Читать книгу 13 Mordfälle und eine Amour Fou - Stefan Hohler - Страница 6

Einleitung

Оглавление

In den 15 Jahren, die ich beim Zürcher Tages-Anzeiger als Polizei- und Gerichtsreporter tätig war, habe ich über Hunderte von Prozessen und unzählige Unfälle und Verbrechen berichtet. Dabei erhält man einen Einblick in menschliche Abgründe, die einem sonst verschlossen sind. Vor Gericht erhalten die Täter, die bislang der breiten Öffentlichkeit meist unbekannt waren, erstmals ein Gesicht. Während des Prozesses wird das Delikt auch aus ihrer Optik beschrieben, die oft diametral zur Anklageschrift steht.

In meinem Buch stelle ich 13 Mordfälle vor, eine Auswahl der spektakulärsten Fälle. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Vierfachmord von Rupperswil. Dieses brutale Verbrechen hat landesweit für Entsetzen gesorgt und auch mich von all den in den letzten Jahren erlebten Fällen weitaus am meisten erschüttert. Der vierzehnte Fall ist eine verrückte Liebesgeschichte, eine Amour fou, die von der Flucht einer Gefängnisaufseherin mit einem Häftling erzählt.

Die Texte basieren auf eigenen Unterlagen, Gerichtsakten sowie eigenen und fremden Zeitungsartikeln. Die meisten beginnen mit einem szenischen Einstieg, bei dem ich mir eine gewisse journalistische Freiheit erlaubt habe. Dann aber halte ich mich an die realen Aussagen der Beschuldigten, Angehörigen, Staatsanwälte oder Richter. Einzig beim Kapitel über den Vierfachmord in Rupperswil habe ich mich nur chronologisch an den Tatverlauf gehalten. Abschluss der blutigen Artikelserie ist ein unblutiges Thema: die dramatische Flucht des Ausbrecherpärchens aus dem Gefängnis Limmattal in Dietikon nach Italien.

Die Namen von Opfern und Tätern im Buch habe ich geändert, ausser die in den Medien bereits namentlich erwähnten Personen: Céline Franck (Kopfschuss), Robert Frommherz (Hanfpapst), Ladarat und Mike A. (Sadist), Thomas N. und seine vier Opfer (Vierfachmord), Mario Filardi (Junkies), Gino Bornhauser (Spurlos verschwunden) sowie Angela Magdici und Hassan Kiko (Flucht).

Bis auf das letzte Kapitel der Amour fou handelt es sich bei den beschriebenen Fällen um Tötungsdelikte. Das Schweizerische Strafgesetzbuch (StGB) qualifiziert sie verschieden, die wichtigsten Tötungsdelikte sind:

Vorsätzliche Tötung: Die meisten Tötungsdelikte fallen unter diese Kategorie. Die Minimalstrafe liegt nicht unter fünf Jahren, die Maximalstrafe beträgt 20 Jahre.

Mord: Für die Mordqualifizierung muss der Täter besonders skrupellos und verwerflich bezüglich Tatmotiv, Zweck der Tat oder Tatausführung gehandelt haben. Das Strafmass liegt zwischen zehn Jahren und einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe; Lebenslänglich bedeutet, dass eine bedingte Entlassung nach 15 Jahren möglich ist. Sie kann aber grundsätzlich bis zum Ableben des Täters vollzogen werden.

Totschlag: Hier muss der Täter in einer entschuldbaren heftigen Gemütsbewegung oder unter grosser seelischer Belastung gehandelt haben. Das Strafmass liegt zwischen einem und zehn Jahren. Entschuldbar muss nicht die eigentliche Tötung, sondern die Gemütsbewegung oder die seelische Belastung sein.

Weitere Tötungsdelikte sind: Tötung auf Verlangen, Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord, Kindestötung, sowie fahrlässige Tötung.

13 Mordfälle und eine Amour Fou

Подняться наверх