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A. Zwei Rückkopplungsmechanismen

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Es gibt zwei Rückkopplungsmechanismen oder Endlosschleifen, die jeden Tag viele Male in uns ablaufen. Diese Endlosschleifen sind automatische Programme, die, einmal gestartet, sich immer wieder selbst verstärken. Wir werden uns die beiden Mechanismen zuerst in Hinblick auf ihren Ablauf ansehen und uns dann mit den einzelnen Stationen näher beschäftigen. Je besser Sie Ihre eigene Reaktion verstehen, desto schneller und effektiver können Sie eingreifen. Sehen wir uns zuerst den – vielen Menschen vertrauteren – Stress-Rückkopplungsmechanismus an. Stress bedeutet, dass uns irgendetwas überfordert, ärgert oder nicht mit unseren Erwartungen übereinstimmt. Es fühlt sich so an, als kämen diese Stressauslöser fast immer von außen, d. h. die uns umgebenden Menschen und Ereignisse in unserem Leben scheinen unseren Stress auszulösen. Wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden, entsteht der meiste Stress aber in Wirklichkeit nicht durch Ereignisse, sondern durch unsere Reaktion darauf.

Die gleiche Situation, egal ob Fallschirmspringen oder das Kennenlernen neuer Menschen auf einer Veranstaltung, kann für den einen mit Freude, für den anderen mit hochgradigem Stress verbunden sein. Natürlich gibt es Situationen im Leben, die bei jedem Menschen Stress auslösen und sehr belastend sind, aber der weitaus häufigere Stress entsteht aus unseren sehr subjektiven und konditionierten Reaktionen auf Alltagssituationen.

Diese Kombination aus inneren und äußeren Faktoren löst dann eine Kaskade negativer Gedanken und Gefühle aus, die im Sprachgebrauch der Herzintelligenz „Minus-Gefühle“ heißen („Minus“ deshalb, weil sie den Organismus psychisch, aber auch physiologisch Energie kosten). Das führt zu einer Inkohärenz der verschiedenen Körpersysteme wie dem Kerz-Kreislauf-System, dem Immun- und dem Hormonsystem. Inkohärenz bedeutet, dass unsere verschiedenen Systeme nicht koordiniert arbeiten, sondern jedes in seinem eigenen Rhythmus tickt. Das ist ein bisschen so, als würden zehn Menschen in zehn verschiedenen Richtungen gleichzeitig an Seilen ziehen, um einen Baumstamm zu bewegen. Und es ist ein Teufelskreis: Stress macht die Kohärenz zunichte, und Inkohärenz erzeugt weiteren Stress.

Chronischer Stress – also eine permanente Überforderung von außen, aber auch eine innerliche Grundstimmung aus Angst, Sorgen, Groll, Ärger oder Feindseligkeit – ist nicht nur im Moment selbst unangenehm oder gar eine vorübergehende Stimmung. Er verändert uns psychisch und körperlich und macht uns auf Dauer krank.

Es gibt aber genauso auch einen positiven Rückkopplungsmechanismus: Positive Gefühle wie Liebe, Anteilnahme, Mitgefühl und Freude (die sogenannten „Plus-Gefühle“) führen zu einer erhöhten Kohärenz im Organismus. Alle Systeme arbeiten harmonisch und effektiv zusammen und die Folge davon ist nicht nur eine verbesserte Gesundheit und ein vermehrtes Wohlbefinden, sondern auch eine viel höhere Leistungsfähigkeit. Diesen Zustand der Kohärenz nennen die Forscher um Doc Childre „Herzintelligenz“.

Auch dieser Rückkopplungsmechanismus verstärkt sich selbst, indem positive Gefühle und Haltungen zu mehr Kohärenz führen, und mehr Kohärenz wiederum zu mehr positiven Gefühlen. Wir können in diesem Zustand auf weitaus mehr Ressourcen zugreifen als im Zustand der Inkohärenz, und wir fühlen uns wesentlich besser. Diesen Zustand der Kohärenz können wir selbst bewusst und aktiv herstellen, indem wir unser Bewusstsein „vom Kopf auf das Herz umschalten“.


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