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Variante 3

Mama Eisbär verlassen die Kräfte, nachdem sie alle anderen Eisbärkinder schon an Land gebracht hatte. Um nicht unterzugehen, muss sie an Land schwimmen. Sie verspricht Frostian, am Morgen gleich wiederzukommen, er solle einfach nur ruhig liegen bleiben.


Frostian ist ganz traurig. Die Eisscholle wird von der Strömung immer weiter aufs offene Meer hinausgetrieben. Da es noch finster ist, merkt das Frostian nicht. Er schläft vor Angst und Erschöpfung ein. Die ersten Sonnenstrahlen wecken ihn wieder. Er sieht nirgends mehr Land. Laut heult er auf. So weit kann seine Mama ja gar nicht mehr schwimmen. Nun ist er ganz allein.

Plötzlich hört er ein Motorengeräusch – was ist das? Vorsichtig dreht er sich im Kreis und entdeckt ein kleines Boot, das genau auf ihn zusteuert. Er möchte sich verstecken, aber das kann er ja nicht. Frostian zittert. Er weiß von Mama, dass er Menschen immer aus dem Weg gehen muss. Aber wie soll er das denn jetzt machen? Er hört eine strenge laute Stimme, die ihn zusätzlich total verschreckt. Die zweite Stimme lacht auch laut und unfreundlich. Frostian rollt sich ein und deckt seinen Kopf mit den Pfoten zu. Aber es hilft nichts. Das Boot mit den zwei Männern kommt immer näher. Er merkt, dass die Eisscholle schaukelt, weil das Boot angestoßen ist. Nun rutscht er ausgerechnet und unweigerlich auf das Boot zu, in dem die zwei Männer sitzen; außerdem spürt er nun ein Seil an seinem Hals und kann sich gar nicht mehr wehren.

Als er aufschaut, sieht er, dass diese Männer Fellhauben auf dem Kopf haben – wahrscheinlich von Eisbären denkt er sich. Frostian jammert fürchterlich vor Angst. Der Motor des Bootes heult auf, ebenso wie Frostian und braust mit ihm davon.

Frostian ruft nach seiner Mama und nach Pinguna. Keiner ist da, der ihm helfen könnte. Als sie dann endlich an Land kommen und Frostian aus dem Boot gezogen, dann gestupst, dann getragen wird, ist er zwar froh, wieder an Land zu sein, aber er will umgehend nach Hause.

Ein kleiner Bub mit einem Wuschelkopf, roten Wangen und großen braunen Augen läuft auf Frostian zu, umarmt ihn, springt herum und möchte, dass Frostian mit ihm spielt. Aber Frostian stellt sich tot. Dabei piepst er allerdings. Der kleine Bub legt sich zu Frostian in den Schnee und umarmt ihn. Das tut schon sehr gut. Der Bub redet auf ihn ein, aber Frostian versteht ja kein Wort. Eigenartige Töne, denkt er sich und will davonlaufen. Aber der kleine Bub hat die Leine in der Hand und daran hängt Frostian fest. Ein paar Leute bringen ihm ein Essen, aber das will Frostian jetzt auch nicht. Er verweigert alles.


Frostian sehnt sich nach seiner Mama, ihrem Geruch, ihrem Fell, und er will nur mehr bei Mama Milch trinken, sonst nichts. Den ganzen Tag über bleibt Frostian liegen und rührt sich nicht.

Auch am nächsten Tag geht das so. Der kleine Bub lacht nicht mehr. Er ist schon ganz traurig. Als es wieder finster wird, kommt plötzlich der kleine Bub zu Frostian gelaufen, flüstert ihm etwas zu und zerrt an dem Seil. Frostian ist schon ganz geschwächt, aber er merkt, dass er jetzt all seine Kräfte zusammennehmen muss. Langsam schlurft er hinter dem Buben her und weiß gar nicht, wo es hingeht. Plötzlich hört er Geschnatter, das immer lauter wird, und auf einmal findet er sich mitten unter vielen Pinguinen wieder. Der kleine Bub strahlt und zieht Frostian weiter. Plötzlich wird Frostian aber ganz steif und still. Denn er hat unter all den Schnatterstimmen eine einzige Stimme herausgehört.


„PINGUNA!“ – „PINGUNA!“,

ruft er, und plötzlich fangen seine Tatzen zu laufen an, dass der kleine Bub nicht mehr mithalten kann. Er gibt Frostian noch schnell einen Kuss auf die Ohren und dann nimmt er dem aufgeregten Frostian das Seil ab.

Frostian überschlägt sich vor Freude, läuft und läuft, bis er mit Pinguna zusammenstößt und beide im Schnee landen. Die Freude ist riesengroß.

Alle anderen Pinguine begleiten nun den kleinen Buben zurück ins Lager seiner Eltern, drehen aber kurz vor deren Häuser wieder um.

Unter Lachen, Umarmen und Erzählen bringt Pinguna Frostian zu seiner Mama, die seit zwei Tagen nach Frostian suchte und mittlerweile auch nichts mehr isst und nur traurig ist.

So eine Wiedersehensfreude – Papa ist auch da und alle freuen sich so sehr darüber, dass Frostian noch lebt, dass Pinguna von Mama Eisbär, von Papa Eisbär und von allen anderen abgebusselt wird. Ein bisschen Angst hat sie dabei schon, denn die Zungen der Eisbären kratzen ganz schön.

Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben alle Eisbären noch immer glücklich im nördlichen Eismeer.


Märchenhaftes überall

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