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Kapitel 2 – Flucht

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Ben, 10. März

„Auuu! Verfluchte Kacke!“

Glasscherben. Der ganze Fußboden muss voller verdammter Scherben sein, wahrscheinlich von diesem bekloppten Spiegel, und er ist mitten hineingetreten. Kein Wunder, denn die Flurlampe ist auch kaputt.

Scheiße, Scheiße, Scheiße!! Wieder und wieder drischt Ben mit der Faust gegen den Türrahmen. Der jähe Schmerz in seiner Hand verschafft ihm eine grimmige Genugtuung, aber die währt nicht lange. Die misshandelte Hand brennt, aus dem Fuß spürt er warme Feuchtigkeit herausquellen. Das kann nur bedeuten, dass er blutet, und zwar ziemlich stark. Er kann den metallischen Geschmack des Blutes beinahe in seinem Mund spüren, und in seinen Ohren beginnt es zu summen. Die unversehrte Hand an die Wand des Flurs gestützt, schleppt er sich ins Wohnzimmer, tastet sich bis zur Couch vor und lässt sich darauf fallen. Das Summen in seinem Kopf lässt nach.

Irgendwo unter seinem Rücken ist etwas Hartes, und eigentlich müsste er das Licht anmachen, um herauszufinden, was hier gerade passiert ist, aber er kann sich nicht mehr dazu aufraffen. Ist eh egal. Dumpfe Schwere umgibt ihn. Das Erste, was er wieder bewusst wahrnimmt, sind schlurfende Schritte und ein Rascheln. Mühsam öffnet er die Augen und blinzelt im grauen Dämmerlicht, das durch die gardinenlosen Fenster hereindringt. Schlurf-schlurf-klapper-klirr. Das ist sie. Wahrscheinlich sucht sie wieder unter der Spüle in der Küche nach Flaschen, die noch nicht ganz leer sind. Es klingt, als hätte sie welche gefunden. Hauptsache, sie spürt dabei nicht sein Versteck auf. Irgendwann muss er sich einen besseren Ort überlegen.

Ben richtet sich auf und dehnt den schmerzenden Rücken. Die Fernbedienung, auf der er gelegen hat, fällt polternd zu Boden. Als er den rechten Fuß aufsetzt, um aufzustehen, kann er sich ein Stöhnen nicht verkneifen. Pochend und stechend wie der Schmerz kommt die Erinnerung zurück. Scheißdreck! Wahrscheinlich war sie gestern so im Suff, dass sie im Flur gegen den Spiegel gerannt ist, und auf die Idee, hinterher die Scherben wegzuräumen, kam sie natürlich nicht. Ihr Schlurfen entfernt sich, sicher geht sie gleich wieder pennen. Er dagegen kann sich das Weiterschlafen abschminken, sein Fuß pocht wie irre. Er beißt die Zähne zusammen und sieht sich die Bescherung genauer an: Schöne Scheiße, alles voller Blut, auch auf dem Sofa.

Mit zitternden Fingern zieht er die Socke herunter, die immer noch mit Glassplittern gespickt ist. Das hätte er nicht tun sollen, jetzt fängt die Wunde erneut an zu bluten. Mit Heftpflaster wird er da nicht weit kommen. Haben sie überhaupt so etwas im Haus, und Verbandszeug? Keine Ahnung.

Seine Hände zittern, als er sich hochstemmt, und sein Magen rebelliert. Hilft nix, da muss er durch.

Der Weg ins Bad gleicht der Durchquerung eines Minenfeldes: Leere Pizzaschachteln, durch die er gestern Nacht bestimmt auch gelatscht ist. Bierdosen, Zigarettenasche, Glasscherben. Dreckige Schuhe und Klamotten, die kläglichen Reste einer Zimmerpflanze in einem kaputten Blumentopf, und noch mehr Glasscherben. Bloß nicht schon wieder reintreten. Der Badezimmerschrank ist leer bis auf ein paar verstreute Cremedosen, eine Shampooflasche und eine breit gequetschte Zahnpastatube. Pflaster – Fehlanzeige!

Er greift sich ein T-Shirt, das neben der Waschmaschine liegt, und reißt es in Streifen, feuchtet einen davon unter dem Wasserhahn an, um die Wunde zu reinigen, und verbindet mit den anderen notdürftig den Fuß. Stöhnend vor Erleichterung lässt er sich schließlich auf den Klodeckel sinken, wo er einige Minuten verharrt.

Zur Arbeit zu gehen kann er heute vergessen. Andererseits: Wenn er einfach anruft und sich krankmeldet, wird der Meister sicher misstrauisch. Er kann es sich nicht leisten, den Job in der Werkstatt zu verlieren. Auch wenn es nur Handlangerdienste gegen Bares sind, ist es ein Job – der einzige halbwegs feste Haltepunkt in seinem Leben, nachdem er voriges Jahr die Schule geschmissen hat. Außerdem wird, wenn Samir und die anderen ihr Geld nicht pünktlich kriegen, demnächst die Hölle losbrechen. Irgendwie muss er Samir kurz treffen, muss mit dem Meister reden, damit der wenigstens seinen guten Willen sieht, und dann wieder nach Hause gehen. Wahrscheinlich wird es eher ein Kriechen anstatt Gehen, aber es muss sein.

Mühsam arbeitet Ben sich zur Küche vor. Vorsichtig schaut er sich um, die Luft ist rein. Von ihr ist nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich ist sie wieder eingepennt. Also an die Arbeit. Die notwendigen Handgriffe beherrscht er im Schlaf: den Schrank unter der Küchenspüle öffnen, die klirrenden Flaschen beiseiteschieben, das lose Stück Bodenplatte raushebeln. Auch den etwas angerosteten Deckel der verbeulten Kaffeebüchse bekommt er mühelos auf. Doch die Büchse ist leer. Scheiße, was soll das jetzt? Das gibt’s doch nicht, hat er Halluzinationen oder was?

Kalter Schweiß steht auf seiner Stirn, und seine Hände zittern unkontrolliert, als er die Kaffeebüchse zur Seite wirft, sich über das Loch in dem Schrank beugt und hektisch die dort liegenden Plastiktüten durchwühlt. Das Handwerkszeug ist noch da: Küchenwaage, Hobbymesser, Tütchen. Der charakteristische süßliche Kräutergeruch kitzelt ihm in der Nase, doch von der gepressten Pflanzenfaserplatte ist nur ein ziemlich kleines Stück übrig. War es gestern nicht noch mehr? Von dem Geld keine Spur.

Nein, er hat keine Halluzinationen, definitiv nicht.

Sie muss sein Versteck tatsächlich aufgespürt haben, eine andere Erklärung gibt es nicht. Hat irgendwelchen Fusel gekauft und sich von seiner Platte wahrscheinlich auch noch den einen oder anderen Joint genehmigt. Kein Wunder, dass sie gestern völlig breit war. Trotzdem muss von dem Geld noch etwas übrig sein. Niemand kann in einer einzigen Nacht mehrere hundert Euro versaufen, selbst sie nicht. Er muss mit ihr reden.

„Was’n los mit dir?“ Da steht sie auch schon hinter ihm, mit zerzausten Haaren und verquollenem Gesicht. Ihre Stimme ist rau und undeutlich wie immer, wenn sie zu viel geraucht und zu viel getrunken hat. Außerdem stinkt sie zehn Meilen gegen den Wind. Eigentlich müsste er sie hassen – wäre da nicht dieser Ausdruck in ihren Augen, irgendwas zwischen Sorge und Hilflosigkeit.

„Das Geld. Hast du das Geld genommen?“ Blöde Frage, wer sonst? Aber sie wird natürlich erst einmal alles leugnen.

„Welches Geld?“ Bingo, Volltreffer!

„Na, welches wohl?“ Ben hat jetzt ehrlich keinen Nerv für diese Spielchen.

Sie fährt sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, ihr Blick flackert von ihm zur Küchenspüle und wieder zurück. Na los, komm schon, spuck’s aus!

„Das lag da einfach so rum. Ich dachte ...“ Ihre Stimme klingt trotzig, aber er schneidet ihr kurzerhand das Wort ab.

„Ja klar, ey: In einer verdammten Blechbüchse, versteckt unter einem verdammten Schrankboden. Da lag nix einfach rum, also rede nicht so einen Scheiß! Und wo ist der Rest?“

Sie nestelt nervös mit den Fingern herum, lässt die Hände schließlich in die Jackentaschen gleiten und wieder hinaus und klickt mit zitternden Händen den Verschluss ihre Portemonnaies auf. Heftig reißt er ihr die Börse aus der Hand. Ein paar Münzen kullern über den Linoleumboden, ein zerknitterter Fünf-Euro-Schein liegt noch darin, das ist alles. Er starrt sie ungläubig an. Sie senkt den Blick und zupft nervös am Reißverschluss ihrer Jacke. Überhaupt, diese Jacke: Schwarzes Wildleder, die Kapuze eingefasst mit hellem Flauschpelz. Kaninchen wahrscheinlich, jedenfalls sieht es verdammt echt aus – und verdammt neu. Das darf jetzt nicht wahr sein: Hat sie sich etwa von seinem Geld einen beschissenen Karnickelpelz gekauft? Nein, nicht von seinem Geld, von Samirs Geld. Samir und seine beiden Schatten, die er insgeheim die Zombie-Bodyguards nennt. Die machen ihn fertig. Er weiß nicht genau, woher die den Stoff beziehen, und es ist ihm auch egal. Wahrscheinlich sind selbst Samir und seine Zombie-Leibwächter im Grunde nur Wannabes, kleine Fische ganz unten in der Hierarchie des organisierten Drogenhandels, aber Ben hat nicht die geringste Lust, sich mit den großen Fischen anzulegen. Denn auch die kleinen stehen immer noch weit genug über ihm, dem Laufburschen und Aushilfsdealer, um ihn zusammenzufalten und in der Luft zu zerreißen wie feuchtes Zeitungspapier.

Ben schließt die Augen, um das Zittern unter Kontrolle zu bringen. Am liebsten würde er ihr eine scheuern, doch er hat nicht die Kraft dazu. Er hockt auf dem Boden, um ihn herum rollen leere Flaschen durcheinander. Der Geruch von Schnaps und schalem Bier steigt ihm in die Nase, vermischt sich mit dem süßen Kräuteraroma der Haschplatte und dem fauligen Mief aus der Mülltüte, die in ihrem Gestell an der Schranktür baumelt. Er könnte kotzen. Irgendetwas klebt an seiner Wange, er muss die Mülltüte gestreift haben. Er reibt sich mit der Hand über das Gesicht und die brennenden, tränenden Augen. Das muss von dem Drecksmief kommen, klar, woher sonst?

„Ben, tut mir leid.“ Sie steht vor ihm, mit hängenden Schultern wie ein Schulmädchen. Ach Mensch, Mama! Mama, wann hat er sie zum letzten Mal so genannt? Ist auch egal. Er muss sich zusammenreißen und das hier irgendwie geradebiegen, egal, wie. Einen Joint könnte er jetzt gebrauchen, um zur Ruhe zu kommen, aber er wagt nicht, sich an der Platte zu bedienen. Es fehlt auch so genug, jedes weitere Gramm zählt. Er wird den Rest aufteilen, verpacken und versuchen, so schnell wie möglich so viel wie möglich loszuwerden. Dann kommt die Jacke dran.

„Wo hast du die Jacke her?“

„Na, gekauft.“

Himmel ARSCH noch mal, so blöd kann sich doch kein Mensch anstellen.

„Klar, aber WO? Hast du den Kassenzettel noch?“

Rumkramen in den Jackentaschen. Natürlich nicht, es wäre auch zu schön gewesen. Wo kann sie das Ding herhaben? C&A? Nein, es sieht teuer aus.

„Ich glaube, das war so ein kleiner Laden.“

Wie der hieß, fällt ihr nicht mehr ein, was bedeutet, dass er sämtliche Boutiquen der Innenstadt abklappern muss. Am liebsten hätte er dem wackeligen Küchenschrank einen Tritt verpasst, aber in letzter Sekunde fällt sein Blick auf seinen verbundenen Fuß, und er beherrscht sich. Ach ja, der Fuß, das hätte er fast vergessen. Kacke!

„Zieh das Ding aus, ich bring’s zurück.“

Umständlich schält sie sich aus der Jacke und streicht dabei zärtlich mit den Fingern über den weichen Pelzbesatz, fast so, als müsse sie sich von einem echten, lebenden Haustier trennen. Was für ein Zirkus!

Wenig später ist er unterwegs. Das vertraute Gefühl des Straßenpflasters unter seinen Füßen hat etwas Tröstliches. Wenigstens tut er endlich etwas, auch wenn es wohl nicht viel nützen wird. Die Jacke hat er in seinem Rucksack verstaut, dazu die Reste der Haschplatte, fein säuberlich in kleine Tütchen zu zwei oder fünf Gramm verpackt. Ein paar davon trägt er unauffällig in den Jackentaschen. Die Platte aufzuschneiden hat mit seinen zittrigen Fingern eine halbe Ewigkeit gedauert, den verbundenen Fuß in seine Sneakers zu quetschen fast noch länger. Aber jetzt kann er sogar halbwegs normal laufen. Das Pochen hat nachgelassen, und zum Glück ist es nicht weit zu seiner festen Ecke im Stadtpark, der die tristen, schmuddeligen Wohnblöcke mit den Sozialwohnungen von den gepflegteren Altbauten der Innenstadt trennt. Die Stadt möchte sich gern als Wanderer- und Radfahrerparadies mitten im Grünen vermarkten, außerdem brüstet sie sich mit ihrer Fachhochschule. Trotzdem kann sich Ben jedes Mal, wenn er auf dem Weg zum Park an der Touristeninformation vorbeigeht, die den Passanten hoffnungsvoll ihre Ständer mit kostenlosen Broschüren präsentiert, kaum ein abschätziges Grinsen verkneifen.

Ob hier tatsächlich jemals ein Tourist vorbeikommt, der danach etwas anderes als „ödes Kaff“ auf seine Ansichtskarten zu schreiben weiß? Wenn die wüssten! Die betulich wirkende ältere Dame dort hinter ihrem Schreibtisch hat, darauf würde Ben seinen Arsch verwetten, jedenfalls keine Ahnung davon, was hier genau vor ihrer Nase jeden Tag so abgeht.

Im Park kehrt jetzt am frühen Nachmittag langsam Leben ein. Bens Kundenkreis ist vielfältig: Studenten auf dem Weg zur Hochschule, Gymnasiasten oder Realschüler, sogar der eine oder andere gestresste Familienvater, der nach Feierabend einen Joint durchziehen muss, um zur Ruhe zu kommen. Und dann natürlich der Rest, die üblichen Verdächtigen, die schon morgens anfangen und nicht mehr aufhören. Für einige ist sein Stoff nur eine Notlösung, um die Entzugserscheinungen aushalten zu können, weil sie sich das, was sie wirklich bräuchten, gerade nicht leisten können. Sie zittern oft am ganzen Leib, feilschen stotternd um den Preis und fummeln ewig mit dem Geld herum. Als keine neuen Kunden mehr in Sicht sind, macht Ben sich auf die Suche nach der Boutique, in der er die Pelzjacke umtauschen kann. Er beginnt bei der Einkaufspassage im Hauptbahnhof und hofft, dass er dort fündig wird. Doch während er den Blick suchend durch die Ladenstraße schweifen lässt, nimmt er aus den Augenwinkeln einige vertraute Gestalten wahr: Zwei große, breitschultrige Kerle, ein etwas schmalerer in der Mitte. Schwarze Daunenjacken und weiße Sneakers, breitbeinige, leicht federnde Schritte, die typische Dreiecksformation der Zombie-Bodyguards mit Samir als Pfeilspitze. Dreck, verfluchter! Es hat keinen Sinn, sich irgendwelche Erklärungen zurechtzulegen. Hier hilft nur eins: verschwinden, sich unsichtbar machen. Bens Herz hämmert in der Brust wie ein Presslufthammer, während er hinter einer Horde feixender Teenies mit Rucksäcken in Deckung geht, vermutlich eine Schulklasse auf dem Rückweg von einem Ausflug. Jedenfalls ist ein Lehrer dabei, der seine Truppe gerade zur Eile antreibt. Die Schulklasse ist seine Chance! Wenn er es schafft, inmitten des lärmenden Pulks zu bleiben, kann er vielleicht ungesehen aus dem Bahnhof entkommen. Trotz der Ermahnungen ihres Lehrers trödeln einige der Jungs noch immer genug herum, dass Ben humpelnd mit ihnen Schritt halten kann. Schwein gehabt! Aber seine Erleichterung ist von kurzer Dauer, denn die Klasse bewegt sich nicht auf den Ausgang zu, wie er gehofft hatte. Die scheinen von außerhalb zu sein und wollen einen Zug erreichen. Was nun? Wenn er seine Deckung nicht verlieren will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Jugendlichen die Treppe hinauf zum Bahnsteig zu folgen. Die Schritte, mit denen er die unteren Stufen erklimmt, fühlen sich an, als liefe er auf glühenden Messerklingen. Verdammt, das schafft er nie! Kalter Schweiß steht ihm auf der Stirn, während er sich eine Stufe nach der anderen hocharbeitet. Trotz aller Bemühungen bleibt er unweigerlich hinter den anderen Jugendlichen zurück. Mit jeder Stufe wird der Abstand größer.

„Ben? Kartoffel, ey, Kartoffel!“

Nein, nein, nein! Jetzt haben sie ihn, dabei war er schon fast oben!

„Was soll der Scheiß?“

Er braucht nicht zurückzublicken, um zu sehen, wie sie näherkommen. Er kann es hören: ihr Fluchen, lauter werdendes Gebrüll auf Arabisch und schnelle Schritte. Gleich werden sie ihn eingeholt haben, und dann ist Feierabend, aus, vorbei! Vielleicht bringt ihn sein Fuß auch vorher um. Verbissen hangelt er sich weiter am Treppengeländer entlang nach oben. Eine Stufe, noch eine und dann – endlich – die letzte. An dem lauten Gepolter und den wütenden Ausrufen hinter sich hört er, dass Samir und Konsorten Schwierigkeiten haben, ihm zu folgen. Jetzt kann er auch deutsche Stimmen inmitten des Tumults ausmachen. Anscheinend haben die Kerle versehentlich ein paar Fahrgäste mit schwerem Gepäck angerempelt. Kann er so genügend Abstand gewinnen und es schaffen, dass sie ihn aus den Augen verlieren? Seine Blicke schweifen über den Bahnsteig. Da steht ein Regionalzug, die Türen schließen sich gerade. Irgendwie schafft Ben die letzten Schritte in Richtung Bahnsteigkante und hämmert mit der Faust gegen den Knopf, und tatsächlich, mit einem leisen Zischen öffnet sich die Tür wieder. Er stolpert in den Zug, und als sich die Tür hinter ihm schließt und der Zug ruckelnd anfährt, sinkt er erleichtert auf die Treppenstufen vor dem Abteil.

Ben, die Rennkartoffel, hat es ihnen gezeigt, ha! Hat sie selbst mit aufgeschlitztem Fuß abgehängt. Doch die Euphorie, die für einen Moment in ihm aufsteigt, währt nicht lange. Ja, er lebt noch – fürs Erste. Aber was nun?

Marieke & Ben - Zug ins Unbekannte

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