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Wie man sich zufrieden isst

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Ach, wäre das schön, wenn sich gute Laune wirklich löffeln ließe! Mund auf, Augen zu, ein wohliges Aah – und schon sähe das Leben wieder fröhlich bunt aus. Tja. Ganz so einfach kann man sich die Welt leider nicht schön schlemmen. Aber ein bisschen glücklich macht gutes Essen schon.

Der wichtigste Aspekt beim Glücksfaktor Essen ist so einfach wie banal: Nur ein satter Mensch ist ein zufriedener Mensch. Denn in das Knurren des Magens stimmt die Laune nur allzu gerne mit ein.

Die komplizierte Wissenschaft vom Glück

Aber macht es wirklich einen großen Unterschied, was genau auf dem Teller liegt? Wissenschaftler jedenfalls finden ständig neue beglückende Stoffe in den Lebensmitteln. So tragen gewisse Eiweißbausteine dazu bei, dass im Gehirn das »Glückshormon« Serotonin gebildet wird, andere sorgen für mehr Dopamin, das ebenfalls Glücksgefühle auslöst.

Also alles prima – hoher Eiweißgehalt heißt gute Laune? Leider nicht: Manche Eiweißbausteine behindern sich gegenseitig, und Kohlenhydrate aus Pasta, Reis und Brot spielen ebenfalls eine große Rolle in unserem komplexen Stoffwechsel. Bestimmte Lebensmittel bringen zudem noch ganz andere Inhaltsstoffe mit, die auf den Stimmungshaushalt einwirken. Das könnte jetzt bedeuten, dass das Kochen von Seelenfuttergerichten zur hochkomplizierten wissenschaftlichen Tüftelaufgabe wird …

Nichts als Zuckerpillen?

… wenn sich nicht in anderen Versuchen herausgestellt hätte, dass in puncto Essen noch ganz andere Dinge trösten, beruhigen und glücklich machen: unsere Erfahrungen nämlich. So versetzen wir uns mit sanft-süßem Milchreis Löffel für Löffel in kindliche Geborgenheit zurück, lassen uns vom Duft exotischer Gewürze in leichtherzige Urlaubsstimmung bringen und schmecken im Stück Schokolade das Aroma der Belohnung. Das alles ist ein wenig persönliche Geschmackssache und natürlich viel gelernte Esskultur. Löffelbares, leicht Rutschendes wie Nudeln und süße Sachen – auf solche Antistress-Gerichte können sich hierzulande viele einigen. Und sie wirken tatsächlich, weil man ihnen die Wirkung zutraut. Also alles nur Placebo-Effekt? Ein bisschen ganz bestimmt. Aber einer, den wir uns ganz leicht und ohne große Doppelblindstudien zunutze machen können: indem wir in Seelenfutterzeiten das essen, was uns immer schon gutgetan hat – und zwar mit Genuss.

Seelenfutter vegetarisch

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