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Kopfschuss

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Ein junger Verkäufer richtet im März 2009 mit einem Schuss in den Kopf seine knapp 17-jährige Freundin hin – im Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Es war eine Exekution ohne nachvollziehbares Motiv. Der Kosovar und Waffennarr behauptet, es sei ein Unfall gewesen. Das glauben die Richter nicht und verurteilen ihn wegen Mordes.


«Was meinst, habe ich den Mut, jemanden umzubringen?», fragt Murat seine Freundin neben ihm im Auto auf dem Parkplatz. «Ich weiss nicht, vielleicht», antwortet Céline Franck und zuckt mit den Schultern. Und dann geschieht das Unglaubliche: Murat setzt ihr eine Kleinkaliberpistole der Marke Browning an den Hals und drückt zweimal ab: Beim ersten Mal erklingt ein trockenes «Klick», beim zweiten Mal löst sich ein Schuss. Das Projektil tritt links in Célines Hals ein, durchdringt Gaumen und Gehirn. Céline stirbt wenig später an ihren schweren Verletzungen. Ein junges Leben von knapp 17 Jahren ist auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Volkiland im Zürcher Oberland sinnlos ausgelöscht worden.


Céline ist gerade etwas mehr als drei Wochen mit Murat zusammen. Die Wege der beiden hatten sich einige Jahre zuvor erstmals gekreuzt. Nun entdeckte Céline den 20-Jährigen zufällig wieder auf einer Chatroom-Plattform und schrieb ihn an. Nach einigen Wochen hin und her chatten, sind sie ein frisch verliebtes Paar. Dabei könnten die Gegensätze zwischen den beiden kaum grösser sein. Céline Franck ist eine Gymnasiastin vom Zürichberg, einem Zürcher Nobelquartier, die zwei Wochen vor ihrem 17. Geburtstag stand. Die Schweizerin stammt aus einem wohlbehüteten und finanziell gut gestellten Elternhaus. Sie boxte, ritt, spielte Cello, war musisch und kulturell gebildet.


Die knapp 17-jähriger Gymnasiastin Céline Franck. Bild: ZVG

Murat ist ein 20-jähriger Kosovare, der aus einfachen Verhältnissen kommt. Er hat eine Lehre als Detailhandelsfachmann in einem Lebensmittelladen abgeschlossen, in dem er seither arbeitet. Der junge Mann wohnt mit seiner sechsköpfigen Familie in einem Mehrfamilienhaus in einer Landgemeinde nahe am Zürichsee. Célines Mutter beschreibt ihn als nicht unsympathisch, nett, anständig und gepflegt. Was die Eltern nicht wissen können: Murat ist ein Waffennarr und besitzt rund ein Dutzend Pistolen und Gewehre. Die Polizei stellte nach seiner Verhaftung Fotos auf seinem Handy sicher: Auf einem ist er mit einer Kalaschnikow und einer Pistole zu sehen. Maskiert mit einer Sturmhaube blickt er in die Kamera – wie ein Untergrundkämpfer oder ein Terrorist. Was hat Céline bei Murat gesucht? Waren es die Gegensätze, die sich anziehen? Verkörperte Murat den Kontrast zu Célines privatem und sozialem Umfeld? So hatte Céline beispielsweise eine Schwäche für getunte Autos, und es hatte ihr stets imponiert, dass die albanischen Männer im Gegensatz zu ihren Schulkollegen solche Autos besassen.


Am verhängnisvollen Tag ist Céline schon am Nachmittag gereizt. Sie wartet vermutlich auf einen Anruf von Murat, der sich aber nicht meldet. Die Mutter rät ihr, das Boxtraining zu besuchen, um sich abzureagieren. Zuerst will die Tochter nicht, aber nachdem der Vater ihr das Angebot macht, sie zu fahren, begibt sie sich ins Trainingslokal. Als sie später wieder nach Hause kommt, erzählt sie den Eltern voller Stolz «en Chaschte vo Ma» aufgehoben zu haben. Am späten Abend fährt Murat bei Céline zu Hause vor und holt sie ab. Die Stimmung ist immer noch gereizt. «Wir müssen etwas besprechen, in einer Stunde bin ich wieder zurück», beruhigt Céline die Eltern. Die beiden fahren zum Einkaufszentrum, wo sie im nahen McDonald’s Chicken Nuggets kaufen und diese im Auto essen. Der dortige «Mac» ist bei Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt, um vor dem Ausgang noch den Hunger zu stillen.

Warum kurz vor Mitternacht auf dem Parkplatz die tödlichen Schüsse fallen, ist nicht bekannt. Es kann nur vermutet werden. Glaubt man der Version von Murat, so ist ihm im Auto «mega langweilig» gewesen. «Ich habe die unter dem Fahrersitz versteckte Pistole hervorgeholt, um vor Céline zu bluffen.» Er habe eine Ladebewegung gemacht und alle Patronen aus dem Magazin entfernt. Dass dennoch eine Patrone in der Waffe blieb, sei auf einen Defekt der Pistole zurückzuführen. Von einem Streit will Murat an diesem Abend nichts wissen. «Es ist einfach Scheisse gelaufen.»

Der Staatsanwalt hat eine andere Version. Denn Murat habe nur wenige Minuten vor dem tödlichen Schuss einen Anruf von einer ehemaligen Freundin erhalten. «Céline sah auf dem Display des Handys einen Frauennamen. Sie wurde eifersüchtig und wütend.» An diesem Abend habe Céline realisiert, dass sie nicht die einzige Frau im Leben von Murat ist, sondern dass der Kosovar zu mindestens drei anderen Frauen Beziehungen pflegte. «Es gab einen spontanen Streit, der ausser Kontrolle geriet und mit der Tötung der jungen Frau endete», folgerte der Staatsanwalt. Es habe keine grosse Langeweile geherrscht, wie Murat sagte, sondern eine hochexplosive emotionale Stimmung. Denn maximal zwölf Minuten nach dem Gespräch mit der Ex-Freundin wurde Céline erschossen, wie die Auswertung der Handydaten ergaben.


Dass es ein Tötungsdelikt und kein tragischer Unfall war, bewies Murat mit seinem Verhalten nach der Tat. Obwohl Céline nicht sofort tot war, wie später die Obduktion ergab – die Rechtsmediziner fanden Blut in der Lunge – rief er seinen älteren Bruder an, statt die Sanität zu verständigen. «Ich habe ein Riesenproblem, ich brauche deine Hilfe», sagte er aufgeregt und vereinbarte einen Treffpunkt auf einem abgelegenen Parkplatz am nahen Greifensee. Dort händigte er dem Bruder vermutlich die Tatwaffe und die restliche Munition aus, der sie vermutlich entsorgte. Erst anschliessend fuhren die Brüder mit der blutüberströmten Céline ins Spital Uster, wo sie nach Mitternacht eintreffen. Im Spital ist der Puls der jungen Frau bereits nicht mehr spürbar. Für die Ärzte begann nun ein Wettlauf mit der Zeit, um das Leben von Céline zu retten. Vergebens, nach 40 Minuten werden die Reanimationsmassnahmen schliesslich eingestellt. Während die Ärzte im Operationssaal um das Leben der jungen Frau kämpften, löschte Murat im Warteraum des Spitals auf seinem Handy fast sämtliche SMS und den Inhalt der Combox. Von 40 Kurznachrichten liess er noch sieben unverfängliche SMS übrig.

Die Polizei nahm Murat fest. Anfänglich stritt er die Tat ab und servierte den Ermittlern immer neue Phantasiegeschichten. In einer ersten Version sagte er, dass plötzlich ein maskierter Mann am offenen Wagenfenster aufgetaucht sei, der mit tiefer, kratziger Stimme gesagt hatte: «So trifft man sich wieder.» Dann habe der Mann eine Pistole ins Wageninnere gestreckt und geschossen. Danach sei der Unbekannte verschwunden. Als ihm die Polizisten mit dem Halsschuss konfrontierten, erzählte Murat von einem zweiten Mann, der bei der Beifahrertür gestanden und Céline durchs offene Autofenster erschossen habe. In einer weiteren Version hätten sich er und Céline im Auto geküsst, beide Fenster seien offen gewesen. Plötzlich seien an beiden Seiten Männer gestanden. Einer habe ihm eine Pistole an den Kopf gehalten, der andere habe Céline die Waffe an den Hals gedrückt und geschossen. Es seien vermutlich Kurden gewesen, mit einem habe er an der Zürcher Langstrasse früher «Puff» gehabt. Seine Versionen wurden zunehmend abstruser. So behauptete Murat, einer der maskierten Männer habe ihm eine Pistole in die Hand gedrückt und verlangt, seine Freundin abzuknallen. Er habe dies nicht gewollt, doch plötzlich sei ein Schuss losgegangen. Dabei sei seine Freundin getroffen worden. Danach habe ihm der Maskierte die Waffe weggenommen. Der Staatsanwalt nannte Murats Verhalten später am Prozess ein «Trauerspiel» und sagte: «Er log derart dümmlich und offensichtlich, dass man an seiner Intelligenz zweifeln musste.»

Erst neun Tage nach der Tat gestand Murat aufgrund der erdrückenden Beweislage, dass er geschossen hatte. Dabei legte er sich auf die erste Version fest, dass es ihm «mega langweilig» war und er mit der Waffe nur bluffen wollte. «Ich bin sicher gewesen, dass keine Patrone in der Waffe war.» Auch bezüglich der vier restlichen Kugeln log er faustdick. «Ich habe sie in einem Abfalleimer im Aufenthaltsraum der Notfallstation des Spitals entsorgt.» 16 Polizisten mit Mundschutz und Handschuhen durchsuchten darauf insgesamt sechs Tonnen blutigen Abfall aus der Station – ergebnislos. Dass er seinem Bruder die Waffe und die Munition zur Entsorgung übergab, ist wahrscheinlich. Beweisen konnte man dies weder Murat noch seinem Bruder. Ein entsprechendes Strafverfahren gegen den älteren Bruder wurde mangels Beweisen eingestellt. Der Staatsanwalt schloss auch nicht aus, dass das Brüderpaar erwogen hatte, die tote Céline im nahen Greifensee zu versenken.


Die katholische Kirche in Zürich-Hottingen ist bis auf den letzten Platz belegt. Die Eltern, Mitschüler, Lehrer, Freunde und Verwandte nehmen Abschied von der Erschossenen. Der Zufall will es, dass Céline zwei Wochen vor ihrer Ermordung sich auf eigenen Wunsch in der gleichen Kirche taufen liess. Der Pfarrer zeichnet das kurze Leben der jungen Frau nochmals nach. Céline sei eine eigenwillige und starke Persönlichkeit gewesen. Sie habe eine schöne Jugend verbracht, war eine Leseratte und engagierte sich bei den Pfadfindern. Ihre beiden grossen Leidenschaften waren Pferde und Mode. Vor zwei Jahren habe sie mit dem Boxsport begonnen, um sich selber verteidigen zu können. Ihr Lebensmotto sei der Kismet gewesen, die Vorstellung des Islams, dass das Schicksal des Menschen vorherbestimmt und vom Menschen nicht selbst veränderbar ist. Céline werde immer einen Platz in den «gebrochenen Herzen der Eltern» haben, sagte der Pfarrer. Der musikalische Schluss an der Abdankungsfeier bildete das Lied «Gute Nacht» aus Franz Schuberts Winterreise mit dem eindrücklichen Eingangssatz «Fremd bin ich eingezogen, Fremd zieh‘ ich wieder aus.» Das Grab der jungen Frau ziert ein weinender Engel, der sich über den Grabstein beugt.


Murat wurde wegen Mordes angeklagt. Für den Staatsanwalt war klar: «Der Kosovare hat die junge Frau regelrecht hingerichtet, ein eigentliches Motiv ist nicht erkennbar.» Es sei kein Beziehungsdelikt gewesen. «Der Beschuldigte empfand Céline als lästig, nachdem diese kurz vor der Schussabgabe gemerkt hatte, dass der Beschuldigte mit mindestens drei Frauen gleichzeitig eine intime Beziehung pflegte.» Das wichtigste Argument für die Mordthese ist die fehlende, angeblich defekte Pistole. Der Staatsanwalt ist überzeugt, dass ein Unschuldiger die Pistole nicht hätte verschwinden lassen. Im Gegenteil, er hätte alles darangesetzt, dass die angebliche defekte Waffe von Spezialisten genau untersucht wird, damit er entlastet würde. Aber Murat sagte auch am Prozess nicht, wo er oder sein Bruder die Waffe und die restlichen Patronen entsorgt hatten. «Ich verweigere die Aussage», war sein Kommentar dazu.

Der Staatsanwalt studierte auch Murats Biographie und liess ein psychiatrisches Gutachten erstellen. Sein Fazit: Murat lebte in einer eigenen Welt, welche von Aggressionen, Machismus, Frauen, Kampfsportarten und vor allem Auto-Tuning geprägt war. Die Mischung aus äusserst aggressivem und impulsivem Verhalten, gepaart mit der Vorliebe für Schusswaffen, machte ihn zu einer hoch explosiven und gefährlichen Person. Insgesamt wurden 126 Befragungen durchgeführt und acht Fachgutachten erstellt. Dabei zieht sich die Gewaltbereitschaft und die Aggression wie ein roter Faden durch Murats Leben. Der Psychiater bescheinigte dem jungen Mann eine «chronifizierte Gewaltbereitschaft» und «eine geringe Hemmschwelle für tötungsnahe Handlungen». Murat verfüge über ein grosses Aggressionspotenzial.

Auch eine Ex-Freundin gab bei der Vernehmung an, dass Murat zweimal die Kontrolle verloren, sie gewürgt und ihr ein Messer an den Hals gehalten habe. Murat war in viele Schlägereien involviert, unter anderem schlug er einem Kontrahenten mit einem Quarzhandschuh die Faust ins Gesicht. In einem anderen Fall trug er eine Waffe bei sich und richtete sie auf einen jungen Mann – drei oder vier Tage vor dem Tötungsdelikt auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums. Dass Murat in der Vergangenheit Karate, Kick- und Thaiboxen betrieb, rundete sein Bild als Gewalttäter ab. Und auch in der Zelle, wo Murat nach seiner Verhaftung sass, stritt er sich mit einem Mithäftling und sagte zu ihm: «Wenn ich eine Pistole hätte, dann würde ich dir ein Loch in den Kopf schiessen.» Als ihm zu Ohren kam, dass ehemalige Zellengenossen über ihn befragt werden, drohte er, alle umzubringen, die gegen ihn aussagen würden.

Neben der Anklage wegen Mordes wurde Murat auch noch wegen Gefährdung des Lebens angeklagt. Denn rund eine Woche vor der Bluttat hatte sich das Paar ebenfalls gestritten. Dabei gab Céline ihrem Freund eine Ohrfeige. Murat zückte ein Butterflymesser und ritzte sie mit der Klinge am Hals – genau an der Stelle, wo er später den Lauf der Pistole ansetzte und abdrückte. Auch diesen Vorwurf bestritt Murat. Er habe die Klinge verkehrt an den Hals gehalten, nachher hätten sie darüber gelacht. Die Rötung am Hals sei ein Knutschfleck oder Ähnliches gewesen.


Für Murats Verteidiger war die Tat ein Unfall. Er plädierte «in dubio pro reo» (im Zweifel für den Angeklagten) auf fahrlässige Tötung und verlangte eine Freiheitsstrafe von höchstens 39 Monaten. Es sei ein blödsinniges Spiel gewesen, das auf absolut tragische Weise endete. Sein Mandant habe Céline mit der Pistole beeindrucken wollen. «Wäre Dummheit eine Straftat, bekäme der Angeklagte lebenslänglich», sagte der Verteidiger am Prozess vor dem Bezirksgericht. Obwohl der Verteidiger fast acht Stunden lang plädierte, konnte er die entscheidende Frage nicht beantworten: Warum Murat nicht sagen wollte, wo er die Kleinkaliberpistole entsorgt hatte. Das Bezirksgericht Uster verurteilte den jungen Mann wegen vorsätzlicher Tötung und Gefährdung des Lebens zu einer Freiheitsstrafe von 13,5 Jahren. Der Staatsanwalt, welcher die Tat als Mord qualifiziert und eine 20-jährige Freiheitsstrafe verlangt hatte, zog das Urteil weiter – mit Erfolg.

Das Obergericht erhöhte die Strafe auf 16 Jahre – wegen Mordes. Er habe in seiner langjährigen Arbeit als Richter sich schon mit vielen Tötungsdelikten befassen müssen, sagte der Vorsitzende, doch einen Täter, der derart sinnlos tötete, habe er noch nie erlebt. Als Motiv für die unverständliche und sinnlose Tat nannte er ein unsägliches Gangster-, Macho- und Imponiergehabe des Kosovaren. Als Murat Céline im Auto fragte, ob sie ihm zutrauen würde, sie zu erschiessen, habe das Mädchen «vielleicht schon» gesagt. Darauf setzte Murat den Lauf der Pistole an Céline Hals und drückte ab. Das «vielleicht schon» von Céline, so der Oberrichter, war so etwas wie ein Auslöser, habe an Murats Machogehabe gekratzt: «Er handelte krass egoistisch und primitiv.» Das Urteil wurde vom Bundesgericht bestätigt, an welches der Kosovar vergeblich gelangt war. Auch für die Richter in Lausanne war die Tat ein Mord und kein Unfall.


Mit einem Schuss hat Murat drei Leben zerstört: das von Céline und jenes ihrer Eltern. Wenn der Vater Stéphane Franck auf ehemalige Schulkolleginnen seiner Tochter trifft, die jetzt an der Uni studieren, ist das für ihn jeweils wie ein Schlag. Dann kommt ihm jedes Mal der Gedanke: «Was würde Céline heute wohl machen?» Die Bluttat hat auch das Verhältnis des Ehepaars beeinflusst. Sie haben sich getrennt. «Wir konnten die Krise nicht gemeinsam bewältigen, wir haben uns gegenseitig hinuntergezogen», sagte der Vater. Eine Zukunft aufzubauen nach solch einem schlimmen Ereignis sei ein egoistischer Prozess. «Jeder muss seinen eigenen Weg finden». Trotzdem hätten sie weiterhin einen guten Kontakt miteinander. Man verbringe die Ferien gemeinsam oder gehe zusammen in den Ausgang. In der ersten Phase nach der Ermordung sei der Schmerz psychisch und physisch spürbar gewesen. Stéphane Franck spricht von einem mächtigen Druck auf der Brust, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass der Tod der geliebten Tochter nicht nur ein böser Traum ist, sondern Wirklichkeit.

Es ist ein Mord ohne erkennbares Motiv. Für die Angehörigen eine kaum zu verarbeitende Tat. Stéphane Franck kommt immer wieder ein Song des amerikanischen Country-Sängers Johnny Cash in den Sinn, «Folsom Prison Blues», wie er der NZZ sagte. Darin singt Cash: «I shot a man in Reno, just to watch him die.» Am Konzert, das Johnny Cash in einem Gefängnis gab, löst das bei den Insassen grossen Beifall aus. «Ich erschoss einen Mann in Reno, bloss um ihn sterben zu sehen.» Hier war Reno der öde Parkplatz eines Einkaufszentrums.

13 Mordfälle und eine Amour Fou

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