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Menschliche Beziehungen
ОглавлениеWir sollten nicht länger uns in die lange Warteschlange aller Glücksuchenden einreihen, sondern uns nach innen kehren, wo die Quintessenz aller Beziehungen liegt - die Beziehung zu uns selbst.
Insbesondere der Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen ist höchst geheimnisvoll und für Erdbewohner nur sehr schwer nachvollziehbar.
Whitecloud’s Lehren sind auf dem gesamten Planeten Atlantis verbreitet und die Atlanter versuchen, die Botschaften aufzunehmen und in die Praxis umzusetzen.
Whitecloud spricht bei ihren Versammlungen am Fuße des Berges Meoah oft von den Schwierigkeiten und Schönheiten der menschlichen Beziehung. Die gesamte Bevölkerung ist aufgefordert, teilzunehmen und den Lehren zu lauschen, die das Bewußtsein auf eine hohe spirituelle Ebene erheben.
So lautet ihre Botschaft an die Bevölkerung Atlantis:
„Meine Brüder und Schwester, ihr seid alle eins, niemand ist getrennt vom anderen noch wird er es jemals sein. Beziehung bedeutet Einheit mit dem anderen, eine Nähe, die aus zwei Individuen ein einziges macht. Sie führt uns zur Einheit.
Wir, die Atlanter, sind auf dem Weg zur Einheit mit uns selbst. Es gibt jedoch viele andere Planeten in unserem Weltall, wo diese Entwicklung bei den Menschen noch nicht stattgefunden hat. Sie sind immer noch getrennt voneinander und glauben, indem sie zusammen leben, nähern sie sich dem anderen. Dies ist aber nicht der Fall. Wir müssen nicht mit jemandem zusammenleben, um ihm nahe zu sein. Wir sind durch Gedankenwellen mit jedem anderen Menschen verbunden.
Der Wunsch, mit jemanden körperlich zusammen zu sein, entspringt der Sehnsucht unserer Seele nach Einheit. Die Seele leidet unter Getrenntheit. Der Zusammenschluß unserer zersplitterten Seele muss in uns stattfinden. Niemand außer wir selbst kann uns zur Einheit verhelfen. Wir müssen die unlöschbare ewige Flamme in uns entzünden, die jedem Sturm widersteht. Das Feuer haben wir in uns und wir müssen es entzünden, uns emporschwingen auf die höchste Sprosse der Leiter, die zur Ewigkeit und Glückseligkeit führt.
Wenn das Gefühl der Einheit von äußeren Umständen oder Lebewesen abhängt, so birgt es Angst in sich. Alles kann sich ändern und wir wissen es, wir wollen diese Wahrheit aber oft nicht an uns heranlassen, wir verdrängen sie. Alle Gefühle, die wir jemals hatten oder haben werden, sind bereits jetzt in diesem Moment in uns und warten darauf, entfacht zu werden.
Die Zellen unseres Körpers bestehen aus Licht. Dieses Licht ist oft getrübt durch unsere Gefühls- und Gedankenwelt. Wenn wir daran arbeiten, dieses körperliche Licht zu entzünden, wird es immer heller. Es wird uns umgeben wie ein schützendes Schild, das alles Dunkle von uns fernhält.
Es hängt von diesem unserem Körper umgebenden Licht ab, welche Art von Gefährten und Freunde wir anziehen. Viele unter uns haben die Gabe, das Energiefeld mit ihren Augen zu sehen. Doch selbst wenn wir es nicht physisch sehen können, so spüren wir instinktiv, welche Art von Licht uns anzieht oder uns abstößt. Das Dunkle hat stets Angst vor dem Licht, denn sobald das Licht sich mit der Dunkelheit vermischt, muss diese weichen. Sie können nicht zusammen existieren. Daher gibt es Auren, die so hell sind, dass sie alles Dunkle um sie herum automatisch in Licht verwandeln. Wir sind auf dem Wege dazu. Unsere Auren sind heller als der Mondschein.
Die Beziehung oder die Einheit mit uns selbst ist ewig, die Beziehung zur Außenwelt ist immer Änderungen unterworfen; sie unterliegt Schwankungen. Unsere Innenwelt darf von diesen unterschiedlichen Einflüssen nicht tangiert werden. Wir müssen in uns selbst stark genug sein, um den Widrigkeiten der äußeren Erscheinungen zu widerstehen. Dies ist der Weg zur Vollkommenheit. Je vollkommener wir in uns selbst werden, desto weniger fühlen wir uns von anderen Menschen und Dingen angezogen. Starke Anziehung kann nur bestehen, wenn wir uns selbst vergessen und völlig in etwas außerhalb unseres Selbst versunken sind. Sobald wir uns an uns selbst erinnern, erkennen wir die Getrenntheit, wissen wir, dass uns niemand retten kann. Wir selbst sind die Retter und die Geretteten. Daher werft Anker in Eurem Herzen.
Wenn wir einen Gefährten haben, so soll diese Beziehung keinen Zwängen unterliegen, denn sobald Druck ausgeübt wird, entzieht sich die magische Energie, welche zwei Lebewesen miteinander verbindet. Diese Energie wird Liebe genannt. Es ist eine hohe Schwingung, die sich in den Herzen der Betroffenen einnistet und ein silbernes Band zum Herzen des Geliebten erzeugt. Dieses Band kann leicht zerreißen. Es ist nicht beständig, denn es ist lebendige Energie, die jederzeit der Änderung unterliegt. Deshalb gebt keine Versprechen für die Zukunft. Die Zukunft sorgt für sich selbst, sie bedarf Eurer Intervention nicht. In zwangloser Entspannung kann das silberne Band der Liebe von Dauer sein, doch irgendwann werdet ihr wieder zurückgeworfen ins eigene Selbst. Die Einheit zwischen zwei Lebewesen ist nur vorübergehend. Sie gleicht zwei Inseln, die für eine Weile zusammengewachsen aus dem Ozean ragen und die darauf lebenden Pflanzen und Tiere miteinander teilen, doch plötzlich kommt eine Flutwelle und trennt die beiden Inseln wieder, so dass jede der Inseln wieder alleine mitten im Ozean steht. Doch die Schönheit der Inseln bleibt hiervon unberührt. Sie hatten nicht die Absicht, für immer eine einzige Landfläche zu bilden. Der Ozean wollte es so und nun hat er seinen Lauf geändert. Die Inseln fragen nicht nach dem warum.
Beziehungen, meine Freunde, sind ein Geschenk des Lebens. Nehmt es an, doch klammert Euch nicht daran. Es ist wie Nahrung für Eure Seele, doch eßt nicht zu viel, sonst wird Euch übel. Sorgt für einen Ausgleich zwischen dem Alleinsein und dem Zusammensein. Wer immer nur in Gesellschaft eines anderen ist, verliert seine Individualität. Daher genießt das Alleinsein und entfernt Euch von Eurem Gefährten. Nach einer Weile kommt wieder zu ihm zurück, wenn ihr den Wunsch danach verspürt. Es ist eine Segnung des Lebens, die Euch innewohnende Einheit und Harmonie mit einem Gefährten zu teilen. Seid dankbar dafür.
Es gibt auf Atlantis keine Verträge in Beziehungen. Doch ihr wißt sicherlich, dass auf weniger entwickelten Planeten dies immer noch geschieht und so die Menschen durch das Gesetz zusammengehalten werden. Dieses Gesetz besagt, dass sie für immer zusammenbleiben müssen, egal, was auch geschehen mag, im Guten wie im Bösen. Wir haben dieses Gesetz vor langer Zeit abgeschafft, denn es hat zur Versklavung der Bevölkerung geführt. Wir sind glücklich ohne Verträge und Gesetze in Beziehungen. Es ist eine Angelegenheit zwischen zwei Lebewesen und der Rest der Bevölkerung hat hierbei keine Rolle zu spielen. Weder kann ein Priester Euch ein Versprechen abnehmen, noch kann er die Verbindung wieder lösen. Es ist alleine Eure Angelegenheit.
Eure Seele ist ein Individuum. Sie ist völlig verschieden von anderen Seelen und doch sind wir alle eins. Es ist ein Paradox, welches schwer zu verstehen ist. Ich will versuchen, es zu erklären.
Wir haben eine individuelle Seele und eine Überseele. Beide sind ewig und unauslöschlich. Die individuelle Seele, unsere Gedanken und Gefühle, unsere Wünsche und Vorstellungen, unsere Ängste und Sorgen, alle diese Dinge sind von Lebewesen zu Lebewesen unterschiedlich. Was uns alle miteinander verbindet ist die Überseele, die in jedem Lebewesen diegleiche ist. Die Überseele mischt sich nicht ein in unsere gedanklichen Vorstellungen und unsere Gefühlswelt, sie steht jenseits davon. Sie ist erhaben und rein, sie ist ein Lebensfunke, kleiner als ein Atom. Sie steht in Verbindung mit der Schöpferkraft, die das Universum erhält und zerstört. Sie ist unser innerster Kern.
Es ist die individuelle Seele, die sich zu einem Gefährten hingezogen fühlt. Sind unsere Gedanken und Gefühle im Einklang, leben wir in Harmonie miteinander. Die Überseele verspürt weder Zu- noch Abneigung. Sie ist allen Lebewesen gegenüber gleich gesinnt. Orientiert Ihr Euch verstärkt an der Überseele, so seid Ihr verbunden mit allen Lebewesen. Konzentriert ihr Euch auf die individuelle Seele, so entsteht Zu- oder Abneigung, je nach Eurer Gefühls- und Gedankenwelt.
Zum Schluß sage ich Euch, meine Brüder und Schwestern: Eure Überseele sei Euer leuchtender Stern. Sie wird Euch auf den richtigen Weg führen. Beziehungen kommen und gehen, deshalb bleibt immer Ihr selbst, verliert Euch nicht in Beziehungen zur Außenwelt. Was wirklich zählt ist die Beziehung zu Euch selbst und Eure Beziehung zur Überseele.“
Die Atlanter hören schweigend zu. Es ist erlaubt, Fragen zu stellen, doch meistens beantwortet Whitecloud durch ihre Ansprache die unausgesprochenen Fragen der Zuhörer. Es findet eine Art von Telepathie statt. Sie weiß genau, welche Gedanken die Bewohner Atlantis hegen und wo die Schwierigkeiten liegen.
Shimbala, ein Halbgott und einer der Zuhörer, hebt die Hand und sagt:
„Whitecloud, unsere Herrscherin, Du bist unendlich weise. Doch sage uns, was diejenigen unter uns machen sollen, die diesen Entwicklungsstand noch nicht erreicht haben und immer noch Freude in der Außenwelt suchen? Sie erleben Freude und Leid, Erfolg und Mißerfolg und glauben, dies sei die einzige Realität. Es ist so schwer, sie zu überzeugen, dass die wahre Beziehung die Beziehung zum eigenen Selbst ist. Erkläre uns, wie wir diese Lehre unseren Dienern beibringen sollen.“
Whitecloud macht eine kurze Pause bevor sie antwortet:
„Shimbala, Du bist um andere besorgt? Wie fasst unsere dienende Bevölkerung meine Lehre auf? Sie wird nicht zuhören. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Hören und Zuhören. Die dienende Bevölkerung wird sie nur hören, aber sofort Gegenargumente entwickeln und die eigenen Gedanken und Gefühle einfließen lassen. Dadurch wird das Verständnis erschwert wenn nicht gar unmöglich. Zuhören ist eine völlig andere Sache. Es heißt, keine Vorurteile und keine eigenen Meinungen bilden. Einfach das Gehörte aufnehmen. Es ist wie wenn ein Same in die Erde fällt, die Erde nimmt ihn auf, ohne zu argumentieren. So wird sich eines Tages der Same zur reifen Frucht entwickeln. Wenn die geistige Bereitschaft zum Zuhören nicht vorhanden ist, werden meine Worte ins Leere zielen.
Doch der Tag wird kommen, an dem auch unsere Diener die Lehre verstehen können. Sie werden die Schwierigkeiten des Lebens leid und sehnen sich nach Befreiung. Die Zeit ist nahe. Die Probleme werden zunehmen und sie drängen, im Ozean des Leids neue Ufer zu finden. Die Nacht ist finster, doch der Morgen ist nicht mehr fern und das warme Licht der Weisheit wird auch für die Unverständigen scheinen. Laß uns in unseren Bemühungen fortfahren, den Planeten zum Paradies zu machen. Wir sind auf dem Wege dazu und das ganze Universum wird mit Ehrfurcht auf Atlantis blicken. Laßt uns die Vorreiter für höheres Bewußtsein werden. Dies ist unsere Aufgabe.“
Whitecloud beendet ihre Ansprache zum Volke und verneigt sich mit gefalteten Händen. Sie lächelt und erhebt sich. Leiani, ihr magischer Schimmel, fliegt ihr entgegen, um sie zurück in den Tempel zu bringen. Wieder einmal hat sie ihre Lehre dem Volk verkündet und es bleibt diesem überlassen, was es daraus macht.