Читать книгу Spuren am Bali Strand - Stefani Kang - Страница 5
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Hoffnungsvolle Gefühle
Das lauwarme Wasser des indischen Ozeans umspült ihre Füße sanft. Sie hält ihre Badelatschen in der linken Hand, während sie mit der rechten, die vom Wind verwehte Haarsträhne aus ihrem Gesicht streift. Ein wundersames, befreiendes Gefühl durchströmt ihren Körper. Sie fühlt sich stark und selbstbewusst. Der Spaziergang am Strand von Berawa tut ihr richtig gut. Hier draußen ist es etwas ruhiger, nur wenige Touristen sind unterwegs um sich das allabendlich wiederholende Naturspektakel anzusehen. Der Sonnenuntergang an der Westküste Balis ist einfach faszinierend.
Es ist später Nachmittag, in einigen Minuten ist es wieder soweit. Sie atmet tief durch. Nun weiß sie was sie zu tun hat. Alles ist ihr absolut klar. Sie fühlt ein angenehmes Kribbeln im Bauch, ein Gefühl ähnlich dem von frisch verliebt sein. Ist sie aber nicht. Sie ist einfach nur glücklich, voller Vorfreude auf das was kommt.
Sie beobachtet die Wellen, die sich sanft in der Brandung brechen. Während einige braungebrannte, balinesische Jungs auf ihren schrubbeligen Surfbrettern, die sie von Touristen geschenkt bekommen haben, lachend auf den Wellen tanzen. Einige Althippies gehen mit ihren Hunden spazieren, und hier und da hat ein balinesischer Fischer seine Angel ausgeworfen.
Sie geht und geht, wie von einer geheimnisvollen Kraft angetrieben, und merkt gar nicht, wie weit sie sich schon vom allgemeinen Getümmel entfernt hat. Sie geht wie im Rausch. Ihre Beine bewegen sich wie von selbst. Sie spürt keine Anstrengung, keine Müdigkeit, sie könnte stundenlang so weiterspazieren, doch sie weiß, es wird nun schnell dunkel nachdem die gelborangene Scheibe am Horizont untergetaucht ist.
Der Himmel ist bereits dunkelrot, als sie plötzlich einen dumpfen Schlag auf den Kopf verspürt, und zu Boden sackt. In Ihrem Schmerz kann sie gerade noch, das in Brauntönen gehaltene Batikmuster eines Sarongs erkennen, bevor sie das Bewusstsein verliert.