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Vorwort von Dr. Ruediger Dahlke

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Die Autorin beschreibt ihre beeindruckende Krankengeschichte, bei der sie wenig ausgelassen hat – bis hin zu schulmedizinisch hoffnungslosem Krebs. Sie steigt nach Operation und Chemotherapie aus dem Konzept der Schulmedizin aus, das ihr nicht nachhaltig hilft, sondern sie quält und schwächt. Als – wie so oft – der Krebs nach einer ersten scheinbar gewonnenen Schlacht wieder auftaucht, gewinnt sie den Krieg auf eher sanfte Art: mit einer Besinnung auf den Sinn dieser Krankheitserfahrung und einer Ernährungsumstellung auf pflanzlich-vollwertige Kost.

Der Gedanke an eine Einweihungskrankheit wie in schamanischen Kulturen drängt sich geradezu auf. Es ist in ihren eigenen Worten die pflanzlich-vollwertige Kost, die sie wie Phönix aus der Asche wieder zur Gesundheit aufsteigen lässt, um anschließend das selbst erlebte Heilungsgeschehen nicht nur mit anderen zu teilen, sondern für andere Betroffene auch hilfreich zu nutzen. So weiht uns Silke Gugenberger-Wachtler nun ihrerseits in die Kunst gesunden Brotes und entsprechender Aufstriche ein.

Und das ist nicht irgendein beliebiger Ansatzpunkt. „Unser täglich Brot“ ist zumindest im deutsch-sprachigen Bereich nicht nur eine biblische, sondern eine geradezu heilige Angelegenheit. Wir haben hierzulande eine regelrechte Brot-Kultur, oder anders ausgedrückt: Brot ist Kult, längst mehr und verbindlicher als die Bibel selbst. Es heißt eben nicht „Gib uns unser täglich Fleisch“, sondern ausdrücklich „unser täglich Brot“. Auf Fleisch verzichten inzwischen schon wachsende Teile der Bevölkerung aus gesundheitlichen, humanitären, ökologischen und tierfreundlichen Gründen. Immerhin 17% der jungen Frauen zwischen 19 und 39 waren 2016 in Österreich bereits Veganerinnen. Das beklagte jedenfalls larmoyant der ORF, der öffentlich-rechtliche österreichische Rundfunk, der eigentlich unparteiisch sein sollte.

Aber Brot, das ist doch noch einmal etwas ganz anderes. Nur – ist unser Brot noch so gut, wie es einmal war? Tatsächlich erlaubt die EU, dem täglichen Brot über 1000 Chemikalien beizumischen, ohne dieselben deklarieren zu müssen; darunter sind Stoffe, die lediglich das Reinigen der Backmaschinen erleichtern. Was immer an Scheußlichkeiten heute ins Essen gemischt werden, ausgerechnet in unserem täglichen Brot braucht nichts deklariert zu werden.

Als ich „Geheimnis der Lebensenergie“ schrieb, fiel es mir beim Thema Brot wie Schuppen von den Augen, wie industriefreundlich und verbraucherfeindlich die Bestimmungen inzwischen sind. Das heutige Brot hat mit dem Brot der frühen Jahre, das Christus brach, nicht mehr das Geringste zu tun. Das damalige Getreide Einkorn hatte 16 Chromosomen, der heutige Hartweizen hat 46. Zum Vergleich, der Schimpanse unterscheidet sich genetisch vom Menschen durch nicht einmal 2% der Chromosomen. Obendrein ist modernes Brot ein Getreideprodukt voller Gluten, dem Weizenkleber, den viele durchaus nicht vertragen.

Aber auch für diesen Um- beziehungsweise Missstand hat die Autorin wundervolle Antworten in Gestalt gesunder Brot-Rezepte, die auf die vielen erlaubten Unsäglichkeiten wie auch auf Gluten verzichten und dazu anregen, ein ehrliches, sauberes, kostbares Brot selbst zu backen – ein Ritual, das weit über gesundheitliche Belange hinausgeht und uns mit unserem Urgrund verbinden und versöhnen kann.

Zur Höchstform läuft Silke Gugenberger-Wachtler bei ihren Aufstrichen auf, um die sich ihr Buch vor allem dreht. Sie nimmt uns diesbezüglich bei der Hand und schenkt uns Rezepte nicht nur kostbarer, sondern köstlicher Art, die wir mit Achtsamkeit selbst zubereiten und so mit wachsender Bewusstheit essen können, anstatt uns unbewusst alle möglichen Scheußlichkeiten aufs Brot zu schmieren beziehungsweise schmieren zu lassen.

In Zukunft kann die Kunst des Brotes und der passenden individuellen Lieblingsaufstriche kulinarische Triumphe feiern und dem Tag den notwendigen Rahmen geben. Immerhin beginnen die meisten Menschen bei uns ihren Tag am Morgen mit dem Frühstück und das bedeutet ein Stück Brot, auf das sie sich süße Köstlichkeiten streichen, und sie beenden ihn abends wieder mit Brot, auf das sie sich Herzhaftes wünschen. Beides bietet das Buch überzeugend und schmackhaft und auf wundervoll gesundem Niveau.

Die Aufstriche von Silke Gugenberger-Wachtler können uns die Tage am Morgen versüßen und die Nächte am Abend herzhaft vertiefen. So wird jeder Tag mit „Gesundheit aufs Brot“ einen würdigen und manchmal würzigen Rahmen bekommen – auf dass es ein guter Tag werde.

Ruediger Dahlke (www.dahlke.at)

TamanGa, im November 2018

Gesundheit aufs Brot

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