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Ich bin gemacht für die Gemeinschaft mit Gott

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Weil mein Leben tief in Gott verwurzelt ist, kann ich „mich selbst“ nicht länger als ein von allem losgelöstes Individuum betrachten. Denn ohne Gott kann ich gar nicht ganz ich selbst sein. Ich bin für die Gemeinschaft gemacht. Zunächst einmal Gemeinschaft mit Gott, aber auch Gemeinschaft mit all denen, die um mich sind, und letztlich Gemeinschaft mit der ganzen Schöpfung, von der ich ein Teil bin. Genauso wie es Gottes Initiative war, mich zu seinem Kind zu machen, ist es auf ihn zurückzuführen, dass diese Gemeinschaft möglich ist. Durch das, was Gott durch Jesus Christus an uns getan hat, sind wir mit ihm und mit anderen versöhnt.

Wenn ich aus der Sklaverei befreit werden und zu meinem wahren Selbst finden will, muss ich Christus anziehen wie ein Kleid. Ich muss mich selbst loslassen, also von der verführerischen Tendenz Abschied nehmen, mich selbst immer an die erste Stelle zu setzen, und stattdessen mein wahres Ich in Christus finden. In ihm kann ich das finden, wonach ich mich so sehr sehne: Vergebung, Frieden und Angenommensein. Ich muss ihm nicht etwas vorspielen, was ich nicht bin. Ich kann alle Masken fallen lassen. Denn er kennt mich durch und durch. Er liebt mich so, wie ich bin. Mir ist vergeben.

Daraus folgt, dass man die Sünde ernst nehmen muss. Durch das, was Jesus für mich getan hat, bin ich mit Gott versöhnt. Das weiß ich. Trotzdem setze ich beharrlich und immer wieder mich selbst an die erste Stelle und zerreiße damit immer wieder die Verbindung zu Gott und zu anderen. In meinen Gebeten muss ich Gott deshalb regelmäßig um seine Vergebung bitten. Manchmal kann es auch nötig sein, eine richtige, formale Beichte abzulegen. In jedem Fall aber heißt es, dass ich bereit sein muss, anderen zu vergeben, und versuchen muss, all mein Tun durch Demut, Geduld und Liebe bestimmen zu lassen. Übrigens: Wir sind einander auf schmerzliche Weise ähnlich, wenn es um die isolierenden Konsequenzen der Sünde geht. In Christus aber bekomme ich den Weg zu meinem wahren Ich gezeigt und deshalb auch den Weg zurück zu den anderen und zu Gott.

Ich muss in dem Bewusstsein der Gnade Gottes leben. Gott sehnt sich danach, dass ich zu ihm komme. Er selbst hat schon alles getan, um mir ein Leben mit ihm zu ermöglichen. Wenn ich erkenne, dass ich ihn brauche, und einen Schritt in seine Richtung mache – und sei er auch noch so klein –, dann kommt er mir mit einem gewaltigen Sprung entgegen. Seine Arme sind immer ausgestreckt: um für mich zu leiden und um mich zu empfangen.

Als Christ leben

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