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Das erste Bild des Altars: St. Michael

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Wer schaut uns an, wer führt uns dann, zum Wissen, das sich göttlich nennt? Es ist das Denken, dass sich selbst als Wesenheit in sich erkennt.

Es ist das Denken, welches weiß, dass es nicht aus dem Stoffe kommt, nein, dass der Stoff nur Hülle gibt, gleich einem Schmetterlingskokon.

Es ist das Denken, das sich trägt, wie Michael im Strahlenkleid. Und er ist es tatsächlich auch, der sich an diesem Denken freut.

Er ist es, der zum Menschen schaut, ihm sagt ganz ohne Zwang und Not: schau mit nach vorne in das Licht, nicht auf Vergänglichkeit und Tod. Lass dich nicht fesseln von dem Wesen, das an dem Leibe haften bleibt, und das dir sagt du seist entstanden alleine aus Vergänglichkeit.


Das sagt er uns in seiner Klarheit, und damit gibt er uns die Wahrheit vom Kosmos und von unserem Werden, vom Erdensein und seinem Sterben.

Er zeigt uns, dass Natur und Geist, stets zu der gleichen Quelle weisen, auch wenn sie sich für unser Denken nicht aus der gleichen Quelle speisen.

Denn jenes Schwert, das er jetzt hält, entstammt sowohl der Stoffeswelt wie auch dem Licht aus seinem Wesen, das zeigt er uns, das soll‘n wir lesen. Und dann verstehen wir auch gut, dass jeder Stoff im Geiste ruht und dass das Wesen, das ihn liebt, grad das verkennt, was er ihm gibt.


Dies Wesen, es verkennt sogar, dass alles Sein einst geistig war. Und dass es sich aus einer Kraft der Geistverleugnung selbst erschafft. Es lebt in Stoffgebundenheit, nur seine eigne Nichtigkeit.

Es sagt, dass alles, was wir sind, ob nun gebunden oder frei, zu einem schwarzen Loch gerinnt, und im „Big Bang“ entstanden sei.

Damit sagt es, dass unsere Erde, gleich so, wie sie entstanden ist, im Feuerstrudel enden werde, ob wir es wollen oder nicht. Und dass man göttlich sei und frei, sei nur Gedankenspielerei.

Dies Wesen will uns neu erschaffen, aus der Retorte und nach Wunsch – ob wir uns das gefallen lassen? Ein Gene- und Protonenpunsch?

Ein Mensch rein aus des Stoffes Zeugung? Ein Geisteskind aus Geistverleugnung?

Dagegen spricht St. Michael, so man in seine Richtung schaut: Wenn du ihm folgst, wirst du vergehen, wie ein Ballon der Luft beraubt. Denn deine freie Geisteskraft stammt nicht aus dem Protonensaft. Du bist ein Geist, im Licht gebornen, ein Götterkind, kein schwarzes Loch. Und du benutzt den Erdenkörper, nur wie das Licht den Kerzendocht.

Doch will die Kerze Licht gewinnen, Muss sie dafür geschaffen sein. Aus Licht muss sie zum Leib gerinnen, dann kann sie auch die Flamme sein.

So hat dein Geist dir deinen Stoff und deinen Erdenleib geschenkt, und du bekommst aus meiner Kraft, den freien Geist hinzugeschenkt.

Doch bleibst du an dem Leibe hängen, wirst du verfaul‘n, und nicht verbrennen.

Drum scheue nicht des Geistes Licht. Scheu nicht, die Augen aufzuheben, denn das, was du heut geistig schaust, das wirst du später sein und leben.

Den Lebensmut die Lebenskraft, und eine Geistesschülerschaft, die will ich dir vom Himmel geben.


Ja, Michael ist für uns Menschen, der Blick in eine Geisteswelt, die wir in Wahrheit erst erkennen, wenn er sich uns entgegenstellt. In ihm vermischen Raum und Zeit sich zu dem Bild der Ewigkeit. Er gibt uns Kraft, er schaut nach vorne, nach vorne in ein Licht aus Mut. Er führt uns, doch er zwingt uns nicht, wenn er in unserem Herzen ruht.

Dann können wir in Freiheit handeln. Doch hilft er uns auch, uns zu wandeln?

Nein leider ist er dort geblieben, im Geistesreich, wo wir ihn schaun. Er ist niemals herabgestiegen in unseren dunklen Erdenraum.

Dafür bedurfte es einer Kraft, die wir seit Urbeginn hienieden als Schöpferkräfte der Natur und unseres Erdendaseins lieben. Und die wir doch nie wirklich kannten, die wir in unseren Glauben bannten. Das ist die Kraft der Weltenliebe, die uns im Urbeginne schuf, und die – von wegen Moleküle – das ganze All im Herzen trug.

Und diesem Herz sind wir entstiegen. – Ach wären wir nur dort geblieben. – Doch nein, wir sind aus Übermut von dorten einst herabgekommen, um uns zu finden, uns zu lieben und uns im Diesseits hier zu sonnen.

Da hat uns dann der Schalk erwischt und uns statt hoher Geistesräume Atomgebilde aufgetischt.

Doch halt, grad haben wir gesehen, wir können wieder rückwärtsgehen.

Rückwärts nach vorne in der Zeit, rückwärts ins Herz der Ewigkeit. Ins Herz der Schöpferkraft und Liebe, der Weisheit, und der Seligkeit. Dort finden wir das Weltgetriebe im Ursprung der Dreieinigkeit. Wir können sie im Herzen tragen, wir können mit ihr eines sein. So wie wir ihr am Herzen lagen, so kehrt ihr Herz dann bei uns ein.

Per Anhalter mit einem Altar

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