Treppenstufen, Wände, Stühle, hinterließ Tropfen, Lachen. Bäche, die zu Seen zusammenliefen, bis alles rot war, blutrot, ganz so wie ich.

Das Meer war aus Blut!

Und ich schwamm darin!

Als ich in Piets Wohnzimmer kam, sah ich die Glasfront zur Terrasse offen stehen. Sperrangelweit offen: meine Chance! Ich rannte darauf zu. Doch die Terrassentür war nur offen gewesen, ein andermal, nicht heute, und in der Sekunde, in der ich hindurch wollte, war sie es nicht mehr.

Sie war zu.

Ich rannte dagegen wie ein Vogel gegen eine Scheibe fliegt: Volle Kanne, volle Kraft voraus. Es knallte, die Welt draußen, die mich nicht mehr haben wollte, warf mich zurück. Halbohnmächtig kam ich auf dem Boden an. Wie bei einem Vogel, dessen Hirnmasse die Scheibe hinabfließt zur Warnung an andere Vögel, bloß nicht gegen die Scheibe zu fliegen, schlierte das Blut, sein Blut, das an meinen Händen gewesen war, seitdem ich aus dem Keller entkommen war, nun die Scheibe hinunter. Ein Hilferuf, mein Hilferuf nach außen in den Garten, oder aber eine Warnung – an Mädels wie mich. Rennt nicht davon, niemals – es gibt kein Entkommen!

Ein Vogel sah mich aus unbewegten Augen an. Niemand hörte mein Schreien.

Schocker (Herzallerliebst)

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