Читать книгу Fledy - Stefan Häring - Страница 4

Kapitel 1

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Nach kurzem Flug erreichte Fledy einen Wald, aus dem er nach etwa zehn Minuten ein paar Stimmen vernahm. Vorsichtig flog er zu einem Baum und hing sich an einem Ast, aber so, dass er die Stimmen hören konnte.

“Heute müssen wir aufpassen”, sagte die eine Stimme.

“Warum denn?” fragte die andere zurück. “Es ist heute doch ein so schöner Tag.”

“Weil ich gehört habe, dass die zwei Menschenkinder wieder im Wald sein sollen, die bekanntlich alles jagen, was ihnen gefällt. Kannst Du dich nicht mehr erinnern, als Vetter Hopsi letzte Woche von ihnen mit Steinen beworfen wurde? Er liegt noch immer in seiner Höhle und kann kaum laufen.”

Jetzt konnte Fledy die beiden Gestalten erkennen. Nie zuvor hatte er so lustige Gesellen gesehen. Sie hatten lange Ohren und hinten einen Stummelschwanz.

“Ich werde sie ansprechen”, dachte sich Fledy, flog zum tiefsten Ast des Baumes und hing sich dort wieder dran.

“Hey, ihr beiden, wer seit ihr?”

Die beiden Gestalten fuhren vor Schreck zusammen. “Wer spricht da mit uns?”, fragte einer von ihnen.

“Zeig dich du Feigling!” rief die andere.

“Ich hänge hier oben, genau über euch. Mein Name ist Fledy. Ich bin eine Fledermaus und auf der Suche nach einem neuen Zuhause.”

Ganz erstaunt schauten die Beiden nach oben und erblickten Fledy. Dann schauten sie sich an und fingen an zu lachen, denn auch sie hatten noch nie ein Wesen gesehen, welches auf dem Kopf an einem Ast hing.

“Mein Name ist Hoppel”, sagte die erste Stimme, nachdem das lachen verstummt war, “und das ist mein Bruder Stummel. Wir sind Hasen und wohnen hier im Wald. Wir haben dich hier noch nie gesehen. Wo kommst Du her und warum suchst Du ein neues Zuhause?”

“Ich komme aus einem kleinen Dorf etwas östlich von hier”, erzählte Fledy. “Ich wohnte dort mit meiner Familie in einem Kirchturm, hoch über den Dächern der Menschen. Da wir Nachttiere sind und am Tage eigentlich schlafen, waren wir dort sicher, weil selten ein Mensch dorthin kam. Und weil wir nur Nachts aktiv sind, werdet ihr zwei auch niemals zuvor einen von uns gesehen haben. Nun haben aber die Menschen in dem Turm eine riesige Glocke angebracht, die jede Stunde läutet. Diesen Krach habe ich nicht mehr ausgehalten, so beschloss ich heute früh meinen Rucksack zu nehmen und mir einen neuen Schlafplatz zu suchen. Auch wenn ich am Tage eigentlich nicht viel sehen kann, habe ich mir vorgenommen sofort loszufliegen. Als ich dann eure Stimmen hörte, hing ich mich über euch an den Ast. - Was ist mit den Menschenkinder, erzählt mir von ihnen.”

“Es sind zwei”, sagte Stummel. “sie kommen ab und zu in den Wald, jagen, fangen und quälen uns Tiere. Du musst dich vor ihnen in Acht nehmen.”

“Wir sind ihnen vor einiger Zeit nur knapp entkommen. Vetter Hopsi hat es nicht geschafft, er wurde von einem Stein getroffen”, fuhr Hoppel fort.

“Das hört sich ja gefährlich an. In unserem Dorf hatten wir nie Probleme mit den Menschen. Aber nun muss ich wieder weiter. Es war schön euch kennen gelernt zu haben. Lebt wohl und passt auf euch auf!” sprach Fledy und winkte den Beiden zum Abschied nochmals zu.

“Wir haben uns auch gefreut. Pass auf dich auf und viel Glück bei deiner Suche, tschau!” riefen beide Hasen, wie aus einem Munde, hinter Fledy her.

Fledy

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