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 4.

„Wann geht das Training los?“

Lustlos stocherte er in seinem Essen herum. Seltsam vermischt schwamm das Rührei im Bratfett des Specks herum, drehte sich und ließ sich mit der Gabel leicht verteilen. Cameron wurde beinahe übel. „In einer Stunde.“

Sein Vater saß wie immer am Ende des Tisches, las seine Zeitung und vergaß dabei, seinen Kaffee zu trinken, sodass er, sobald Frank sich daran erinnerte, schon längst kalt geworden war. Sein Dad war Anwalt. An manchen Tagen blieb er einfach zu hause. Ob er von da aus arbeitete, wusste Cameron nicht, vermutete es aber.

Kurzzeitig warf Frank einen fragenden Blick über den Rand der Newspaper. „Ein Probespiel?“

„Genau“, hungrig kniff er die Augen zusammen und stopfte sich das Gemisch aus Ei und Speck in den Mund. „Damit ich mich eingewöhne und Rodgers sieht, was ich kann.“

Frank lachte auf, ignorierte seinen Kaffee aber schon wieder. „Gut, dann zeig ihm, was in dir steckt.“

Wieder nickte er, stand auf, trug den Teller zurück in die Küche und holte sich seine Jacke. Nachdem er sie sich unter den Arm geklemmt hatte, ergriff Cameron seine Tasche und wollte zur Tür hinaus, als es unerwartet schellte.

Überrascht zuckte Frank zusammen und sah auf die Uhr. „Halb neun, wer kann das sein?“

Mit den Achseln zuckend ging Cameron zur Tür und öffnete sie mit einem gewaltigen Ruck. Umso erstaunter war er darüber zu sehen, wer vor ihr stand.

„Hallo, kommst du mit?“

Stammelnd suchte er nach Worten. „Jamie? Ja natürlich. Sofort.“ Noch bevor er sich umdrehen konnte, wurde er von Jamie stürmisch aufgehalten. „Aber du hast doch schon alles bei dir, wie ich sehe.“, cool wies er mit einer kurzen Kopfbewegung zu seinem Mini. „Komm schon.“

Die Herbstsonne schien malerisch die kleine Allee entlang, die von welken Bäumen gesäumt wurde. Direkt auf der linken Seite stand ihr Haus. Nummer 25, Baker Street. Während Cameron seine Tasche samt Jacke auf den Rücksitz warf, saß Jamie bereits im Wagen. „Schön hast dus hier.“, sagte er, kaum das Cameron neben ihm Platz genommen hatte. Mit einem stummen Lächeln stimmte er ihm zu.

„Bist du nervös?“

„Warum?“

Ein anderes Auto behinderte sie, sodass Jamie unerwartet bremsen musste, gerade als er aus der Parklücke scheren wollte. „Fuck You! Du Idiot!“, brüllte er aus dem heruntergelassenen Fenster, zeigte seinen Mittelfinger und schlug auf die Hupe. „Weil es dein erstes Spiel ist.“

Über seine Reaktion überrascht und beängstigt winkte er ab. „Nein, nicht wirklich.“

„Wir werden dich platt walzen. Das weißt du hoffentlich.“; lachte Jamie und knuffte ihn freundschaftlich.

Auch Cameron lachte. Doch als er sich den schmerzenden Oberarm rieb, war er sich nicht sicher, ob Jamie das wirklich nur aus Spaß gesagt hatte, oder ob es der Wahrheit entsprach.

„Das sieht wirklich gut aus.“, stolz betrachtete er sich im Spiegel. Sein Trikot machte ihn zu etwas besonderem, zu etwas, größerem. Die Farbe und, was ihn besonders freute, die goldene Schrift, sein Name. Su – li – van. Sein Name. Verhalten grinste er in sich hinein. Bald kannte ihn die ganze Nation. Camerion Sulivan.

„Hey, kommst du jetzt, oder willst du dich noch weiter beobachten?“, feixte Jamie und joggte vorsichtig nach draußen auf den Platz.

„Klar.“, nuschelte Cameron schüchtern und ohne das ihn jemand hören konnte. Das allererste Aufwärmtraining seiner neuen Mannschaft wollte er auf keinen Fall verpassen, ebenso wenig das erste Spiel. Obwohl er tierisch aufgeregt war, vertraute er auf sein Können. Immerhin hatten sie ihn deswegen auserwählt. Der Vertrag war unterzeichnet und sogar ein Bild für die Lokale Zeitung von ihm geschossen worden. Folglich gehörte er ab jetzt dazu.

Sein letztes Spiel

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