Читать книгу Baldwin Wunderhund - Susanne Riha - Страница 8
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„Der Hund hat schon wieder Flecken auf dem Fußboden hinterlassen! Sind das nicht schon wieder Flecken von unserem Hund? Dieser Hund muss immer Flecken auf den Fußboden machen!“
Alfredo hat ihr Gerede nicht ernst genommen:
„Schau nicht so genau hin, Ilsebill“, sagte er.
Denn bald war es wieder eine andere Sache, die Ilsebill aufregte und sie hatte die erste bereits vergessen.
Ich hingegen konnte Ilsebills Geplapper oft nicht mehr hören.
Besonders, wenn sie Dinge sagte wie:
„Was weiß denn Baldwin. Baldwin weiß doch nichts. Unser Hund ist ein Nichtswisser!“
Dann habe ich sie angesehen und geknurrt.
„Was weißt denn du! Ilsebill weiß rein gar nichts! Ilsebill ist die Nichtswisserin!“, dachte ich dabei.
Ich konnte nämlich schon damals scharf denken. In richtigen Worten und in ganzen Sätzen!
Alfredo besitzt ein großes Haus mit vielen Zimmern und einem Garten. Damit ich jederzeit hinauskann, hat die Türe, die auf der Rückseite des Hauses von der Küche zum Garten führt, unten eine große Klappe.
In diesem Haus mit Klappe zum Garten wohne ich heute noch.
In dem Haus gibt es ein Oben und ein Unten; vom Unten führt eine Stiege zum Oben hinauf. Im Oben befinden sind zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Klosett. Früher schliefen Alfredo und Ilsebill in einem der Schlafzimmer des Oben.
Im Unten liegt die Küche, noch ein weiteres Klosett und ein kleines Wohnzimmer mit Blick auf den Garten. In dem kleinen Wohnzimmer war und ist mein Lager: eine gemütliche, alte Matratze mit einem Polster darauf.
Im Wohnzimmer standen schon immer ein Lehnsessel und noch ein zusätzliches Bett für Gäste oder einfach nur zum Ausruhen für Ilsebill oder Alfredo.
Als Ilsebill nicht mehr da war, zog Alfredo zu mir in das Wohnzimmer herunter.
Er schlief ab nun in dem zusätzlichen Bett. Untertags saß er in dem großen Lehnstuhl. Da nun niemand anderer mehr im Haus war, redete Alfredo mit mir.
Fast die ganze Zeit hatte er etwas zu erzählen. Ich verstand ihn, konnte aber nicht antworten. Aber an diesem Tag, wie gesagt, brachte Alfredo kein Wort heraus.
Am nächsten Morgen kam Teresa, unser „liebes Mädchen für alles“, wie Alfredo sie nennt. Teresa ist zwar kein Mädchen mehr, aber sie ist doch jünger als Alfredo. Dafür ist sie doppelt so dick wie er. Sie hat ein freundliches Gesicht mit großen Augen. Darüber trägt sie eine lockige Frisur.
Teresa ist in einem anderen Land aufgewachsen und spricht eigentlich eine andere Sprache. Sie ist erst vor Kurzem in unser Land gekommen und musste unsere Sprache dazulernen. Sie spricht sie bereits so gut, dass Alfredo und ich sie verstehen können. Aber ein bisschen verkürzt und verdreht Teresa noch die Sätze. Das hört sich dann so an:
„Baldwin, was bist du guter Hund!“ Oder:
„Ist Schmutz überall in Haus!“
Auch an diesem Tag brachte Teresa Säcke mit Futter mit für Alfredo und für mich. Nachdem sie die Säcke in der Küche abgestellt hatte, begrüßte sie Alfredo in seinem Lehnsessel.
Aber Alfredo krächzte nur etwas Unverständliches zurück.
„Herrjemine!“, rief Teresa. „Das ist Hals, ganz schlecht!“
Alfredo nickte und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht.
Wie jedes Mal, wenn Teresa zu uns kam, putzte sie. Sie wusch und bügelte Alfredos Wäsche. Schließlich band sie sich eine Schürze um und begann für uns zu kochen. Es dauerte nicht lange und sie rief nach mir. Ich lief zu ihr und wartete.
„Hier, Baldwin-Schätzchen, für dich!“
Teresa beugte sich zu mir herunter, um das frisch gekochte Futter zu mir auf den Boden zu stellen.
In diesem Moment konnte ich tief in ihre Augen sehen.
Ich entdeckte darin etwas, das ich noch nie zuvor gesehen hatte:
In Teresas Augen blitzte es!
Es war ein Leuchten, das tief aus dem Grund ihrer großen Augen zu kommen schien. Es strahlte von ganz hinten heraus, also vom Augenboden her, wenn ihr wisst, was ich meine.