Читать книгу Sein letztes Spiel - Simone Lilly - Страница 3
Оглавление3.
Er war doch ein berühmter Fußballspieler, warum also, fuhr er ein so kleines Auto? Camerons Füße schmerzten, da er sie mit seinen ein Meter achzig umständlich einziehen musste, um neben Jamie Platz nehmen zu können. dessen Tasche hatte er behutsam auf seinen Schoß genommen und beäugte seinen neuen Kollegen skeptisch. Er verkörperte so ziemlich alles, was man sich von einem Jugendlichen vorstellte. Er war groß gewachsen, dünn, hatte ein schmales Gesicht und ein strahlend weißes Lächeln. „Wie alt bist du?“, fragte er und verzog sein Gesicht, als er mit seinen Zehen gegen die Tür stieß.
„19.“, antwortete Jamie konzentriert und lenkte geschickt aus der Parklücke, wechselte in einen anderen Gang und trat aufs Gaspedal. Nicht lange danach waren sie auf der Autobahn.
Waghalsig löste er seine Hand vom Lenkrad und fingerte etwas aus seiner Hosentasche. Es war eine Zigarette. Immernoch mit nur einer Hand lenkend, zündete er sie an und warf das Feuerzeug von sich fort auf den Rücksitz. „Sag das bloß niemandem, ok?“
Cameron nickte verständnisvoll. Man durfte als Sportler nicht rauchen.
„Wie lange spielst du schon?“, fragte Jamie und stieß eine lang gezogene Rauchwolke aus.
Der Duft kratze ihn in seiner Lunge und Cameron musste peinlich berührt husten.
„Stört es dich?“
Höflich winkte er ab und hielt sich die Hand vor den Mund. „Seit ich denken kann. Mein Vater war mein Trainer. Er hat sehr viel Wert auf meine Ausbildung gelegt.“
„Warst du auf Fußballschulen?“
„Ja.“
Jamie lächelte und betätigte den Blinker. „Ich auch. Aber nicht lange. Dann wurde ich entdeckt und seitdem, ja, seitdem spiele ich hier.“
„Das ist doch eine Ehre in einer solchen Mannschaft sein zu dürfen.“
Mit hochgezogenen Augenbrauen, warf er den abgebrannten Zigarettenstümmel frech auf die Straße und schloss das Fenster. Ohne den schneidenden Fahrtwind wurde es wieder angenehm still. „Findest du? Es ist schon toll, und man verdient nicht schlecht. Aber als Ehre würde ich es nicht bezeichnen.“ Stille war eingekehrt. Der Wagen fuhr auf eine weniger befahrene Straße. „Sag‘ mir welche Hausnummer.“, wies Jamie ihn an und hielt knapp an einer Ampel. „Ich wette dein Vater hat dir das Ehrgefühl eingetrichtert, was?“
Gekonnt ignorierte er Jamies Frage und blickte stur auf das rot leuchtende Licht über ihnen. „Nummer 25. Baker Street.“
Stumm nickte Jamie und startete den Motor, sobald es grün wurde.
„Ist es diese Einfahrt?“
Müde und von der schweren Last, einen guten Eindruck machen zu müssen befreit, folgte er Jamies ausgestrecktem Finger. „Ja, genau. Du kannst mich hier rauslassen“
„Wie du meinst.“ Wider seiner Worte parkte er direkt vor der Nummer 25, beugte sich dicht zu ihm und öffnete die Tür. „Dann sehen wir uns morgen, Cameron.“
„Ja, vielen Dank, dass du mich nachhause gefahren hast.“
„Keine große Sache.“
Zum Abschied winkte er ihm nich einmal, ehe er die Tür hinter sich zuknallte, die Auffahrt erklomm, den Schlüssel aus seiner Tasche fummelte und ihn in das Schloss steckte. Noch einmal sah er zurück, doch Jamie war schon mit quietschenden Reifen verschwunden.