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Produktivitätsfalle Internet: Online-Zeit ist verlorene Zeit
// Von Martin Geiger

Ein befreundeter Inhaber einer größeren Steuerberaterkanzlei ist quasi rund um die Uhr online. Das Schöne ist: Man kann sich nahezu jederzeit mit ihm zum Tennis verabreden, denn via Facebook-Chat erreicht ihn jede Nachricht quasi unmittelbar. Seine Social-Media-Kompetenz wird auch von der Branche als besonders innovativ gelobt.

Wie viele neue Kunden gewinnen Sie durch Facebook?

Schließlich kann er kann sich unter dem Überbegriff “Beziehungspflege” mit bestehenden Mandanten vernetzen. Aber gewinnt er als Steuerberater neue Mandanten auf Facebook? Nein. Denn viele soziale Netzwerke, allen voran Facebook, sind in allererster Linie eine Community von Gewinnspielinteressenten und Ablenkungssüchtigen, die jedoch auf diesem Weg kaum Geld im Netz ausgeben.

Natürlich dürfen auch Sie eine Fanpage für Ihr Unternehmen unterhalten und selbstverständlich kann dies zu Imagezwecken sinnvoll sein. Aber Hand aufs Herz: Inwiefern dient die Beschäftigung damit in Ihrem Fall in allererster Linie Ihrer eigenen Ablenkung?

Kostenloser Content? Gerne

Was die geschäftliche Relevanz betrifft, kommt erschwerend hinzu, dass von Facebook zuletzt sogar die Reichweite der Fanpages willkürlich beschnitten wurde. Jetzt muss ein Unternehmer also per Anzeige dafür bezahlen, dass diejenigen, denen seine Seite gefällt, seine Meldungen überhaupt sehen. Und wie messen Sie den Return-on-Invest für Ihre Credibility?

Ich unterstelle einmal, dass sich niemand am Ende seines Lebens wünschen wird: “Hätte ich nur mehr Zeit auf Facebook verbracht!” Solange Sie kein Filmstar sind, ist das Posten irrelevanter Statusmeldungen kein Gradmesser für gesellschaftliche Bedeutung, ist die Pflege virtueller Freundschaften keine Ausrede für die Vernachlässigung realer Beziehungen und steht die Häufigkeit der Klicks auf “Gefällt mir” nicht in unmittelbarer Relation zum Empfinden echter Lebensfreude. Im Gegenteil!

Produktivitätsgrab XING

Ein mindestens ebenso großes Produktivitätsgrab ist XING. Entweder befinden sich darin Nutzer, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als ihren Status zu aktualisieren, Beiträge in Foren zu verfassen (was zugegebenermaßen auch eine wirksame Vermarktungsstrategie sein kann) und Mails zu schreiben.

Oder es befindet sich darin ein Kundenkreis, den man zwar auf diversen Netzwerkveranstaltungen antrifft, der darüber hinaus jedoch meist nicht allzu erfolgreich agiert. Kein Wunder: Wenn diese Leute ihre eigene Zeit gering schätzen, können sie natürlich auch keine nennenswerten Erträge aus ihrer Zeitverwendung erzielen. Tun Sie das nicht!

Warum Bloggen sinnvoller ist

Etwas besser verhält es sich mit Weblogs. Dort kann regelmäßiger Content durchaus den eigenen Expertenstatus ausbauen, das Suchmaschinen-Ranking verbessern und somit Besucher auf die eigene Website bringen.

Aber Achtung: Die Rede ist hier vom Betreiben eines eigenen Weblogs, nicht vom stundenlangen Herumsurfen in der Blogsphäre unter dem Deckmantel der Recherche. Zugegeben: Ohne Facebook, Xing und Co. scheint es, nach dem Motto “Wer nicht drin ist, ist out”, heute kaum noch zu gehen.

Suchen Sie einen geeigneten Mitarbeiter

Vielleicht ist dies alles ja Ihrem Geschäft zuträglich? Dann sollten Sie jemanden dafür einstellen. Denn in diesem Fall stellt sich nicht die Frage: Soll ich oder soll ich nicht? Sondern: Übertrage ich diese Aufgaben wie in jedem größeren Unternehmen nicht besser jemand anderem? Unternehmen, die so vielversprechende Bezeichnungen wie “Social-Media-Management” tragen, gibt es viele.

Dort sind Leute aktiv, die ohnehin den ganzen Tag im Netz verbringen und so aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht haben. Bei diesen sind Ihre Social-Media-Aktivitäten in besten Händen – und Sie haben Ihre Hände wieder frei für Ihre eigentliche Arbeit!

Online Zeit ist unproduktiv

Wenn Sie die Stunden vor dem Computer als Alternative zu der Zeit betrachten, die Sie sonst vielleicht vor dem Fernseher verbracht hätten, können 30 Minuten, die Sie sich durch Statusmeldungen geklickt haben, durchaus in Ordnung sein.

Sie sollten sich dabei nur bewusst machen, dass diese Zeit nie und nimmer als produktiv gewertet werden kann.

Als Unternehmer verpassen Sie Erfolgszeit

Denn als Unternehmer verpassen Sie mit jeder Stunde, die Sie online durch die bunte Social-Media-welt surfen, 60 Minuten, um Ihr Geschäft zählbar voran zu bringen.

Rechnen Sie die Kosten der auf diese Weise vertrödelten Zeit einmal nach. Stellen Sie sich deshalb immer wieder die Frage: Bringt mich das, was ich in diesem Moment tue, meinem wichtigsten Ziel am nächsten? Fertigen Sie einen Bildschirmschoner mit diesem Satz an.

Visualisieren Sie Ihre Kapital-Verschwendung

Der springt allerdings kaum an, solange Sie fleißig in die Tasten hauen. Deshalb noch besser: Hängen Sie sich ein entsprechendes Schild über den Schreibtisch oder nutzen Sie den Audio-Reminder, den Sie sich im geschützten Bereich unter http://www.zeit-macht-geld.de kostenlos herunterladen können.

Wichtig ist, dass Sie sich Ihr verschwendetes Kapital während des Surfens auf Facebook visualisieren. Letztendlich müssen Sie in beiden Welten bestehen: der digitalen und der realen.

Wie viel Zeit wollen Sie verschwenden?

Verbringen wir zu viel Zeit in der digitalen Welt, verliert man diese Stunden für die Beschäftigung mit der realen Welt – für die Familie, für Freunde, für sich selbst. Denn der Tag hat immer nur 24 Stunden, egal, wie viel wir arbeiten oder wie viel Spaß wir im Internet haben.

Deshalb fragen Sie sich bitte jetzt: Wie viel Ihrer kostbaren Zeit wollen Sie wirklich für belangloses Surfen im Netz verschwenden? Und wie viel der Zeit, die Sie dort verbringen, gehört wirklich zu Ihrer Arbeitszeit?

Hinterfragen Sie Ihre Netzgewohnheiten

Mittelfristig sollten Sie sich bewusst machen, wie Sie die Ergebnisse Ihrer Arbeitszeit mühelos auch in der Hälfte der Zeit erzielen können. Für den Moment genügt es durchaus, wenn Ihnen bewusst wird, womit Sie Ihre kostbare Zeit in Zukunft nicht mehr verschwenden sollten.

Ich habe nichts gegen das Internet (und wenn, was würde das nutzen?), aber wir sollten unsere Netzgewohnheiten häufiger hinterfragen, um uns nicht zu schnell abhängig vom Netz zu machen. Nutzen Sie Ihre ZEIT ONLINE bewusster. Machen Sie sich frei vom künstlichen Internetzwang.

Weg mit dem Stress

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