Читать книгу Tiara - Stefanie Worbs - Страница 8

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Tia stand bei Armar und streichelte ihn geistesabwesend. Sein weiches Fell war Balsam für ihre Hände. Heras war kurz nach dem Vorfall zu ihr gekommen und hatte Tia als Strafe für ihren kleinen Ausbruch aufgetragen, das Rüstzeug der Pferde auf Schäden zu kontrollieren und es zu reparieren, falls sie etwas fand. Zum Glück hielten alle Reiter ihre Ausrüstungen in Ordnung. Doch der Hauptmann hatte bei der Kontrolle trotzdem einiges bemängelt.

Diese Mängel waren weder ausbesserungsnötig, noch beeinträchtigten sie die Sachen in irgendeiner Weise. Doch es sollte ja eine Strafe sein, also hatte Tia die Schäden beseitigen müssen. Mehrfach hatte sie sich dabei geschnitten und ihre Hände aufgerieben. Die Salbe, die ein Heiler ihr gegeben hatte, wirkte zwar leicht schmerzlindernd, trotzdem brannten die Schnitte bei jeder Bewegung.

„Hey.“ Fin tauchte hinter ihr auf.

„Hey. Du redest wieder mit mir?“, fragte sie, wandte ihm den Blick aber nicht zu.

„Hab ich das jemals nicht getan?“

„Heute den ganzen Tag nicht.“

„Du warst beschäftigt. Ich wollte nicht stören.“

„Du störst nicht, Fin.“ Jetzt sah sie ihn an.

„Ich hätte eher gedacht, du willst nicht mehr mit mir reden“, meinte er.

„Wollte ich auch nicht. Vorhin zumindest.“

„Wegen heute Morgen?“

Sie nickte.

„Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist“, gab er betreten zu.

„Ich weiß es. Der Alkohol und die Eifersucht.“

„Wahrscheinlich.“ Er senkte den Blick auf seine Hände. „Aber ich hab doch recht. Das kann eh nichts werden.“

„Hast du auch. Hat ja nie jemand bestritten. Ich find’s bloß ein bisschen übertrieben, dass du mir unterstellst, ich würde es drauf anlegen.“

„Tu ich doch gar nicht.“ Ihr Freund schaute wieder auf und sein Blick wurde genervt.

„Ach komm. Das sieht doch ein Blinder“, wiederholte sie seine Worte.

„Ist ja auch so. Im Gefühle verbergen warst du nie gut.“

„Mag sein. Aber dafür kann ich nichts. Das heißt noch lange nicht, dass ich es zulasse. Du kennst meine Einstellung, was das angeht. Und wie du selbst gesagt hast, es würde eh nichts werden. Ich darf nicht.“

„Einstellungen können sich ändern“, meinte ihr Kampfgefährte.

„Vorschriften aber nicht. Zumindest wird sich diese nicht ändern und das ist auch gut so.“

„Immer im Dienst“, feixte Fin.

„Immer.“

„Warum musstest du das Rüstzeug warten?“, wollte er nun wissen, trat näher und strich Armar ebenfalls übers Fell. Erstaunlicherweise ließ dieser es zu.

„Ich habe die Beherrschung verloren.“

„Ach.“ Er wirkte ehrlich überrascht. „Wie das denn?“

„Der Blödmann von Knappe hat Dohan neben Heras’ rossigen Stute angebunden. Du kennst ihn ja. Er ist dann immer komisch. Ich hab den Jungen drauf hingewiesen, aber er hat es nicht geändert. Ich hatte keine Zeit und dachte, die paar Minuten geht’s gut. Tja, ging es nicht. Dohan hat ein riesen Chaos veranstaltet. Heras ist ausgetickt und ich habe falsch reagiert. Er war sowieso schon genervt von irgendwas.“

Fin lachte. „Das hätte ich zu gern gesehen.“

„So witzig war das gar nicht.“

„Ich stelle es mir sehr witzig vor.“

Tia bedachte ihn mit einem Kopfschütteln. Später würde sie sicher auch darüber lachen können. Im Moment jedoch taten ihre Hände noch zu sehr weh.

„Ich glaube, ich geh ins Bett. Morgen steht das erste Schießtraining an“, ließ sie ihn wissen.

„Ja ich weiß. Schade, dass ich nicht bei dir bin. Das wird eine ganz schöne Umstellung“, seufzte Fin.

„Das kannst du laut sagen“, seufzte auch Tia.

Der Platz für die Schießübungen war leer, als Tia mit ihrer Gruppe am nächsten Morgen ankam. Sie hatte zehn weitere Schützen von Tamara abgezogen. Diese waren lange nicht so gut, wie sie es sich wünschte, und sie würden mehr Übung brauchen als alle anderen, doch wenn Heras es so wollte, gehorchte Tia.

Es gab sieben für ihre Zwecke, geeignete feste Ziele auf dem Platz. Sie teilte die Schützen ein und ließ sie üben. Die Schlechtesten trainierten mit den Besten. Tia selbst musste nicht üben. Sie überwachte nur die anderen und gab ab und zu Tipps. Je höher die Sonne stieg, umso mehr Leute kamen. Zufrieden stellte sie fest, dass selbst ihre weniger geübten Schützen besser als so manch anderer war, der hier trainierte. Viele waren ebenso gut. Doch die Wenigsten konnten es mit ihren Besten aufnehmen.

Der Schwertkampfplatz lag hinter ihnen und Tia beobachtete, wie sich Tamaras Gruppe splittete. Woran und Fin begannen augenblicklich mit einem harten Schlagabtausch. Es dauerte nicht lange und die beiden hatten die Aufmerksamkeit vieler anderer, nur nicht die ihrer eigenen Leute. Sie alle kannten die Kämpfe untereinander. Es war also nichts Neues oder Spektakuläres mehr für sie. Für die fremden Soldaten schon.

Tia wandte sich wieder ihrer Gruppe zu. Nach einer Weile entschied sie, sich auch zu versuchen. Auf feste Ziele zu schießen war lange nicht so interessant wie es bei beweglichen zu tun, doch es erfüllte seinen Zweck. Sie trat an die Markierung der am weitesten entfernten Zielscheibe, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an.

Beim Spannen der Sehne spürte sie jeden einzelnen Schnitt an ihren Handflächen. Sie zog die Sehne noch etwas weiter nach hinten, verlor aber den Griff, als ein schneidender Schmerz durch ihre Handfläche fuhr. Der Pfeil flog ungezielt davon und verfehlte die Scheibe um ein ganzes Stück. Tia fluchte, ließ den Bogen sinken und betrachtete ihre Hand.

Einer der größeren Schnitte war aufgeplatzt, hatte sich verlängert und blutete nun stark. Sie sah sich um und entdeckte ein kleines Zelt, vor dem eine Frau saß, die ihrer Kleidung und ihrem Tun nach Heilerin sein musste.

„Hallo“, begrüßte Tia die junge Frau, als sie bei ihr ankam.

„Hallo. Kann ich dir helfen?“, lächelte Andere freundlich zurück.

„Ja. Bist du Heilerin? Ich brauche einen Verband.“ Sie hielt ihr die Hand hin, um zu zeigen, wofür sie ihn brauchte.

„Ja, warte kurz.“ Die Frau stand auf und verschwand im Zelt. Tia hob den Blick von ihrer Hand und sah Ilkay auf sich zu kommen.

„Guten Morgen“, begrüßte er sie und lächelte.

„Guten Morgen“, gab sie ihm zurück. „Du bist auch überall, oder?“, fragte sie und verkniff es sich, das Gesicht zu verziehen.

„Es ist meine Aufgabe, überall zu sein.“ Er lächelte breiter. „Hast du dich verletzt?“ Sein Blick glitt von ihr zum Zelt und zurück.

Sie hob die blutende Hand. „Gestern schon.“

Bevor sie sie wieder senken konnte, griff er danach. „Was ist denn passiert?“ Er klang argwöhnisch. „So ungeschickt hätte ich dich nicht eingeschätzt.“

„Ist es ungeschickt, sich beim Warten von Rüstzeug zu verletzen?“, stellte sie eine Gegenfrage und wollte die Antwort gar nicht hören, weil es klar war.

„Bei was? Warum machst du so was? Habt ihr keine Knappen dafür?“ Jetzt klang er verwirrt und tatsächlich etwas entrüstet.

„Doch schon. Die Sache mit den Pferden gestern, weißt du noch?“

Der Hauptmann nickte.

„Heras war der Meinung, ich hätte es verhindern können und dass ich nicht ganz ordnungsgemäß reagiert habe, hat ihn, na ja, leicht wütend werden lassen.“

Ilkays Blick verfinsterte sich. „Das gibt ihm aber nicht das Recht, es an dir auszulassen.“

„Ich habe mich meinem Vorgesetzten gegenüber falsch verhalten. Also muss ich mit den Konsequenzen leben.“

Er runzelte die Stirn. „Nur deswegen hat er dich so bestraft?“

„Deswegen und wegen der Sache mit den Pferden. Er war sowieso mies drauf. Hat man ja im Zelt schon gemerkt.“

„Allerdings“, gab der Hauptmann zu.

Die Heilerin kam zurück und hielt einen Verband in den Händen. Tia bemerkte erst jetzt, dass der Hauptmann sie noch immer festhielt, und entzog sich ihm sanft.

Gerade wollte die Frau beginnen ihre Hand zu verbinden, da hielt Ilkay sie auf. „Moment. Tia komm mit, ich hab da was. Das mit dem Verband mache ich.“ Er nahm ihn der Heilerin ab, bedankte sich bei ihr, bedeutete Tia ihm zu folgen und führte sie ein Stück weg zu seinem Pferd.

„Reitet ihr überall hin?“

„Das Lager ist groß und wie du richtig festgestellt hast, bin ich überall.“ Er schmunzelte und kramte in den Satteltaschen, dann zog er eine kleine Flasche heraus. „Komm her.“

Sie folgte der Aufforderung automatisch, was er mit einem Lächeln belohnte.

„Gib mir deine Hand.“

Sie hob sie ihm entgegen und er umfasste sie vorsichtig. Mit einem Tuch wischte er das Blut weg und tupfte dann mit dem Leinen etwas Flüssigkeit aus der Flasche auf den Schnitt. Reflexartig zuckte Tia, als ein brennender Schmerz durch ihre Hand schoss, doch er hielt sie weiter fest.

„Ist gleich vorbei“, sagte er und ließ sich nicht beirren in seinem Tun. Nachdem er den Schnitt sorgfältig mit der Flüssigkeit bedeckt hatte, verband er ihre Hand so, dass Tia sie trotzdem noch ungehindert nutzen konnte.

Probehalber schloss und öffnete sie sie. „Danke.“ Ihr Blick flog von ihrer Hand in sein Gesicht, das zufrieden aussah.

„Gern geschehen.“

„Was ist das?“, wollte sie wissen und deutete auf das Fläschchen.

„Eine Kräutermixtur von meiner Mutter. Die Heiler kennen sie nicht. Familiengeheimnis. Sie wirkt gegen Entzündungen und hilft bei der Heilung.“

Tia nickte nur. „Ich muss jetzt zurück“, gab sie dann an und wandte sich schon zum Gehen.

„Darf ich dich begleiten?“, hielt er sie auf und kurz war sie verwirrt. Er fragte, obwohl er hier der erste Hauptmann war?

„Sicher“, antwortete sie etwas unsicher, dann gingen sie ein Stück gemeinsam und schwiegen dabei.

Ilkay brach die Stille schließlich: „Darf ich fragen, wie alt du geworden bist?“

„18.“

„Oh ein Küken“, meinte er grinsend. Sie warf ihm einen scharfen Blick zu und er hob beschwichtigend die Hände. „Entschuldige“, lächelte er.

„Wie alt bist du denn, wenn du mich Küken nennst?“

„Zugegeben, ich bin nicht viel älter. 25.“

„Und schon Hauptmann der größten Streitmacht Teneths?“

„Denke nicht, es wäre mir zugespielt worden. Das ist alles erarbeitet.“

„Wo kommst du her?“, wollte sie weiter wissen.

„Ursprünglich aus Hereth. Aufgewachsen bin ich aber hier. Mein Vater war vor mir Hauptmann.“

„Und wieso bist du es jetzt?“

„Er fiel in einer Schlacht im Norden. General Utah hat entschieden, mir den Titel zu geben. Ich hätte nicht darum gebeten.“

„Warum denn nicht?“

„Wegen meiner Mutter. Sie hat nur noch mich und wahnsinnige Angst mich zu verlieren.“

„Warum hast du dann angenommen?“ Ein bisschen kam Tia sich schon neugierig vor, aber sie wollte es wirklich wissen und er antwortete sichtlich mit Vergnügen.

„Warum bist hier und nicht in einem gemütlichen Heim mit Mann und Kind?“, stellte er jetzt eine Gegenfrage.

Sie verzog das Gesicht und schwieg.

„Ich will, dass wieder Frieden herrscht, Tia. Deswegen habe ich angenommen. In dieser Position kann ich einfach mehr bewirken“, klärte er sie auf.

Tia nickte nur und wieder schwiegen sie eine Weile.

„Und warum bist du nun hier?“, fragte er dann noch mal richtig.

„Ich will auch, dass das aufhört“, sagte sie leise und ein Kloß setzte sich in ihrer Kehle fest.

„Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht bedrängen.“ Er hatte wohl bemerkt, wie schwer es ihr fiel, darüber zu reden.

„Tust du nicht. Es ist nur nicht einfach.“

„Dein Vater ist in Lohven gefallen?“, wollte er weiter wissen.

„Ja.“

„Lebt deine Mutter noch dort?“

„Nein.“

„Was ist mit ihr?“

„Sie ist bei dem Angriff gestorben.“ Dieses Gespräch wurde von Frage zu Frage unangenehmer.

Ilkay hielt an, dann sagte er: „Das tut mir leid.“

Auch Tia blieb stehen und wandte sich ihm zu. „Du kannst ja nichts dafür.“

„Hast du niemanden mehr? Bist du deswegen der Kavallerie beigetreten?“

„Ich weiß nicht, wo mein Bruder ist. Er war in der Einheit meines Vaters, aber nach der Schlacht wurde er nicht gefunden. Bis auf ihn habe ich niemanden. Ich bin beigetreten, weil ich nun auch offiziell kämpfen darf. Es ist das Einzige, was ich noch habe.“ Sie hoffte wirklich, er würde aufhören zu fragen.

Wieder schwieg er kurz und musterte sie. „Gibt es denn keinen Mann an deiner Seite?“, fragte er dann vorsichtig.

Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Nein, nicht mehr.“

„Hast du ihn verlassen oder er dich?“

In welche Richtung ging das jetzt? Viel besser war sie jedenfalls nicht. „Weder noch. Auch er ist gestorben. Um mein Leben zu retten“, erklärte sie und versuchte einen neutralen Ton anzuschlagen.

„Oh.“ Der Hauptmann schwieg kurz. „Also ... ist der von gestern nicht dein Freund?“, hakte er weiter nach und Tia ahnte, was als Nächstes kommen würde.

„Nein. Er ist ein Freund. Ein Guter. Ich brauche keinen Mann. Die Liebe tut nur zu sehr weh, wenn man sie verliert“, ließ sie ihn wissen und hielt seinen Blick fest.

Das brachte ihn zum Schweigen. Tia wandte sich wieder ab und lief stumm weiter, bis sie wieder am Schießplatz ankamen, wo Tia ohne ein weiteres Wort zu ihren Leuten ging. Ilkay blieb am Rand des Platzes stehen und sie konnte seinen Blick im Rücken spüren. Wenigstens wusste er jetzt, woran er bei ihr war. Nur für den Fall, er sollte wirklich irgendein Interesse an ihr haben.

Kurz nach Mittag befahl sie ihren Schützen eine Pause, damit sie essen und sich ausruhen konnten. Nach dem Essen würde Tia ein Schwertkampftraining ansetzen. Sie empfand es als wichtig, auch diese Fähigkeit weiterhin zu fördern.

Sie saß neben Donens am Tisch und lauschte den einzelnen Gesprächen ihrer Kameraden. Einige ließen sich darüber aus, wie dumm es war, die Kavallerie zu spalten. Andere begrüßten die Abwechslung und meinten, es wäre nicht anders als vorher. Richtig getrennt wären sie nur, während der Übungsstunden. Tia hatte allerdings im Gefühl, dass diese Trennung längerfristig gesehen, stärker werden würde. Wenn Heras Ilkays Plan zustimmte und die Kavallerie des Westens, die von Ilkay in Front und Rücken stärken sollten, würden sie definitiv getrennt werden.

Sie hatte ebenso eine Vorstellung, was Ilkay sich dabei dachte. Die Schützen waren auf die Entfernung gut. Sie würden erst an der Front stehen, um die ersten Reihen des Feindes aufzumischen und sobald der nahe genug für die Schwertkämpfer war, würden sie sich nach hinten fallen lassen, um über die Köpfe ihrer Leute hinweg weitere Pfeilsalven abschießen zu können.

Diese Taktik hatte durchaus Erfolg. Sie hatten selbst schon so gekämpft. Nur hatten sie dabei immer ihre eigenen Leute zwischen sich gehabt, keine fremden Kavalleristen und schon gar nicht so viele. Sie würden also keine Sicht mehr auf ihre eigenen Leute vorn haben. Jede Gruppe kämpfte dann für sich.

Tia senkte den Blick auf ihr Essen, das sie kaum angerührt hatte. Immer wenn sie an den Hauptmann mit den eisblauen Augen dachte, verging ihr der Appetit. Ihr Magen kribbelte dann fürchterlich und ihre Gedanken verloren sich in Erinnerungen an seinen Blick. Sie musste sich jedes Mal selbst zurechtweisen.

Heras betrat das Zelt und die Schützen erhoben sich, bis der Offizier saß. Erst dann ließen auch sie sich wieder auf ihre Plätze sinken. Es brachte ihnen verwirrte Blicke der anderen Soldaten ein, denn niemand sonst stand auf, wenn einer der Obrigkeit hereinkam.

So viel zu ihrer Einstellung. Etwas mehr Hörigkeit und Disziplin täte dieser Truppe gut. Tia schob es darauf, dass die anderen so viele waren und sie selbst nur 150. Trotzdem hatte man seinem Vorgesetzten den nötigen Respekt entgegenzubringen. Egal was für ein Ekel er war.

Ein Blick über den Tisch zeigte ihr, dass fast alle fertig mit dem Essen waren und sich unterhielten. Also stand sie auf und rief: „Los, weiter geht’s!“ Sie nickte Heras kurz zu und verließ das Zelt, ihre Truppe hinter sich.

Es gab mehrere Kochzelte über das Lager verteilt und so hatten sie es nicht weit zurück zum Übungsplatz. Tia winkte Tamara zu und sah sie ihre Gruppe zum Essen rufen. Sie tauschten die Plätze. Im Vorbeigehen schlugen sich die Kameraden auf die Schultern und wechselten kurz ein paar Worte. Dann waren die Schwertkämpfer verschwunden und der Platz frei für die Schützen.

Sie teilten sich paarweise auf und begannen ihre Übungsgefechte. Die belustigten Blicke der fremden Soldaten schlugen schnell in respektvolle um, als sie begriffen, dass diese Schützen ebenso gut mit dem Schwert umgehen konnten, wie mit dem Bogen. Allem Anschein nach, war es in der Hauptstreitmacht nicht unbedingt normal, dass ein Schütze auch das Schwert führen konnte. Abermals stieg Stolz in Tia auf. Sie trug selbst beide Waffen, doch in den nächsten Tagen würde sie von Kämpfen wohl absehen müssen. Ihre Hände ließen es nicht zu.

Der Mittag ging in den Nachmittag über und es wurde immer heißer. Die Kämpfer taten nun mehr so, zu trainieren, als dass sie sich dem wirklich widmeten. Viele saßen im Gras am Rand des Platzes und schauten den Wenigen zu, die noch dabei waren. Richtige Kämpfe gab es nicht mehr. Zumeist ließ Tia sie Stellungen und Schlagfolgen üben. Bei dieser Hitze war einfach nicht mehr drin.

Schlussendlich kapitulierten auch die Letzten und die gesamte Gruppe lümmelte sich in der Sonne. Der Schweiß lief jedem von der Stirn und ihre leichten Rüstungen lagen neben ihnen im Gras.

Tiara

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