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Leiani und Whitecloud besuchen das Reich der Zentralsonne

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Whitecloud hatte ihrem Volk angekündigt, mit ihrem magischen Pferd Leiani die fünfte Dimension zu besuchen und nach ihrer Rückkehr den Atlantern zu berichten. Wieder einmal ist es soweit, der Neumond zeigt sein Gesicht am wolkenlosen Himmel und Whitecloud erscheint anläßlich eines Zusammentreffens am Fuße des Berges Meoah.

Sie scheint von der Reise viel Wissen und Erfahrung mitgebracht zu haben und geht zielsicher auf ihren Sessel zu, der sich auf der geschmückten Empore befindet. Es herrscht absolute Stille im Publikum und man spürt die Spannung, die in der Luft liegt. Alle wollen wissen, was sich auf dieser ungewöhnlichen Reise zugetragen hat. Nur Whitecloud kann darüber Auskunft geben.

Langsam erhebt sich die Hohenpriesterin und blickt in die Augen des Volkes. Sie beginnt zu erzählen:

„Meine Brüder und Schwestern, ich berichte Euch heute von meiner magischen Reisen in die zwölfte Dimension, von wo aus alle Schöpfung stattfindet. Leiani trug mich durch eine lodernde Feuerwand, die unser Universum von einem anderen trennt. Niemand hat jemals diese Grenze überschritten. Ich hielt mich an den Zügeln fest, schloß die Augen, denn das Feuer war so hell, dass meine Augen dadurch erblindet wären. Es ist so heiß, dass selbst ein Raumschiff innerhalb von Sekunden verbrennen würde. Leiani und ich waren durch eine magische Formel geschützt. So durchschritten wir die Grenze zur zwölften Dimension, die noch kein Auge erblickt hat.

Es dauerte nur einige Sekunden, bis wir die Grenze passiert hatten und zu meiner Überraschung sah ich zuerst keine Planeten, kein Land und keine Menschen in dieser Dimension. Ich sah nur Licht, das wesentlich heller war als unsere Kristalle und unser planetarisches Licht auf Atlantis. Es herrschte Stille und Ruhe. Jedoch keine tote Ruhe, nein, es war alles lebendig. Leiani und ich befanden sich inmitten des Zentrums aller Universen. Hier findet die Schöpfung aller Planeten und aller Sonnensysteme statt, doch der Kern der Schöpfung befindet sich außerhalb der Universen. Ich sah keinen Menschen, der als Schöpfer tätig war, sondern es war ein nicht-menschliches Lebewesen, welches wir uns mit unserem Vorstellungsvermögen nicht ersinnen können. Ein Lebewesen, welches alle existierenden Lebensformen in sämtlichen Universen in sich vereint und darüber hinaus ein eigenes Lebewesen ist. Es war von ungeheurer Schönheit und Macht. Die Ausstrahlung dieses einen Lebewesen erstreckt sich auf alle Sonnensysteme und alle Universen. In ihm liegt alle Macht und Schöpfung, aber auch alle Zerstörung. Es ist das Eine und das Viele. Das Viele unterliegt der Schöpfung und der Zerstörung, jedoch das Eine ist unwandelbar und besteht weiter bis ans Ende der Zeit, und hört selbst dann nicht auf zu existieren. Es schafft eine neue Zeitrechnung, neue Universen, die aus der Zerstörung hervorgehen werden.

Ich will versuchen, Euch dieses höchste Lebewesen genauer zu beschreiben, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt, jedoch können meine Worte niemals die Wahrheit selbst sein, sondern nur ein schwacher Abglanz. Das höchste Lebewesen besteht aus reiner Energie, es hat keinen materiellen Körper, doch wenn man genau hinsieht, kann man Millionen von Körpern sehen und letztendlich vereinigt es all diese Körper zu einer strahlenden Einheit. Es geht Freude von ihm aus, aber auch Macht. Eine Macht, die nichts mit Herrschen zu tun hat, sondern eine übergeordnete Macht, die alles andere zu Dienern macht, ohne es zu wünschen. Eine natürliche Macht, die jenseits des Beherrschens liegt und eine Güte ausstrahlt, ein Wohlwollen und sich dennoch nicht in die Belange des Dieners einmischt. Eine distanzierte Erhabenheit, die ihren Einfluß ausübt, ob sich der Diener dessen bewußt ist oder nicht. Dennoch hat der Diener die Möglichkeit, seinen eigenen Willen zu manifestieren. Alles ist ein Teil dieses höchsten Lebewesens. Tausende von Sonnen stehen unter der Herrschaft des Höchsten. Die Sonnen sind ebenfalls Diener, doch sie haben einen hohen Stand innerhalb der Dienerschaft, denn sie sorgen dafür, dass auf den einzelnen Planeten Leben gedeiht und leihen den Menschen, Tieren und Pflanzen Licht und Wärme.

Unser Planet Atlantis wird von innen her erleuchtet, denn wir haben Städte aus Kristall und das Erdinnere besteht aus reinen Diamanten. Daher nimmt unser Planet einen besonderen Stand innerhalb unseres Universums ein, denn es ist der einzige Planet, der nicht von einer Sonne abhängig ist. Er ist sozusagen selbst ein Sonnenplanet und steht unter der direkten Herrschaft des Höchsten Wesens. Daher ist es uns möglich gewesen, eine hohe geistige Entwicklung zu erreichen, die auf anderen Planeten nicht gegeben ist. Ich habe eine telepathische Verbindung zu dem Höchsten Wesen aufgenommen und gebe hier meine Gespräche mit ihm an Euch weiter. Ich sage „ihm“, denn in unserer Sprache kennen wir nur die Bezeichnung von Mann und Frau. Das Höchste ist jedoch weder Mann noch Frau. Es ist beides und trotzdem jenseits der geschlechtlichen Unterscheidung. Es hat keinen menschlichen Körper, sondern ist kreisförmig, eine Art Lichtkugel, die sämtliche Farben beinhaltet, und aus der Ferne betrachtet, weißes Licht ausstrahlt. Kommt man näher, sieht man Millionen von Farben, manchmal sieht man innerhalb der Lichtkugel auch Planeten, Sonnen und vereinzelt die Körper von Lebewesen, Pflanzen, Tiere und Menschen. Doch es sind nur schemenhafte Umrisse, es sind dies die spirituellen Körper von Menschen, die sich mit dem Höchsten vereinigt haben. Die Geistkörper sind Teil des Höchsten, doch das Höchste ist jenseits der Körper, die sich darin befinden.

Im riesigen Umfeld des Höchsten Wesens befinden sich schemenhafte Geistkörper der verschiedenen Lebewesen von sämtlichen Planeten des Universums. Diese Körper versuchen, ihm näherzukommen, schaffen es aber nicht, ins Zentrum zu gelangen. Doch auch in der Peripherie herrscht eine sehr friedliche Atmosphäre voller Licht und Freude. In diesem Umkreis befinden sich diverse kleine Planeten, die von Lichtwesen bevölkert werden, welche keinen materiellen Körper aufweisen. Sie schweben frei durch die Luft, benötigen keine Transportmittel. Sie können sich innerhalb dieser Galaxie frei von Planet zu Planet bewegen. All diese Wesen strahlen sehr positive Botschaften aus. Sie ernähren sich von Licht und Energie und wohnen in Luftschlössern, die sie sich mit ihrer Gedankenkraft selbst erschaffen.

Leiani und ich flogen näher an diese Planeten heran, die sich im näheren Umfeld des Höchsten Wesens befinden. Wir landeten auf einen Planeten, der den Namen Uomi trägt. Die Bewohner flogen heran, um uns zu begrüßen. Sie fragten nach unserer Herkunft. Wir sagten ihnen, dass wir von Atlantis kommen, einem benachbarten Universum und dass wir hier auf Besuch sind, um mehr über die Lebensgewohnheiten der Bewohner dieser Planeten herauszufinden. Sie lächelten und sagten, sie kennen Atlantis, haben in einem früheren Leben einmal dort inkarniert und sich durch ihr Leben als Halbgötter auf Atlantis für ihre Anwesenheit auf Uomi qualifiziert. Obwohl auf Atlantis die Lebensspanne ca. 1000 Jahre beträgt, ist dies immer noch sehr kurz angesichts dieser ewigen Wesen. Ich fragte sie, wie lange die Ewigkeit dauert. Wieder lächelten sie und meinten, die Ewigkeit sei jenseits der Zeit. Sie kennen weder Jugend noch Alter noch müssen sie jemals die Körper wechseln, da sie einen Geistkörper haben, der nicht dem Alterungsprozeß unterworfen ist.

Wie vertreiben sie ihre Zeit? fragte ich weiter. Wieder ein Lächeln und mir wurde bewußt, dass diese Frage irrelevant ist, denn Zeit existiert auf Uomi nicht und ist daher kein Faktor. Es gibt keine Zeit und keinen Raum. Sie sind immer tätig und dennoch völlig untätig. Sie kennen keine Arbeit und keine Freizeit, alles ist eins auf Uomi, dem Planeten der körperlosen Geister. Die Geister kennen sich alle untereinander und kommunizieren telepathisch. Ich erklärte ihnen, dass auch wir auf Atlantis der Telepathie mächtig sind und gleichzeitig wurde mir bewußt, dass diese Bemerkung überflüssig war, denn bisher haben wir noch kein gesprochenes Wort ausgetauscht. Alle Information wurde mit Gedankenkraft übermittelt.

Die Geistkörper wurden etwas blasser und ich konnte sie kaum mehr sehen. Sie erklärten, dass sie sich nun zurückziehen müssten, um ihre Energien zu erneuern. Ich verschiedete mich von meinen außerirdischen Bekannten und setzte mich auf Leiani. Ich überlegte, ob ich näher an das Höchste Wesen heranfliegen sollte und ob es mich akzeptieren würde. Leiani versuchte, gegen eine Lichtmauer zu fliegen, die den Planeten Uomi vom Höchsten Wesen trennte. Diese Lichtmauer konnte jedoch nicht durchdrungen werden. Gleichzeitig wußte ich plötzlich, dass es keine Rückkehr mehr geben würde, sobald diese letzte Mauer überschritten wird. So machten wir uns auf den Heimweg. Leiani durchflog abermals die Feuerwand, die unser Universum von der zwölften Dimension trennte. Der Rückflug war weniger angenehm als der Hinflug, denn je weiter wir uns vom Höchsten Wesen entfernten, desto dunkler wurde es. Wir flogen ziemlich lange durch das sternenbeleuchtete Universum und sahen von weitem die Kristallstädte von Atlantis und auch meinen Tempel auf dem Berg Meoah konnte ich aus der Ferne erblicken. Ich freute mich, wieder zu Hause zu sein und Euch über diesen Ausflug berichten zu können.

Meine lieben Brüder und Schwestern, unsere nächste Station während unserer weiteren Entwicklung wird dieses Universum sein, welches ich kurz besuchen konnte. Wir sind an der Grenze zum Aufstieg in die körperlose Dimension. Noch sind wir im Körper, jedoch haben wir Macht über unseren Körper. Wir sind ihm nicht hilflos ausgeliefert. Unser Körper hat eine lange Lebensdauer und wir können ihn verlassen, wann immer wir möchten. Wir kennen unsere Verantwortung und unsere Macht. Es liegt an uns, die nächste Dimension zu erreichen, welche nicht mehr fern ist.“

Still hörten die Atlanter zu und dachten über die gesprochenen Worte nach. Niemand stellte eine Frage, denn mit ihrer Ansprache hat Whitecloud viele Fragen beantwortet, ohne dass sie gestellt wurden.

Whitecloud sprach weiter: „Unsere geistige Entwicklung wird weiter fortschreiten, wir sind auf dem Weg zur höchstentwickelten Zivilisation innerhalb unseres Universums. Um unsere Vormachtstellung weiter ausbauen zu können, müssen wir auch unseren Dienern Wissen vermitteln. Hier müssen wir jedoch vorsichtig sein, denn es besteht die Gefahr, dass die Lehren mißverstanden und falsch angewendet werden. Seid wachsam bei der Vermittlung meiner Lehren; bevor Ihr geheimes Wissen an Diener weitergebt versetzt Euch zuerst in deren Bewußtseinszustand. Gebt ihnen nur Nahrung, die sie verdauen können. Ihr seid in der Lage, mit der dienenden Bevölkerung zu kommunizieren, denn Euer Geist beinhaltet die Bewußtseinsebene der Diener, doch der Geist der Diener kann niemals mit Euch in Verbindung treten. Das Höhere birgt das Niedrige in sich, doch das Niedrige ist vom Höheren abgesondert. Die Erzählung über meine Reise in die zwölfte Dimension ist ausschließlich für Euch, die Halbgötter, bestimmt. Es ist ein sehr vertrauliches Wissen und kann nur von hochentwickelten Seelen verstanden werden.“

Anschließend erhob sich Whitecloud von ihrem Thron und stieg die Treppen hinab. Leiani galoppierte ihr entgegen und die beiden verschwanden hinter den rosaroten Wolken.

Geheimnisse aus Atlantis

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