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Prolog

José Madrigal LaPorta wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Doch die Aussicht, bald auf dem Totenbett seinen letzten Atemzug zu tun, schreckte ihn nicht. Er betrachtete den Tod eher als eine technische Angelegenheit; vorausgesetzt, man war entsprechend gerüstet. Und LaPorta war gerüstet. Er hatte alles bis ins Kleinste vorbereitet und es gab eigentlich nichts, worüber er sich Sorgen machen musste.

Doch gerade diese Perfektion scheuchte ihn schließlich auf, um nach dem Rechten zu sehen. Denn trotz sorgfältigster Planung kam es hin und wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen. Und auch, wenn es sich dabei meist nur um kleinere Störungen im Ablauf handelte, wollte La-Porta nichts dem Zufall überlassen.

Er ging den langen Flur entlang, passierte die Küche und gelangte durch eine schmale Tür in die Schatzkammer, wie er den ehemaligen Gebetsraum liebevoll nannte. Für den Mann mit den kantigen Gesichtszügen und den durchdringenden Augen passte diese Bezeichnung perfekt, denn in der Schatzkammer bewahrte er etwas auf, das man mit nichts auf der Welt hätte bezahlen können. La-Portas Schatz war wertvoller als der größte Diamant und kostbarer als jedes noch so teure Gemälde. Er hütete ihn wie seinen Augapfel.


Der eher schlichte Raum war natürlich nur Tarnung. Niemals würde er seinen Schatz in einem einfachen Zimmer, das sich zudem nicht abschließen ließ, aufbewahren. La-Porta vollführte auf dem aus großen Mosaiksteinen gefertigten Fußboden einen komplizierten Tanz, bei dem er die Fliesen in einer bestimmten Reihenfolge berührte. Kurz darauf öffnete sich eine geheime Luke im Boden. Eine Leiter führte in einen mit Stahlwänden und drei zusätzlichen Schleusen gesicherten Safe. Nachdem er sich mit Fingerabdruck, Irisscan und Stimmerkennung Zugang verschafft hatte, erreichte er die eigentliche Schatzkammer, einen atomsicheren Bunker unterhalb seiner Villa. Hier lagerte der Schrein, der seinen Schatz bewahrte: eine reich verzierte Schatulle, die er einst in Peru an sich genommen hatte. Der Originalschrein war zwar leider verloren gegangen, doch auch die Nachbildung erfüllte ihren Zweck. Vorsichtig berührte LaPorta die Ecken der mit Edelsteinen besetzten Schatulle und hob den Deckel an. Im selben Augenblick fuhr ihm ein Stich ins Herz. Der Deckel entglitt seinen Fingern. LaPorta taumelte zurück und stützte sich an den kalten Stahlbeton. Das konnte nicht wahr sein! Vielleicht hatte seine Sehkraft bereits derart nachgelassen und seine Augen hatten ihm einen Streich gespielt? Ein grimmig grinsender Sensenmann tauchte plötzlich vor ihm auf. LaPorta schloss kurz die Augen und ballte die Fäuste. Dann stürzte er entschlossen nach vorne und riss den Deckel ein zweites Mal von der Schatulle. Doch die Wahrheit ließ sich nicht leugnen: Sein Schatz war verschwunden!

Secrets of Amarak (1)

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