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Wichtelstreit zur Winterzeit
ОглавлениеEines Morgens, die Sonnenstrahlen glitzerten an der mit Eisblumen bemalten Scheibe des kleinen Küchenfensters, sagte Pinka, die Wichtelmama: „Kinder, es tut mir sehr leid, aber heute könnt ihr nicht in den Wald gehen.“
„Nein, warum denn?“, rief Phio entsetzt und auch Flora gefiel der Gedanke, den ganzen Tag in der Wurzelhöhle verbringen zu müssen, überhaupt nicht.
„Mama, warum denn? Es hat doch so viel geschneit und heute ist keine Schule“, sagte Flora empört.
„Es tut mir sehr leid, aber heute geht es nicht. Es hat so viel geschneit, dass es draußen zu gefährlich für euch ist. Von den Bäumen fallen immer wieder richtige Schneelawinen herunter, und wenn euch davon auch nur eine einzige trifft ... ohhh, daran möchte ich gar nicht denken!“
„Aber, Mama, wir passen doch gut auf“, erwiderte Phio.
Und auch Flora versuchte, ihre Mama umzustimmen: „Ich passe gut auf Phio auf, Mama. Darauf kannst du dich verlassen.“
Aber die Wichtelmama gab nicht nach. „Ihr bleibt heute zu Hause und Schluss! Es ist einfach zu gefährlich. Kommt, wir machen uns einen netten Nachmittag. Wir könnten Kekse backen.“
Widerwillig gehorchten die Kinder und verbrachten einen gemütlichen Tag in der Wichtelhöhle.
Am Abend, als die Kinder schon friedlich in ihren Betten schlummerten, besprachen die Wichteleltern die Situation.
„Lux, ich denke, es ist sinnvoll, ein paar Tage unsere Wurzelhöhle nicht zu verlassen. Vielleicht sollten wir den anderen im Dorf mitteilen, dass es draußen sehr gefährlich ist“, meinte Pinka sorgenvoll.
„Meine Liebe, wie willst du das machen? Es ist ja auch für dich zu gefährlich. Der Schnee rutscht leicht ab und außerdem sind die Wege tief verschneit“, murmelte Lux verschlafen und kuschelte sich in seine Decke.
„Na ja“, begann Pinka erneut, „ich würde fast meinen, dass wir unser Warnsystem nutzen könnten. Du erinnerst dich?“
Mit einem Mal war Lux wieder hellwach. „Pinka, du weißt, dass das nur bei äußerster Gefahr verwendet werden darf. Dies allerdings ist eine Gefahr, die jeder sieht, wenn er aus dem Fenster schaut. Wir müssen niemanden warnen. Auch alle anderen werden auf sich aufpassen. Vertrau darauf! Wir achten auf uns und die Kinder und bleiben die nächsten Tage in unserer sicheren Höhle, bist du damit einverstanden?“
Pinka schaute nachdenklich in die Luft. „Du hast recht, Lux. Jeder sieht die Gefahr. Dann lass uns einfach ein paar Tage zu Hause bleiben und erst nach draußen gehen, wenn es wieder aufhört zu schneien.“
Die Nacht wurde eisig kalt. Im Ofen knisterte das Feuer und eine dicke Eisschicht belegte die Fenster der kleinen Wurzelhöhle.
Wie am Abend besprochen, durften die Kinder auch am nächsten Tag nicht nach draußen.
„Ihr dürft die nächsten paar Tage von der Schule zu Hause bleiben. Es wäre zu gefährlich, euch durch den Wald ins Wichteldorf zu schicken“, sagte Pinka frühmorgens, als Flora und Phio wie gewohnt bei Sonnenaufgang aufstanden.
„Ja, und ich muss in die Vorschule gehen?“, fragte Phio enttäuscht.
„Aber nein“, entgegnete Pinka, „natürlich bleibst du auch daheim.“
Mit einem lauten „Juchu!“ sprang Phio durch die Wurzelhöhle und freute sich über die unverhofften Ferien.
Flora allerdings, die sehr gerne zur Schule ging, reagierte eher schmollend. „Nicht einmal zur Schule darf ich gehen? Aber dann lerne ich doch nichts! Und ich sehe Margarita nicht“, sagte sie mit beleidigtem Gesichtsausdruck.
„Du wirst sehen, wir werden es uns hier gemütlich machen“, versuchte Pinka ihr kleines Wichtelmädchen zu beruhigen. „Und du kannst ja trotzdem lesen und schreiben. Frau Sommer wird sich bestimmt freuen, wenn du ihr zeigst, was du alleine zu Hause geschafft hast. Und ich bin mir sicher, du wirst ein paar Tage ohne Margarita aushalten.“
Nur ungern akzeptierte Flora die Entscheidung ihrer Mutter, aber was sollte sie tun? Und so wurde in den nächsten Tagen viel gebastelt, gespielt und natürlich gebacken.
Außerdem hatten die vier Wichtel endlich einmal Zeit zu musizieren. Flora spielte auf ihrer Flöte erste Winterlieder, Phio trommelte dazu und Pinka zupfte eher unbeholfen auf der Mandoline.
„Ich freue mich schon, wenn uns Opapa besuchen kommt und wirklich schöne Lieder spielt. Meine klingen eher wie das quietschende Mühlrad unten am Bach“, meinte Pinka und streckte ihre verkrampften Finger aus. Phio grinste schelmisch, doch Flora erwiderte versöhnlich: „Du spielst sehr schön, Mama.“ Pinka bedankte sich mit einem Lächeln und stimmte ein weiteres Lied an.
Auch Lux unterstützte das Familienorchester mit seiner tiefen Bassstimme, doch nicht immer traf er die richtigen Töne. „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, oder?“, brummte er, wenn ihm die schiefen Blicke der anderen auffielen, doch er trällerte voller Überzeugung weiter. Und eigentlich störte es auch niemanden, denn das Allerschönste war, dass sie gemeinsam sangen und spielten.
Vor allem die Kinder genossen es, dass Lux viel Zeit zu Hause verbringen musste. Endlich hatte er die Muße, mit Phio an einem Geschenk für Pinka zu basteln und mit Flora den Tisch in ihrer Schlafkammer zu reparieren.
So vergingen einige Tage. Die ganze Familie hatte ihren Spaß und doch wurden die Kinder langsam zappelig. Immer öfter kam es nun wegen Kleinigkeiten zum Streit. Flora stieß versehentlich Phios Turm aus Bauklötzen um, Phio stibitzte heimlich Floras Farben, Pinka fiel eine Masche der Strickarbeit hinunter und Lux war es einfach nicht gewohnt, ständig in der Wurzelhöhle zu sein, und sehnte sich nach frischer Luft.
Vor allem aber Phio wurde oft ungeduldig und wütend, denn er mochte es gar nicht, wenn er bei einem Spiel verlor. Und Flora hatte irgendwann einfach keine Lust mehr, zu singen oder zu basteln, und langweilte sich in ihrer Kammer.
Mittlerweile war die kleine Wichtelfamilie schon seit über 14 Tagen in der Wurzelhöhle eingeschneit. Alle wollten hinaus in den Wald, die Kinder, um mit ihren Rodeln zu flitzen oder um einen Schneewicht zu bauen, die Wichteleltern, um einen romantischen Spaziergang durch die glitzernde Winterlandschaft zu machen und die Rehe zu besuchen. Alle konnten nur noch daran denken, was sie machen wollten, wenn es endlich zu schneien aufhören würde.
Eines Morgens hörte man ein lautes Schreien aus Floras Zimmer.
„Au, du tust mir weh!“, schrie Flora.
„Nein, lass mich! Das gehört mir!“, entgegnete Phio. „Immer nimmst du meine Sachen!“
„Das ist nicht wahr!“
„Ich hab das gehabt!“
Ratsch ...
Die Wichtelmama stolperte verträumt aus dem Bett hinüber zu Floras Kammer. Da lagen die beiden Wichtelkinder am Boden und jeder hatte ein halbes Buch in der Hand.
„Was um alles in der Welt soll das hier? Es ist noch nicht einmal die Sonne aufgegangen und ihr weckt uns mit eurer Streiterei auf?“ Die Wichtelmama wurde zornig, als sie das zerrissene Buch sah. „Jeder geht jetzt in sein Bett! Über das Buch reden wir später. Und glaubt bloß nicht, dass das keine Folgen hat!“ Wütend verließ sie die Kammer, um wieder in ihr Bett zu kriechen.
Die Kinder warfen sich noch einen letzten wütenden Blick zu, bevor sie zurück unter ihre Decken wanderten.
„Was ist denn mit den Kindern los?“, fragte der Wichtelpapa.
„Ach, sie haben um mein altes Märchenbuch gekämpft. Das liegt jetzt halbiert in Floras Zimmer ... Gut, dass ich noch müde bin, sonst wäre ich explodiert vor Zorn.“
„Nimm es nicht so tragisch, Liebling, die Kinder müssen schon seit über zwei Wochen in der Wurzelhöhle bleiben. Da kann es schon vorkommen, dass man schlechte Laune bekommt. Ich mache uns ein gutes Frühstück, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“
Der Wichtelpapa stapfte in seinen dicken Fellpatschen in die Küche, entzündete ein Feuer im Herd und begann, den Tisch zu decken. Auch Phio konnte es im Bett nicht mehr aushalten und schlich sich aus seiner Kammer hinüber zur Kochstelle.
„Papa?“, begann er zaghaft. „Es tut mir leid, dass Mamas Buch kaputt gegangen ist.“ Dicke Tränen kullerten ihm über das Gesicht. „Das wollte ich nicht. Flora hat es mir nicht zurückgegeben ... ich habe es doch gehabt!“
„Ach, mein kleiner Phio, ihr solltet nicht streiten, schon gar nicht um Dinge, die euch noch nicht einmal gehören. Mama ist traurig, dass das Buch kaputt ist. Am besten wird es sein, du entschuldigst dich bei ihr.“
„Aber ... aber ... Mama ist sicherlich furchtbar böse. So wie Flora. Die ist auch böse. Sie hatte einen ganz roten Kopf.“
„Phio, du entschuldigst dich nachher bei Mama. Und Flora sollte das auch tun.“
„Aber ...“
„Nichts aber! Du solltest dich auch mit deiner Schwester wieder vertragen.“ Der Wichtelpapa bestrich das frische Haselnussbrot mit Schwarzbeergelee und rief ein lautes „Frühstück!“ durch die Wichtelhöhle.
Mit Anlauf stürmte der kleine Phio vorher noch schnell in die Schlafkammer seiner Mama, kroch unter ihre Decke und murmelte ein leises „Entschuldigung, Mama“.
„Ja, mein Phio, schon gut“, sagte Pinka und nahm ihren kleinen Wichtelbuben in die Arme. „Wir werden versuchen, das Buch zu reparieren. Komm, lass uns frühstücken gehen.“
„Ja, Mama, ich hab einen riesengroßen Hunger.“
Zusammen gingen sie in die Küche, wo es wunderbar nach frischem Zichorienkaffee und geknuspertem Brot duftete.
„Lasst uns heute einen kleinen Spaziergang nach dem Frühstück machen, ja?“, meinte der Wichtelpapa.
„Aber was ist mit dem Schnee? Ist es nicht zu gefährlich?“, wunderte sich Pinka.
„Hast du es nicht gesehen? Heute ist ein Sonnentag. Und wir alle brauchen dringend etwas frische Luft. Eine kleine Abkühlung würde unseren beiden kleinen Hitzköpfen nicht schaden.“
„Ja, da hast du recht. Aber wo ist eigentlich Flora?“, fragte die Wichtelmama.
„Flora! FLORA! Frühstück ist fertig!“
Niemand antwortete.
„Komisch, normalerweise ist sie die Erste am Frühstückstisch. Ich werde in ihre Kammer schauen, vielleicht ist sie wieder eingeschlafen.“ Die Wichtelmama ging hinüber in die Kammer ihrer Tochter.
Das kleine Wichtelmädchen saß mit rotem Kopf und Tränen in den Augen auf seinem Bett. „Er ist so dumm. Und blöd ist er auch!“, schimpfte sie vor sich hin. „Ich mag ihn nicht mehr!“
„Aber, Flora, was ist denn los mit dir?“, wunderte sich Pjnka.
„Immer nimmt er mir alles weg! Nie hab ich meine Ruhe! Und alle sind immer soooo gemein!“
„Komm, das ist doch gar nicht wahr. Was war denn los? Warum ist das Buch kaputt?“, fragte die Wichtelmama.
„Ich ... ich hab es gestern Abend geholt.“
„Von wo geholt?“
„Aus Phios Kammer. Er hat schon geschlafen und mir war langweilig. Da wollte ich ein bisschen lesen“, stotterte Flora. „Und heute in der Früh, da kommt er in meine Kammer gestürmt und nimmt es mir einfach weg.“
„Ja, aber habt ihr beiden denn nicht miteinander gesprochen?“
„Worüber hätten wir denn reden sollen?“
„Na ja, vielleicht darüber, dass du das Buch genommen hast und ihn nicht fragen konntest, weil er schlief? Und er hätte natürlich auch dich heute fragen können, warum du das Buch genommen hast. Ihr solltet miteinander reden und nicht sofort schreien und streiten!“
„Ja, ich weiß, Mama. Es tut mir leid“, schniefte Flora. „Und jetzt ist es kaputt, dein schönes Buch ... es ist einfach kaputt.“
„Ja, Flora, ich weiß. Aber das werden wir reparieren. Jetzt beruhigst du dich erst mal und kommst mit mir zum Frühstück. Danach machen wir vier einen schönen Schneespaziergang. Das wird uns allen guttun.“
Flora hüpfte vom Bett und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. „Oh ja, das klingt gut!“
Da steckte Phio den Kopf zur Tür herein. „Flora, es tut mir leid.“
Ein zaghaftes Lächeln erschien auf den Lippen des Wichtelmädchens. „Ähm ... ja ... mir tut es auch leid, Phio. Und, Mama, es tut mir wirklich leid. Schließlich ist es dein Buch.“
Die Wichtelmama nahm ihre beiden Kinder in den Arm und zusammen marschierten sie in die Küche, um ein gutes Frühstück zu genießen.
„Fein, dass ihr jetzt alle da seid“, sagte der Wichtelpapa. „Ich habe euch schon Brote gestrichen und den Tee mit Tannenwipfelhonig gesüßt. Lasst es euch schmecken, Kinder!“
„Mahlzeit, Mama und Papa!“
„Mahlzeit, Liebling.“
Für ein paar Minuten war es ziemlich ruhig in der Wichtelhöhle. Nur die kleinen Füßlein der Wichtelhöhlenzwergmaus, die wie jeden Morgen unter dem Frühstückstisch hin und her lief, um die Brösel der Kinder zu fressen, waren zu hören.
„Wisst ihr, Kinder“, begann Pinka, „eigentlich geht es mir gar nicht so sehr um das Buch.“
Die Wichtelkinder schauten sie mit großen Augen an und Phio fragte erstaunt: „Nicht?“
„Mir ist es einfach wichtig, dass ihr miteinander redet, anstatt sofort zu streiten“, erklärte die Wichtelmama und fuhr fort: „Manchmal geht es leider nicht, ohne sich in die Haare zu kriegen. Aber glaubt mir, ein Streit hat auch etwas Gutes. Man kann sich entschuldigen und wieder versöhnen und danach sieht die Welt gleich besser aus.“
Flora und Phio nickten zustimmend mit ihren Köpfen.
„Und jetzt vergessen wir das Ganze, ziehen uns an und wandern durch den Schnee hinüber zur Futterstelle der Rehe.“
„Oh ja!“, riefen die Kinder begeistert.
„Wunderbar!“, freute sich auch Lux, der Wichtelpapa. „Und wenn wir wieder da sind, dann helft ihr beiden mir, das Buch zu reparieren.“
„Ja, Papa, das machen wir“, versprachen Flora und Phio zugleich.
Nach dem Frühstück standen die vier Wichtel dick eingepackt vor der Höhle. Phio betrachtete staunend die kleine Rauchwolke, die bei jedem Atemzug plötzlich vor seinem Gesicht erschien. Doch Pinka war so voller Vorfreude, ihre Eltern endlich wiedersehen zu können, dass sie sein Unverständnis gar nicht bemerkte.
„Lasst uns als Erstes zu Omama und Opapa gehen und nachsehen, ob es ihnen gut geht“, schlug sie vor und stapfte prompt los durch den tiefen Schnee.
„Und wir müssen zu Margarita“, warf Flora ein, doch Lux dämpfte ihre Erwartung sofort.
„Du siehst doch, wie hoch der Schnee ist. Ich glaube, wir können froh sein, wenn wir es hinaus aus dem Garten schaffen.“
Damit hatte der Wichtelpapa recht. Schon nach wenigen Schritten schnaufte Pinka angestrengt und lockerte ihren Schal. „Na gut, aber morgen möchte ich unbedingt ins Wichteldorf.“
So verbrachte die kleine Wichtelfamilie endlich wieder einmal einen Tag draußen in der Natur. Während Pinka und Lux mit ihren Holzschaufeln einen Weg hinüber zum Waldpfad, der ins Wichteldorf führte, gruben, bauten die Kinder eine Schneewichtfamilie im Garten. Sie bemerkten gar nicht, wie die Stunden verflogen, und erst als ihnen die Mägen knurrten, sahen sie, dass die Sonne schon hinter den Baumwipfeln verschwand.
„Was für ein toller Tag!“, sagte Flora, als sie wenig später vor einem Teller mit dampfender Suppe saß. „Endlich dürfen wir wieder hinaus.“
„Ja, endlich!“, stimmte Phio ein und schlürfte zufrieden seinen Löffel leer.
„Ja, die letzten Tage haben uns gezeigt, wie sehr wir unseren Wald, die Tiere und natürlich all die anderen Wichtel vermissen“, meinte Pinka.
Am darauffolgenden Tag war es dann so weit. Die vier Wichtel stapften durch den tiefen Schnee ins Wichteldorf. Sie besuchten Omama und Opapa und wurden herzlich begrüßt.
„Schön, dass ihr da seid! Ich bin froh, dass es euch gut geht“, sagte Omama und half den Kindern aus den Jacken.
„Kommt herein, es gibt viel zu erzählen.“ Und dann berichtete Opapa, dass es allen Wichteln in den letzten Tagen gleich ergangen wäre und dass Herr Direktor Leonard sicherheitshalber die Schule geschlossen hätte. Außerdem war der ganze Marktplatz mitsamt der Feuerstelle unter einer dicken Schneeschicht begraben.
„Aber bis zum Lichterfest werden wir sicherlich alles ausgegraben haben, oder, Mama?“, erkundigte sich Flora vorsichtig.
„Natürlich, meine Kleine“, beschwichtigte Pinka ihre Tochter, denn sie wusste, dass diese jedes Jahr sehnsüchtig auf den Tag wartete, an dem alle Wichtel gemeinsam um das Feuer saßen und die Geschichte von der Entstehung ihres Wichteldorfes erzählt wurde.
Der Nachmittag bei Omama und Opapa verging wie im Flug und man merkte, dass die Angst vor dem vielen Schnee nachgelassen hatte und das Leben wieder in den Wichtelwald zurückkehrte.
Nach einigen Tagen hatten alle Wichtel wieder in ihren gewohnten Alltag gefunden. Die Schule hatte wieder geöffnet und alle erfreuten sich am herrlichen Schnee.