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1. Stasimon (472–515)
ОглавлениеCH. Wenn ich nicht eine Seherin bin, die von Sinnen490
und kluger Einsicht ermangelt:
Kommen wird sie, die die Zukunft sieht,475
Dike, in Händen tragend gerechte Gewalt!
Kommen zu rächen wird sie, o Kind, in nicht ferner Zeit.
In mir wohnt Mut,
da ich von den sanft wehenden480
eben gehört, den Träumen.
Denn nie vergisst,
[26]der dich gezeugt, der Hellenen Herr,
noch das alte, aus Erz geschmiedete,
doppelschneidige Beil,485
das ihn erschlug in schändlichster Schmach.
Kommen wird sie, die vielfüßige, vielhändige,490
die in schaurigen Schlupflöchern lauert,490
die mit den ehernen Füßen: Erinys!
Denn blutige Gier nach Vermählung ohne bräutliches Lager,
ohne Braut, ohne Bräutigam kam über jene, denen’s verwehrt war.
Dafür – so meine Zuversicht –495
wird niemals, niemals unsres Erachtens,
ohne ihnen Grund zur Klage zu geben, ein Schrecktraum sich nahen
den Tätern und ihren Gehilfen. Wahrhaftig, sonst
gibt es keine Weissagungen den Sterblichen,
weder in furchtbaren Träumen
noch in Sprüchen der Götter,500
wenn dieses Nachtgesicht nicht sicher an Land kommt.
O du des Pelops vorzeiten[Epode
leidreiche Rennfahrt,505
wie bist du gekommen schauerlich
diesem Lande!
Denn seit der ins Meer versenkte
Myrtilos seine Ruh fand,
aus allgoldenem Wagen510
in unseliger Schmach
vernichtend geschleudert,
[27]ist nie mehr
gewichen von diesem Haus
leidreiche Schmach.515