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ÜBUNG Lernen Sie
Ihren Günter kennen!

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Bei welchen Situationen müssen Sie in Ihrem Leben typischerweise Ihren »inneren Schweinehund« überwinden?

Meine typischen Schweinehundesituationen:


Wissen Sie, was das Erstaunlichste beim Thema »innerer Schweinehund« ist? Dass eigentlich jeder weiß, wie man ihn in den Griff kriegt! Auch Sie haben Ihren inneren Schweinehund im Leben doch bereits Hunderttausende Male erfolgreich »überwunden«, nicht wahr? Wahrscheinlich haben Sie zum Beispiel erfolgreich lesen und schreiben gelernt. Ja, sogar den Schulabschluss haben Sie geschafft. Oder Sie können Auto fahren. Was daran schwer sein soll? Nun, einfach war all das zu Beginn meist nie. Können Sie sich noch daran erinnern, wie oft Sie als Kind das Lesen und Schreiben von Buchstaben üben mussten, bis Sie es draufhatten? Eine riesige Schweinehundeplackerei! Heute aber erkennen Sie Buchstaben problemlos. Ja, es genügt sogar ein einziger Blick und: Sie lseen gnaze Wrote, onhe dsas deern Bchustbaen dfaür rchitig angoerndet sien msüsten. Huaptscahe, der estre und ltzete Bcuhtsabe des Wrotes stmimen. Den Rest interpretiert Ihr innerer Schweinehund nun dank seiner Erfahrung. Super, Günter!

Anscheinend haben Günters Fähigkeiten also eine ganze Menge mit Übung zu tun. Auch beim Autofahren war es so. Wissen Sie noch, wie oft Sie das üben mussten, bis Sie es konnten? Alleine das Kuppeln: Kupplung treten, Gang schalten, Kupplung kommen lassen, Gas geben. Üben, üben, üben hieß es da! Und wie oft hat Günter damals gemeckert: »Das lernst du nie!« Und? Haben Sie heute immer noch Schwierigkeiten damit? Kaum. (Es sei denn, Sie fahren Automatik.) Nein, heute läuft das alles problemlos ab: rote Ampel, Leerlauf, danach Gang eins, zwei, drei – ohne, dass es anstrengend wäre. Wir spulen unser gelerntes Programm ab und können nebenher allerlei lustige Dinge tun: Radio hören, telefonieren, in der Nase bohren. Extra Konzentration fürs Autofahren selbst müssen wir nicht mehr aufbringen.

Anscheinend kriegen wir es also oft ganz gut hin, unseren inneren Schweinehund zu dressieren. Nur fällt uns das erst hinterher auf, wenn wir etwas bereits geschafft haben. Wie aber geht es von vorneherein, wenn wir etwas schaffen wollen (sollen) und noch lange nicht am Ziel sind?

Ganz einfach: Können Sie eine Schwarzwälder Kirschtorte backen? Ja? Super! Oder eher doch nicht? Schade. Aber essen können Sie doch sicher eine? Okay, gesetzt den Fall, Sie könnten keine Schwarzwälder Kirschtorte backen: Würden Sie sich zutrauen, eine zu backen, wenn Sie dafür ein Rezept hätten? Klar! Nun müssten Sie schließlich einfach nur Zutat nach Zutat in der richtigen Reihenfolge verarbeiten – und am Ende winkt lecker Fresschen.


Sehen Sie? Genau so ist es mit fast allem im Leben: Sobald wir passende »Rezepte« haben, kriegen wir eine Menge auf die Reihe. Wir können einen Marathon laufen, wenn wir dafür das richtige Trainingsprogramm kennen (und natürlich auch umsetzen). Wir können glückliche Beziehungen führen, wenn wir wissen, wie Beziehungen funktionieren (und unser Partner daran ebenfalls Interesse hat). Und wir können einen VW-Käfer reparieren, wenn wir dazu das Handbuch benutzen (und entsprechendes Werkzeug). Wie also sieht es mit dem inneren Schweinehund aus? Auch der ist mit der richtigen Anleitung zu dressieren wie ein gehorsamer Pudel, Terrier oder Chihuahua. Alles eine Trainingsfrage. Und die Zutaten des Rezepts für unseren zukünftigen Super-Günter stammen aus den verschiedensten Disziplinen: zum Beispiel aus Psychologie, Neurowissenschaften, Medizin, Betriebswirtschaftslehre, Coaching, Psychotherapie und dem gesunden Menschenverstand. Sobald wir sie beisammen haben, heißt es bald nur noch: »Brav, Günter!«

Das Günter-Prinzip

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