Читать книгу Das fragmentierte Denken - Stephan Fölske - Страница 7

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Wir spielen also Gott

Veränderung des Erbgutes, ein sehr aktuelles Thema! Eigentlich wollte ich noch gar nicht darüber schreiben, denn ich hatte mit meinen Recherchen erst vor Kurzem begonnen. Bisher hatte ich nur ein paar Notizen gemacht, als ich vor einiger Zeit einen Beitrag auf YouTube von Harald Lesch zu diesem Thema gesehen habe. Und gestern lief in den Medien ein Beitrag, dass ein chinesischer Forscher an dem Erbgut von Menschen herum „ge-crispr-t“ (CRISPR […] ist eine biochemische Methode, um DNA gezielt zu schneiden und zu verändern. (Quelle Wikipedia 30.11.2018)) und ihr Erbgut verändert hat. Was er genau getan hat, hat er vorsichtshalber nicht veröffentlicht. Aber ist es nicht gruselig, dass wir nun auch, wider ethischer Bedenken, angefangen haben, an unserer eigenen Spezies herumzubasteln? Wir wissen doch noch gar nicht, was wir damit anrichten, denn, wenn wir einmal angefangen haben, geben die Menschen, deren Erbgut von Menschen verändert wurde, die Veränderungen an ihre Nachkommen weiter. Was demnach in Zukunft passiert, können wir noch gar nicht abschätzen.

Außerdem hat nun einer angefangen mit dem Basteln, und das bedeutet, dass nun alle Wissenschaftler, die noch Skrupel hatten, diese wahrscheinlich ebenfalls über Bord werfen und ihrerseits mit dem Verändern der DNA beginnen. Wer schafft den besten Menschen? Werden Träume von irren, ideologisch vernagelten Menschen wahr, und bald gibt es nur noch die „nordische Rasse“, die blond und blauäugig ist? Alleine bei dem Gedanken wird mir schwindelig! Wir schaffen es tatsächlich, durch den eigenen Wahnsinn Mutter Natur in ihr Handwerk zu pfuschen, ohne zu wissen, was passiert.

In meinem letzten Buch habe ich noch vor den Gefahren der künstlichen Intelligenz in Waffensystemen geschrieben und nun züchten wir uns unsere Supersoldaten durch Genmanipulation?! Wann kümmern wir uns eigentlich um die Lösung der Probleme, die uns tagtäglich beschäftigen? Und ich dachte immer, dass ich einen an der Klatsche habe. In dem Film Jurassic Park (Jurassic Park ist ein Science-Fiction-Horror- und Abenteuerfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993. (Quelle Wikipedia)) haben wir doch schon gelernt, dass sich die Natur immer einen Weg sucht, um ihren Weg zu gehen.

Das wird dann auch mit den von uns selbst geschaffenen „Mutanten“ passieren. Meine Chance auf die Weltherrschaft geht nunmehr gegen null, weil ich in dieser Liga nicht mehr mitspielen kann. Egal, wollte ich ja sowieso nicht mehr alle beherrschen.

Nun haben wir die Box der Pandora endgültig noch viel weiter aufgerissen und werden sehen, was wir davon haben werden, weil sagen kann uns das leider noch keiner! Wir schaffen es nicht einmal friedlich auf diesem Planeten miteinander zu leben und da züchten wir uns noch mehr andere Menschen? Ich selbst bin Vater und möchte bestimmt immer das Beste für meine Kinder! Ich wäre allerdings nie auf die Idee gekommen, meine Frau zu überreden, dass wir schon mal so früh wie möglich eingreifen, damit die Kinder nach unseren Wünschen erstellt werden. Es war mir sogar egal, ob eines unserer Kinder beeinträchtigt zur Welt gekommen wäre, denn mir ist es egal, es ist immer noch mein Kind. Wenn das Schicksal es so möchte, dann soll es einfach so sein. Vielleicht gibt es aber durch die Möglichkeit, die Kinder nach unseren Wünschen zu gestalten einen neuen Markt und wir können dann aus dem Katalog die Fähigkeiten und das Aussehen auswählen, je nach Geldbeutel.

Oh man, das geht nicht, denn damit bewegen wir uns noch viel weiter in die Welt der Unterschiede. Die Kinder, die nicht manipuliert geboren werden und die, die das perfekte Erbgut haben. Diesen Kindern stehen damit alle Möglichkeiten offen und den „normalen“ nicht mehr. Die noch gefühlte Chancengleichheit ist damit ganz am Ende. Es gibt einen Film namens GATTACA (Gattaca ist ein dystopischer US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1997 mit Ethan Hawke, Uma Thurman und Jude Law in den Hauptrollen. (Quelle Wikipedia 30.11.2018)), der sich genau mit diesem Thema bereits beschäftigt hat und genau aufgezeigt hat, was eine solche Welt bedeuten kann. Aber wir Menschen fühlen uns genötigt, immer alle Grenzen zu überschreiten, um uns, was auch immer zu beweisen. Wahrscheinlich machen wir das nur, weil irgendjemand uns eingehämmert hat, dass wir unsere Grenzen zu überschreiten haben oder was auch immer.

In 20 Jahren werden die Olympischen Spiele kaum noch interessant sein, weil Doping ist dann bestimmt kein Thema mehr, und jedes Mal wird der Weltrekord gebrochen oder alle Sportler bringen dieselbe Leistung, weil unsere Körper nicht weiter modifiziert werden können. Oh doch, wir können die neue Spezies noch mit Maschinenteilen modifizieren und hätten dann einen weiteren Schritt erreicht. Dann dienen die „Normal geborenen“ nur noch als Sklaven oder Nahrung für die neuen Menschenformen. Hoffentlich haben wir bis dahin den dritten Weltkrieg geführt, damit das meine Nachkommen nicht mehr betreffen wird.

Aber es kann auch anders werden, denn warum züchten wir uns nicht einfach das, was wir brauchen? Also eine Gruppe, die als Sklaven dienen, mit den schicken Eigenschaften, die benötigt werden dürften. Zum Beispiel begrenzte Intelligenz, körperliche Stärke und Ausdauer und geringe Lebenserwartung wäre schon einmal gute Voraussetzungen, oder?

Wäre es nicht noch besser, wenn wir für jede Lebenslage uns den passenden Menschen erschaffen?

„Ui, das wäre doch toll.“

Der eine ohne Beine, weil er sowieso nur im Büro sitzt und damit weniger Energie benötigt, dafür aber intelligent genug ist, die Aufgaben zu erledigen. Ach, wäre das nicht eine tolle neue Welt?

„Args, was für ein Mist!“

Alleine die Natur würde das wieder regulieren, weil was passiert mit den Nachkommen dieser „Mutanten“, wenn sie sich außerhalb ihrer „Bestimmung“ und „Eigenschaft“ paaren? Dann würde sich die natürliche Selektion wieder ergeben und sie sich selbst auslöschen.

Was passieren wird, können wir noch nicht absehen! Oder, ob überhaupt!

Ist es aber dennoch nicht verwerflich, wenn wir an uns selbst, den Tieren oder den Pflanzen herumfuschen? Genmanipulierte Pflanzen, die wir als Nahrung verwenden, gibt es mittlerweile schon länger, aber ist das gut? Ich auf jeden Fall kann nichts zu den Folgen sagen, aber ich weiß ja auch nichts.

Das fragmentierte Denken

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