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Cecil Aylston war zum guten Teil Mystiker, zum guten Teil Ritualist, ein bißchen Vagabund, ein wenig Gelehrter, häufig Säufer, häufiger Asket, immer Gentleman und immer Abenteurer. Er war jetzt zweiunddreißig Jahre alt. In Winchester und in New College war er als Sprinter, Snob und griechischer Versedrechsler bekannt gewesen. Er hatte die Weihen empfangen, als Kurat in einer besonders schmierigen, alten und finsteren Kirche im Eastend gedient und war fanatischer Anglo-Katholik geworden. Während er mit dem Gedanken spielte, die drei Gelübde abzulegen und in ein Kloster der Church of England einzutreten, warf sein Vikar ihn hinaus; und es wurde nie ganz klar, ob das wegen seiner »römischen Neigungen« geschah, oder wegen der Tochter des Eisenbahnarbeiters, die er geschwängert hatte.

Er wurde in eine düstere, plumpe Steinkirche in Cornwall beordert, trat aber zurück und ging zu den Darbysten, unter denen er, in widerhallenden Eisenkapellen im »Schwarzen Land«, den Ruf genoß, alle vergnüglichen Sünden zu brandmarken. Er kam zu einer Meetingsserie nach Liverpool; er ging in die Huskinson-Docks, sah ein abfahrtbereites Schiff, kaufte sich ein Zwischendeckbillett, nahm den Paß, den er für die geplante Flucht nach Rio mit der Frau eines evangelischen Kohlenhändlers bereit hatte, und segelte, ohne den Darbystenbrüdern oder der eifrigen Kohlendame etwas zu sagen, übel gelaunt nach Amerika.

In New York verkaufte er Krawatten in einem Warenhaus, predigte in einer Mission, erzog die Tochter eines reichen Fischgroßhändlers und schrieb nachlässige und aufreizende Buchbesprechungen. Er verließ die Stadt zwei Stunden vor dem ältesten Sohn des Fischhändlers und tauchte in Waco, Texas, auf, als Lehrer an einer Handelsschule, in Winona, Minnesota, als Prediger in einer Nazarenerkapelle, in Carmel, Kalifornia, als Verfasser von Gedichten und Heimstättenbroschüren, und in Miles City, Montana, als Sommervertreter auf einer Kongregationalistenkanzel. Dort war er so still und emsig, daß die Witwe eines Ranchers ihn nahm und heiratete. Sie starb. Er verlor das ganze Vermögen in zwei Tagen in den Spielsälen Tia Juanas im mexikanischen Kalifornien. Darauf wurde er besonders fromm und in Abständen von Billy Sunday, Gipsy Smith, Biederwolf und einigen anderen in Verlegenheit gebrachten Evangelisten bekehrt, die so früh in ihrer Campaign auf einen Bekehrten nicht gefaßt waren und nicht wußten, was sie mit ihm anfangen sollten.

In Ishpeming, Michigan, wo er einer Schießbude vorstand, während er sich um einen Lehrerposten in der Groton School bewarb, hörte er Sharon Falconer, und von ihr wurde er mehr als sonst bekehrt. Er verliebte sich in sie und sagte es ihr in unverschämter Festigkeit.

Im Augenblick hatte sie keinen ständigen ersten Assistenten. Sie war eben gezwungen gewesen, einen sehr nützlichen, stimmgewaltigen D. D. von den Böhmischen Brüdern zu entlassen, weil er entzückten Söhnen Belials angedeutet hatte, daß seine Beziehungen zu ihr zum geringsten Teil brüderlich wären. Sie stellte den Reverend Cecil Aylston an.

Er liebte sie schrecklich. Er war ihr so ergeben, daß er sein Trinken aufgab, sein Rauchen und die Neigung für Fälschungen, die ihn in der letzten Zeit überkommen hatte. Und er tat Wunder für sie. Sie hatte sich zu sehr vom Gefühl regieren lassen. Er lehrte sie, es aufzustapeln und alles auf einmal an einem überwältigenden Abend aus sich herauszuschleudern. Sie hatte sich nicht sehr um die Grammatik gekümmert und Freude an schlechten Illustrationen gehabt. Er lehrte sie, still zu sitzen und zu lesen – Swinburne und Jowett, Pater und Jonathan Edwards, Newman und Sir Thomas Brown. Er lehrte sie, von ihrer Stimme Gebrauch zu machen, von ihren Augen Gebrauch zu machen, und, in persönlicheren Beziehungen, von ihrer Seele Gebrauch zu machen.

Sie hatte sich von ihm verwirren, langweilen und demütig führen lassen, und jetzt war sie seiner hochmütigen Ergebenheit überdrüssig. Er hing mehr an ihr als am Leben, und ihretwegen schlug er eine wirklich begehrenswerte Witwe aus, die imstande gewesen wäre, ihn in die Episkopalkirche zurückzubringen und ihm die schöne reiche Kirche zu verschaffen, nach der er sich nach diesen Monaten voll Sägemehl und schwitzenden Bekehrten sehnte.

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