Читать книгу Im Rausch der Nadel | Erotischer Roman - Sunny Davis - Страница 6

Оглавление

Die Überraschung

Stunden sitze ich dort, selbst noch, als alle anderen Geschäfte schon längst geschlossen haben. Als ich die Hoffnung schon aufgegeben habe und selbst bereits gehen möchte, öffnet sich die Tür.

»Anja«, denke ich mir, doch herein kommt zu meiner Überraschung Tina.

»Na, was machst du denn noch so spät hier?«, fragt sie.

»Ach, nichts«, antworte ich ihr.

»Nichts ist nichts, was einen glücklich macht. Ich hätte da eine Idee, was zu zweit Spaß machen könnte«, erwidert sie, während sie auf mich zukommt. Ganz nah steht sie vor mir, schaut mir tief in die Augen und nimmt dabei meine Hände in ihre.

»Was meinst du, willst du nicht abschließen und wir schauen, was wir beide noch so hinter dem Vorhang alles machen können?«, fragt sie mich mit dieser Stimme, die für mich nach Moulin Rouge und Verführung klingt. Ich willige ein, indem ich sie unvermittelt küsse. Meine Zunge stecke ich dabei tief in ihren Mund, lasse ihr kaum Luft zum Atmen. Mit ihren Händen an meiner Brust drückt sie sich deshalb von mir weg und meint noch völlig außer Atmen.

»Ich mag es ja, ab und an dominiert zu werden, aber das war ein heftiger Start, fahr mal runter.«

Von mir gibt es keinen Kommentar. Ich bleibe einfach stehen.

»Ich glaub, es war keine so gute Idee, vorbeizukommen«, meint Tina plötzlich und ich realisiere, dass ich hier gerade eine Chance vertan haben könnte.

»Nein, warte. Es tut mir leid, ich bin einfach nur so geil«, erkläre ich ihr. Sie blickt mich skeptisch an und beginnt, sich an mir vorbeizubewegen, während sie sagt:

»Fragt sich nur, warum.«

Hinter mir bleibt sie stehen, ich drehe meinen Kopf, soweit es geht, um sie im Auge zu behalten, doch sie legt einen Finger auf meinen Mund und ihre andere Hand an meine Wange.

Ich höre nur ein »Pst«, dann wirft sie meinen Kopf mit Kraft nach vorn, sodass ich in Richtung Ausgang schaue. Immer dichter rückt sie jetzt an mich heran, so, dass sich unsere Oberkörper und unsere Becken berühren. Sanft legt sie ihre Hände um mich und fasst mir unters Hemd. Mit ihren Händen streichelt sie über meinen Bauchmuskeln, öffnet dann meine Hosenknöpfe und macht sich den Weg frei, um das zu kneten, was sich in meiner Hose bereits vergrößert hat. Die Berührungen zeigen ihre Wirkung, langsam wächst zu voller Größe, was zuvor noch genügend Platz in meiner Shorts hatte.

Tina flüstert mir ins Ohr: »Hm, da ist er ja, der Prachtkerl«.

Dass sie damit meine Männlichkeit bestätigt, ist ihr sicher bewusst. Nachdem meine Hose an meinen Beinen hinuntergerutscht und auch meine Shorts an den Knien hängt, beginnt Tina mit dem Aufknöpfen meines Hemdes, um es dann langsam nach hinten abzustreifen. Dabei sieht sie die frische Tätowierung, die noch immer mit Frischhaltefolie bedeckt ist.

»Oh, der Herr hat sich stechen lassen. Wer war denn der Künstler? Er oder sie scheint ja ganz schön abgelenkt gewesen zu sein, so wie die Linien aussehen.«

Dabei legt sie ihre Hand direkt auf den Stern, was einen leichten Schmerz erzeugt, so, als wolle sie mich bestrafen. Ich zucke leicht zusammen und meine dann:

»Ja, kleine Wette verloren, lass uns nicht darüber reden.«

»Gut«, meint sie und drückt noch einmal kurz stärker auf die frische Wunde. Dann aber küsst sie mich entlang meines Rückens. Ich aber stehe noch immer da wie ein Schuljunge, entblößt, mit einem Steifen, der in den Himmel ragt und nicht wissend, was er denn tun soll.

Nur gut, dass Tina mir das Denken und Entscheiden abnimmt. Mit ihrer linken Hand beginnt sie mir langsam einen runterzuholen. Dabei drückt sie auch immer wieder die Spitze meines bestens Stücks leicht zusammen, greift an meine Eier und scheint Spaß daran zu haben, mir leichte, aber auszuhaltende Schmerzen zuzufügen. Diese Art Liebesspiel ist mir bisher noch nicht untergekommen und ich bin neugierig, also lasse ich sie machen und beginne langsam zu genießen. Schneller und schneller werden jetzt ihre Bewegungen mit der Hand, sodass ich echte Probleme bekomme, mich zu kontrollieren. Kurz bevor es kein Zurück mehr gibt, drücke ich daher mein Becken nach hinten, signalisiere ihr, dass sie lieber aufhören soll, wenn es hier und jetzt nicht schon zu Ende gehen soll.

Sofort hält Tina inne, bewegt sich zu mir nach vorn und schaut mir tief in die Augen, ohne dabei auch nur ein Wort zu verlieren. Ihre Körpersprache wage ich nicht zu deuten, ich bin wie gelähmt. Als sie sich allerdings vor mich kniet, merke ich sehr schnell, dass ich noch etwas spüre. Kräftig saugt sie an der Spitze mit dem kleinen Schlitz. Dort, wo die Gefühle direkt in die Lenden wandern. Mit einer Zärtlichkeit, die unbeschreiblich ist, nimmt sie das empfindlichste Stück meiner Männlichkeit zwischen ihre Zähne, um sie kurz darauf mit ihrer Zunge zu streicheln. Es ist ein Hin und Her zwischen diesem leichten Schmerz und einer kribbelnden Lust, die langsam so unerträglich wird, dass ich nicht mehr anders kann. Ich nehme ihren Kopf zwischen meine Hände und beginne ihren Mund in harten Stößen mit meiner Männlichkeit auszufüllen. Drei, vier Mal stoße ich zu, ehe sich mein Saft in ihr ergießt. Sofort zieht Tina ihren Kopf aus meinen Händen und wischt sich über den Mund. Dabei schaut sie auf den Boden, vermeidet jeden Blickkontakt mit mir. Ich allerdings ziehe meine Shorts und meine Hose wieder hoch und hebe mein Hemd vom Boden auf. Dann setze ich mich zu ihr auf den Boden, nehme sie in den Arm und küsse sie auf den Kopf. Nachdem sie alles, was ich ihr gegeben habe, geschluckt hat, meint sie mit einem Lachen: »Da hat der Herr aber ordentlich Druck gehabt was?«

Ich komme nicht umhin, ihr innerlich zuzustimmen, und signalisiere das auch mit meinem Schmunzeln.

»Alles klar, aber beim nächsten Mal warne mich vor, damit ich auch noch ein bisschen Spaß habe«, erwidert sie mit einem Zwinkern. Der Wink ist angekommen. Nickend stimme ich ihr zu und helfe ihr dann auf. Genau in dem Moment kommt Laufkundschaft in den Laden.

»Sorry Mann, hab gerade eine Kundin, kommst du in einer Stunde wieder?«, wimmle ich ihn schon ab, als er die Tür noch nicht mal hinter sich geschlossen hat.

»Alles klar«, winkt dieser ab und macht auf dem Absatz kehrt.

»Komm, wir gehen nach hinten und beenden, was wir vor ein paar Tagen begonnen haben«, biete ich ihr an. Sie willigt ein, legt sich auf die Liege und ich verpasse ihr das Piercing, das sie schon längst hätte haben sollen.

Ihren ursprünglichen Wunsch kann ich hier leider nicht mehr erfüllen, denn gerade, als ich fertig bin, kommt der Kunde, den ich zuvor weggeschickt hatte, wieder. Die Klingel auf der Theke kündigt ihn an.

Tina ist noch etwas wacklig auf den Beinen, doch ich helfe ihr und wir lächeln uns beide an. In diesem Moment habe ich Anja vollkommen vergessen. Stattdessen bemerke ich ein inneres Verlangen, das mich zu Tina hinzieht. Ein letzter schneller Kuss, dann lasse ich sie ziehen und kümmere mich um den Wunsch meines neuen Kunden. Am Abend sinke ich auf meiner Couch zusammen und starre in meine Wohnung, ohne einen wirklichen Punkt zu fixieren. Im Hintergrund läuft der Fernseher, gerade so laut, dass er nicht stört, aber einem das Gefühl gibt, nicht allein zu sein. In Gedanken lasse ich den Tag Revue passieren. Dabei kommen mir die beiden Frauen in den Sinn, die mir regelrecht den Kopf verdrehen. Die eine mit ihrer offenen Art, die andere eben, weil sie so geheimnisvoll ist. Für beide habe ich Empfindungen, die ich zum letzten Mal in jungen Jahren gespürt habe. Jetzt aber sind es gleich zwei Frauen und ich kann mich einfach nicht entscheiden, wobei ich eine bereits kennenlernen durfte, die andere mir aber im Grunde vollkommen fremd ist. So gern würde ich sie berühren, sie liebkosen, mit ihr Dinge erleben, die mit Tina so selbstverständlich sind. Es ist ein wildes Kopfkino, in das ich mich fallen lasse und das mich erregt. Ohne es mir bewusst zu machen, ziehe ich plötzlich meine Hose herunter und beginne mir selbst gutzutun. Dabei denke ich abwechselnd an Anja und Tina und zwischendrin auch an beide zusammen. Bei diesem Dreier bleibe ich in meiner Fantasie hängen und steigere mich immer weiter in meine Lust hinein und werde jäh aus ihr herausgerissen, als es plötzlich an meiner Tür klopft. So kann ich unmöglich die Tür öffnen. Ich bekomme ja nicht mal meine Hose zu, weil mein Großer nun wirklich keine Anstalten macht, kleiner zu werden.

»Moment, bin gleich da«, rufe ich verlegen und versuche dabei krampfhaft, die Beule in meiner Hose so gut es geht zu verstecken.

Als ich die Tür öffne, bin ich überrascht – es ist Anja, deren Blick sofort amüsiert an meiner ausgebeulten Hose hängen bleibt. Sie lässt sich aber nichts weiter anmerken.

»Hallo Jan, störe ich?«, fragt sie mit einem schelmischen Grinsen.

»Nein, nein!«, antworte ich und stütze mich am Türrahmen ab.

»Ich wollte mal schauen, wie du so wohnst«, fährt Anja fort.

Erst jetzt überwinde ich meine Schockstarre, drücke mich vom Türrahmen weg und meine überrumpelt: »Ach, dann komm doch rein.«

Als sie bereits einen Schritt in meine Wohnung getan hat, raune ich: »Schön dich zu sehen.«

Anja aber antwortet nicht. Bleibt nicht weit von der Tür entfernt in meiner Wohnung stehen, mustert meine Möbel und meine Deko.

»Kann ich dir etwas anbieten? Möchtest du Wein?«, frage ich höflich.

»Nein, nein. So eine bin ich nicht«, erwidert sie. Ich bin irritiert, weiß nicht, was ich tun oder sagen soll. Das ist auch nicht notwendig, denn Anja hat mein Bücherregal entdeckt.

»Also, ich kenne nicht viele Menschen, die in ihrem Bücherregal Schopenhauer, Hegel und Fourier und gleichzeitig Goethe, Schiller und Dickens stehen haben«, meint sie, während ihr Finger über die Buchrücken streift. Bevor sie allerdings einen Titel aus dem Regal ziehen kann, entdeckt sie meine Sammlung.

»Ah, interessant«, flüstert sie leise und geht direkt auf die weiße Vitrine zu. »Rotary, Magnetspule, Liner und Shader«, murmelt sie, während sie ihre rechte Hand über das Glas gleiten lässt.

»Bitte?«, frage ich. »Ach, nichts. Ich habe nur geträumt«, wiegelt sie ab.

Habe ich mich verhört oder hat sie gerade wirklich erkannt, welche Tätowiermaschinen da in meiner Vitrine liegen? Meine Sammlung an historischen Tätowierwerkzeugen habe ich schon vor einigen Jahren angelegt.

»Das sind meine Tätowiermaschinen und Tätowierwerkzeuge. Sie stammen alle aus den letzten hundert Jahren«, erkläre ich ihr, während ich ganz dicht hinter ihr stehe und ihr über die Schulter schaue.

»Interessant. Ist die Sammlung vollständig?«, fragt sie mich, während sie ihre rechte Hand noch immer an die Scheibe der Vitrine drückt und mit ihrer Linken meine linke Hand sucht. Wie selbstverständlich führe ich meine Hand zu ihrer und wir halten uns einfach nur fest. Weil ich ihre Frage noch nicht beantwortet habe, dreht sie ihren Kopf und schaut mich fragend an. »Ach so, ja, also nein. Sie ist natürlich nicht vollständig«, antworte ich ihr. Sie reagiert daraufhin mit einer weiteren Frage in einem beinahe verliebten Ton.

»Was fehlt dir denn noch?«

»Also an Tätowiermaschinen und Werkzeugen? Originales Werkzeug der Maori, als Hammer und Nadel, mit dem wirklich gestochen wurde, wäre schon was«, erkläre ich ihr mit sehnsuchtsvoller Stimme.

»Soso, Maori«, erwidert sie beinahe gelangweilt und wendet sich von der Vitrine ab. Ich lasse ihre Hand aber nicht gleich los, sodass sie ihren Arm strecken muss, doch kein Wort kommt über ihre Lippen. Im Gegenteil, sie scheint es zu genießen, sich in meinem privaten Umfeld zu bewegen. Nach einem flüchtigen Blick in mein Schlafzimmer dreht sie sich auf dem Punkt um, streift mir beim Vorbeigehen mit ihren Fingern über meine Brust und geht dann zur Tür. »Interessant bei dir«, das ist das Letzte, was sie sagt, ehe sie die Tür öffnet und geht.

»Warte«, rufe ich ihr hinterher, doch die Tür schließt sich und als ich ihr nachschauen will, ist sie bereits außer Sicht.

Ich raufe mir die Haare, schlage um mich, kann die letzten dreißig Minuten nicht einordnen, fühle mich wie verloren, wie losgelaufen und nie angekommen.

Diese Frau, ich will sie, jetzt noch mehr, als ich es vorher wollte, darüber bin ich mir nun im Klaren. Noch mal würde sie mich nicht so an der Nase herumführen, das schwöre ich mir, als ich mich in meine Couch fallen lasse und meine tätowierten Beine ausstrecke. Über die bunten Motive gelangt mein Blick zur Vitrine und ich beginne daran zu denken, wie sie dort meine Hand gehalten hat. Mit diesem Gedanken im Kopf beruhige ich mich. Ich schließe die Augen und werde erst am nächsten Morgen wieder wach.

Im Rausch der Nadel | Erotischer Roman

Подняться наверх