Читать книгу Chronische Wunden - Susanne Danzer - Страница 42

2.2 Exsudationsphase (Reinigungsphase, Inflammatorische Phase, Entzündungsphase, Substrationsphase)

Оглавление

In der Exsudationsphase kommt es durch eine lokale Entzündungsreaktion zu einer verstärkten Exsudation. Die starke Exsudatbildung unterstützt die Wundsäuberung durch Ausschwemmung von Zelltrümmern, Fremdkörpern und Bakterien.

Die im Exsudat enthaltenen und aus der Wundumgebung eingewanderten Monozyten, die sich im Wundgebiet zu Makrophagen differenzieren, und Granulozyten beginnen mit der Wundreinigung. Neben der Bekämpfung von Mikroorganismen vermitteln Makrophagen Antigene an die Lymphozyten und produzieren verschiedene Wachstumsfaktoren.

Die Reinigungsphase sekundär heilender Wunden ist aufgrund der lokalen Entzündung durch eine starke Exsudation von eiweißreichem Wundexsudat gekennzeichnet.

Gleichzeitig kommt es zu einem ersten Einwandern von Fibroblasten aus der Wundumgebung in das Wundgebiet.

Wichtig ist hierbei, dass die Entzündungsreaktion nicht mit einer Wundinfektion gleichgesetzt werden darf. Die ablaufende lokale Entzündungsreaktion dient praktisch als »Initialzündung« für den Beginn der Wundheilungsvorgänge. Initiiert werden eine Mehrdurchblutung des Wundgebiets, die Erhöhung des Nährstoffgehalts in der Wunde sowie des Sauerstoffgehalts und die Anzahl der Abwehrzellen. Außerdem kommt es zu einem verstärkten Abtransport von Abbauprodukten, die während der Reinigungsphase anfallen, und einem Anlocken anderer für die Wundheilungsvorgänge wichtiger Zellen.

Bei immungeschwächten Menschen kann es zu einer Unterdrückung bzw. Abschwächung oder Verzögerung der Entzündungsreaktion kommen, wodurch die Wundheilungsabläufe gestört werden.

Grundsätzlich ist eine Entzündung nicht mit einer Infektion gleichzusetzen, obwohl jede Infektion mit einer Entzündung einhergeht. Die Entzündung wird bei einer Wunde nicht von Bakterien hervorgerufen, sondern durch die Wunde selbst, die das körpereigene Abwehrsystem aktiviert. Eine Wunde wird vom Körper als schädigender Reiz erkannt, wobei die nachfolgende Entzündung die Voraussetzung für Reparaturvorgänge schafft.

Eine physiologische Entzündung entsteht nur in der Reinigungsphase. Allerdings kann es in jeder Wundheilungsphase zu einer Wundinfektion kommen.

Längere, verstärkte Entzündungen, die durch die Anwesenheit planktonischer und biofilmbasierter Bakterien stimuliert werden, verzögern die Heilung aufgrund von übermäßig erhöhtem Spiel von Proteasen und reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die Proteine und Faktoren zerstören, die für die Heilung wesentlich sind.

Chronische Wunden

Подняться наверх