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Kapitel 4

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Nach ungefähr einer Stunde Fluges, ohne nennenswerte Zwischenfälle, überkam ihn die Müdigkeit und er entschloss sich auf einen Baum Rast zu machen und dort ein Schläfchen zu halten. Das Erlebte hatte ihn doch sehr mitgenommen, auch war es für ihn sehr anstrengend am Tage zu fliegen. Er legte Schal, Mütze und Rucksack an einen sicheren Platz, sah sich um und lauschte. Als er nichts Ungewöhnliches bemerkte, schlug er seine Flügel um seinen Körper und fiel schnell in einen festen, traumlosen Schlaf. Es fing schon an zu dämmern, als er wieder erwachte. Er hatte länger geschlafen als er gewollt hatte. Fledy hatte das Gefühl, als wenn ihn etwas aus dem Schlaf gerissen hatte. Er bewegte sich nicht und horchte aufmerksam auf die Geräusche des Waldes. Da war der Wind, der sanft die Wipfel der Bäume hin und her bewegte. Er hörte noch ein paar Vögel. Doch da war noch ein fremdes, ihm ungekanntes Geraschel. Fledy blickte in die Richtung und sah eine große, graue Gestalt, die mit der Nase im Erdreich wühlte. Ohne lange zu überlegen, sprach er die Gestalt an:

“Wer bist du? Und warum wühlst du da im Boden herum?”

“Ich bin ein Dachs und man nennt mich Flex. Ich suche hier nach Nahrung für meine Familie und mich. Meine Kinder sind noch sehr klein und meine Frau passt Zuhause auf sie auf. Aber sag mir, wer bist du? So ein putziges, auf dem Kopf hängendes Ding habe ich noch nie gesehen und ich habe schon viel gesehen in meinem Leben.”

Als Flex von Nahrung sprach, merkte Fledy, dass er Hunger hatte.

“Ich bin Fledy, eine Fledermaus”, erzählte er. “ Ich bin auf dem Weg zu einer großen Höhle im Westen.”

“Ja von dir habe ich schon gehört, aber ich habe nicht gedacht, dass du so klein bist. Deine Heldentat eilt dir voraus. - Lass uns zusammen was essen und du erzählst mir dabei die ganze Geschichte, ich würde sie gern meinen Kindern erzählen. Aus erster Hand klingt sie sicher besser, als wenn man sie von Dritten hört.”

“Das ist eine gute Idee”, antwortete Fledy. ”Lass mich nur noch schnell, um meinen Hunger zu stillen, ein paar Motten fangen, die dort drüben herumschwirren, dann erzähl ich dir die Geschichte, obwohl sie nichts Besonderes ist.”

Fledy nahm seine Sachen und flog zu dem Mottenschwarm auf der Lichtung, nicht weit von ihnen. Schnell hatte er ein Dutzend gefangen und flog zu einem Ast, genau über Flex. Beide genossen ihre jeweilige Mahlzeit, während Fledy alles, was er bisher erlebt hatte erzählte. Als er geendet hatte, schien Flex mächtig stolz zu sein, alles von Fledy persönlich gehört zu haben.

“Es war schön mit dir zu schwatzen und allein essen ist bei weitem nicht so angenehm, wie in netter Gesellschaft”, sagte Fledy. “Aber nun werde ich mich wieder auf den Weg machen.”

“Das verstehe ich”, stimmte Flex zu, wünschte ihm noch alles Gute und dachte noch lange an diese Begegnung zurück.

Fledy

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