Читать книгу Ergotherapie in der Psychiatrie - Steffen Kersken - Страница 12

Оглавление

Die einzelnen Ergoformate mit praktischen Übungen, Indikation für Patienten und mögliche therapeutische Verhaltensweisen

Im Folgenden werden die gängigsten Gruppenformate der Ergotherapie vorgestellt. Die Formate sind für das psychiatrische Arbeiten geeignet und können in Praxen, als auch Reha Institutionen installiert werden. Für die einzelnen Gruppen findet der Ergo zusätzlich viele praktische Übungen zur Umsetzung in der Praxis:

- Kreative Ergo

- Einzel

- Kleingruppe

- Projektgruppe

- Ressourcengruppe

- Konzentration

- Aktivgruppe

Zu den Formaten und Übungen stehen Erläuterungen zu Sinn und Zweck, Zielsetzung der Übung, Schwierigkeitslevel für Patienten, Reflexionsfragen, Abwandlungsmöglichkeiten, sowie mögliche Reaktionsverhalten auf Fragen oder Verhaltensweisen der Patienten.

Legende:

Schwierigkeitsgrad= Anforderung der Übung für Patienten. Je höher der Grad, desto mehr Sinne werden aktiviert, komplexe Gedankengänge angeregt, bis hin zur Anregung von kreativen Prozessen und Erlebnisfähigkeit.

Leicht= geeignet für Patienten mit schwerer Depression, starken Zwangshandlungen oder Panikstörungen. Diese Menschen sollen kurzweilig aktiviert werden, aus Denkmustern ausbrechen, aber nicht überfordert werden. Enge Begleitung erfordert, mit unterschwelligen Übungen, die das Hier und Jetzt fördern.

Mittel= geeignet für Patienten, die in der Lage sind, bereits theoretisch besprochene Übungen in der Praxis umzusetzen. Die Übungen führen zu ersten Reflexionen wie Bewusstmachungen und Handlungen zur Verbesserung der Situation. Diese Übungen aktivieren nicht nur, sie fördern auch die Initiative und das eigenständige Denken der Patienten, die dazu in der Lage sind.

Schwer= komplexe Übungen, die komplexe Reflexionen auslösen.

Denkweisen wie auch Handlungsmuster sollen durch das persönliche Erleben, sowie praktische Arbeiten aufbrechen. Sie fördern Gruppenprozesse wie Konflikte und Konfrontationen, sie fördern das kritische Auseinandersetzen mit dem eigenen Ich und den Anteilen, die ich verbessern möchte. Die Übungen sind alltagsnah orientiert und sollen erste praktische Erfolge in der Umsetzung von Therapie fördern, oder Rückschläge reflektieren und therapeutisch begleiten.

Grundsätzlich gilt:

Das richtige Maß für den Patienten finden, und bei Überforderung den Übungslevel ein wenig herabsetzen, sodass der Patient gefordert wird, aber nicht überfordert.

AH SO! Ein Therapeut konzipiert Übungen durch seine subjektive Einschätzung der Leistungsstärke eines Patienten.

Diese Einschätzung ist nicht immer korrekt, oder zu

100 % richtig, gerade Gruppenformen machen es schwer, alle Patienten mitzunehmen. Eine Gruppe inkludiert Menschen mit unterschiedlichen Leistungsständen, wodurch eine Übung auch nicht alle Bedürfnisse aller Patienten ansprechen, oder befriedigen kann. Hier gilt: Es liegt nicht immer an mir, dass eine Übung bei Patienten oder Gruppen nicht gut ankommt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Übung in der mittwochs Gruppe zäh verlaufen ist, aber zwei Tage später in der freitags Gruppe zum Renner wurde, und die Patienten enorm davon profitiert haben. Ausprobieren, ausprobieren! Und eine Übung nicht gleich in der Schublade verschwinden lassen. Eine Übung kommt öfters schon durch kleine Veränderungen im Ablauf viel besser an.

Ergotherapie in der Psychiatrie

Подняться наверх