Читать книгу Notruf auf dem Planeten Setebos: Die Raumflotte von Axarabor - Band 224 - Stefan Lochner - Страница 7

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Langsam senkte sich die VENDATURE in Richtung der Planetenoberfläche von Setebos, Felix konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er durfte sich nicht von der hübschen Androidin neben ihm nicht ablenken lassen.

Nur noch wenige hundert Meter, dann waren sie am Ziel. „Ich habe immer noch keine Information über den Untergrund!“ M44-C112 drehte sich nun zu ihm. „Das ist eigenartig. Sind die Sensoren denn aktiv?“

„Ja. Siehst du?“ Nun stand die Androidin auf und blickte auf seinen Bildschirm. „Moment, ich lasse die Kurzchecks durchlaufen.“

Tatsächlich startete der Computer die Tests. Alles war in Ordnung.

„Ist da eine vielleicht ähnliche Technik im Einsatz, wie bei unserem Raumschiff?“, fragte Felix. M44-C112 nickte, da rief er. „Übernimm du bitte die Überwachung. Ich nehme alles in Augenschein.“

Die Androidin hatte nichts dagegen, denn er war ja schließlich der stellvertretende Kommandant. Felix erschrak, als auf dem Boden der Sand weg geblasen wurde. Unter ihnen existierte kein fester Untergrund, das war nur lockerer Sand. „Durchstarten! Hier könnten wir versinken!“ Die Androidin bestätigte und Ria wies Monika an, erneut horizontal zu schweben. Felix strengte sich an. „Da erkenne ich eine feste Platte. Noch 100 Meter. Dann in der Luft halten“, schlug Felix vor. M44-C112 aktivierte die anderen Kameras. „Das müsste reichen, wenn wir genau senkrecht absinken. Sind Waffen oder Minen zu entdecken?“

L34-B203 bestätigte. „Keinerlei Spuren von Explosivstoffen zu erkennen.“ Nun meldete sich auch Ria. „Monika. Wir senken sehr langsam ab. Im Zweifel stoppen!“

Meter um Meter näherten sie sich dem harten Grund. Große Mengen an Sand wurde weg geblasen. Immer noch gab es keine Anzeichen, dass es gefährlich werden konnte. Vor Aufregung legte Felix den Arm um die Androidin. Erschrocken zuckte er selbst zusammen. „Tut mir leid.“

Doch M44-C112 schien das nicht zu stören. „Kein Problem. Du bist ja schließlich ein Mensch. Jetzt sieht der Landplatz viel besser aus als vorhin.“

Tatsächlich senkten sie sich die letzten Zentimeter bis zum Boden und setzten sanft auf. Der neue Gravitationsgenerator musste nur wenig arbeiten, um sie noch fester zu fixieren, der Planet war groß genug, damit sich Menschen und Androiden normal bewegen konnten.

„Alles bleibt auf seinen Plätzen. Felix und Monika, bitte kommt zu mir auf den Kommandostand.“

M44-C112 setzte sich wieder an den Laser und schien mit den Sensoren eins zu werden. Felix richtete sich auf, streckte sich und strich nahe an ihr vorbei. „Du hast das gut gemacht“, flüsterte die Androidin. Hatte er sich verhört, oder war das tatsächlich ein Lob? Kurz darauf saß er schon zwischen Monika und Ria an dem kleinen Tisch, der eigentlich ein 3D-Bildschirm war.

„Das war ein gut ausgeführtes Manöver, Felix“, lobte Ria. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie dieses Höllental hier so schützen.“

Auch Monika lächelte ihn bestätigend an. Ria fuhr fort. „Aber jetzt haben wir ein Problem. Wie machen wir weiter?“

Felix, gestärkt von dem unerwarteten Lob, bezog diese Frage auf sich. „Was wollen wir denn suchen? Menschen, Roboter oder die Anzeichen einer Katastrophe?“

Monika saß steif, wie eine Androidin. „Bisher konnten wir keinerlei Anzeichen einer natürlichen Katastrophe entdecken. Die historischen Aufzeichnungen zeigen, dass sich in diesem Tal nicht viel verändert hat. Von Wasser nichts zu sehen, die Temperaturen so hoch, wie wir es von einer Wüste im Herbst erwarten. Auch Erdrutsche konnten wir nicht erkennen. Die Tätigkeit von Vulkanen oder Erdbeben ist auch nicht wahrscheinlich.“

Schon wurde Ria ungeduldig. Ihre roten Haare schien noch stärker zu leuchten, die scharfe Nase ähnelte einer antiken Hellebarde. Aber, so im hellen Licht, konnte Felix ihr Alter erkennen. Das hatten sie bei den Androiden noch nicht implementiert, die blieben äußerlich gleich. Außer den normalen Abnutzungserscheinungen.

„Ich würde eine Drohne zur Erkundung losschicken“, schlug Felix vor. „Die kann schnell die weitere Umgebung untersuchen. Vielleicht ergeben sich da Anzeichen, was passiert war, vielleicht finden wir auch Ruinen oder so.“

Zu seinem Erstaunen schüttelte Ria den Kopf. „Wir nehmen zuerst einmal den Explorationsroboter. Der gibt uns gute Daten aus der näheren Umgebung. Immer noch, können wir nicht sicher sein, ob sich hier direkt eine Gefahr für uns aufbaut.“ Und nach dem zweifelnden Blick des stellvertretenden Kommandanten, fuhr sie fort. „Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal. Bei der letzten Expedition hatten wir die Umgebung nicht beachtet und nur zwei von uns haben überlebt.“

Deswegen war sie also so vorsichtig. Irgendetwas hatte Felix gerüchteweise gehört. Er kramte in seinen Erinnerungen. Da auch Monika keine Einwände hatte, stellte er sich nicht quer. „Gute Idee. Wer steuert ihn?“

„Das soll Heide machen, als Ingenieurin hat sie immer die Werte der Maschine im Blick, um ihn gegebenenfalls schnell zurückholen zu können.“

Als Heide kurz darauf an den Tisch trat, drehte sich Felix zur Seite, um ihrem arroganten Blick auszuweichen. Sie beide wurden auf Setebos keine Freunde mehr.

„Gerne übernehme ich den Auftrag. Aber nicht, dass mir so ein Jungspund reinpfuscht.“

„Das würde ich nicht tun“, wehrte sich Felix, wollte noch eine gehässige Antwort hinterher schieben, da spürte er eine Hand auf seinem Arm. „Komm Felix, lass uns die bisherigen Erkenntnisse über Setebos analysieren.“

Er verstand und sie zwängten in den kleinen Raum, der mit Bildschirmen zugestellt war. Die Androidin flüsterte. „Du musst noch ruhiger werden. Heide ist neidisch, weil du nach so kurzer Zeit schon Stellvertretender bist.“

„Da kann ich auch nicht für.“

„Egal. Dir gefällt M44-C112?“ Was für eine Frage. War etwas eine Androidin auf eine andere eifersüchtig?

„Irgendwie schon.“

Rasch ergänzte er. „Aber du gefällst mir noch besser.“

Nun lachte Monika, bevor sie sich den Daten zuwandte. „Siehst du, was ich sehe?“

Nun konzentrierte sich Felix. „Das sind winzige elektronische Kommunikationsfetzen. Die könnten von Robotern stammen. Es sind nur kurze Schnipsel. Wie Bestätigungen.“

„Genau. Ich denke mein Lieber, die sollten wir uns genauer anschauen.“

„Ja Mama.“

Monika stutzte, dann lachte sie auf. „So weit ist es also schon!“

Da endlich erinnerte er sich. „Gehört dieses Sonnensystem nicht zum Einfluss der Thorer?“

Monika blickte sich um. „Was weißt du von ihnen?“

Also hatte er sich doch richtig erinnert.

„Nur, dass sie sich dem Imperium widersetzen und versuchen so viele Planeten wie möglich in diesem Sektor unter ihren Einfluss zu bringen.“

Nun sah Monika wieder sehr Ernst drein. „Das stimmt. Und, wenn ich richtig informiert bin, befürchtet unser Oberst Neuburger, dass an diesen Gerüchten etwas dran ist.“

Wenn selbst der legendäre Soldat, die oberste Instanz des Imperiums für diesen Teil des Sternenreiches das befürchtete, dann musste etwas dran sein. Felix wurde schlagartig die Brisanz ihres Unternehmens klar.

Notruf auf dem Planeten Setebos: Die Raumflotte von Axarabor - Band 224

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