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2. März - Côte d’Azur, Juan les Pins

Wo ich genau anfangen soll, ist mir noch nicht ganz klar, ich lasse mich leiten, wenn nichts kommt, dann mach ich eine Pause, bis wieder etwas kommt.

Ich habe ohnedies schon unbewusst, wenn ich jetzt so nachdenke, seit Jänner dieses Jahres damit angefangen, meine Erfahrungen, Erzählungen meiner Vergangenheit, Einblicke meines Lebens, Eindrücke, Taten, Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Wünsche aufzuschreiben und zu teilen. Damals begann dieses Bedürfnis mit meinem lieben Jugendfreund, meiner verflossenen Jugendliebe.

(Hier zu Beginn meines Tagebuches findest du die Kopien meiner Mails an ihn) Als ich siebzehn Jahre alt war, erlebte ich eine kurze, aber signifikante Beziehung mit ihm, seitdem pflegten wir keinen Kontakt mehr miteinander. Nach dreißig Jahren hat er mir jedoch wieder eine Nachricht geschrieben, und zwar über Facebook, zum Glück gibt es dieses soziale Netz …, oder auch nicht, du wirst bald verstehen, warum!

Nach unserem Treffen verspürte ich die dringende Notwendigkeit, ihm zu schreiben, mich wieder mit ihm zu verbinden, mit ihm in Kontakt zu bleiben und dies tat ich dann auch. Ich schickte ihm sehr lange und ausführliche Mails, sehr intime noch dazu, ohne dass er mir antwortete, außer ein paar sehr kurze Zeilen, in denen er mir über sein depressives Empfinden berichtete, dass sein Herz verletzt sei. Er motivierte und lud mich jedoch andauernd ein, ihm weiter zu berichten und schrieb, dass er sich über jede Nachricht von mir freue, auch wenn er noch nicht antworten oder zurückschreiben könne.

Bis eines Tages mein Wille, ihm weiter von mir zu erzählen, ohne eine schriftliche Antwort, oder physischen Austausch mit ihm, zu Ende ging.

Ich habe aber bemerkt, dass wenn ich ihm nicht schreibe, ich tagsüber mit ihm redete, ihm berichtete, was in mir kontinuierlich vorgeht, mein alltäglich Erlebtes, neu erfahrene Erkenntnisse, meine Ideen, Gedanken, Emotionen, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse, Ängste, Befürchtungen mitteilte und habe also entschieden, diese Energie, die sich da tagtäglich an die Oberflache drängte, andersartig auszudrücken.

Berichten ja, aber nicht mehr über den Weg der Mails an ihn, nein c'est fini (zu Ende), sondern ab jetzt, mich Dir anzuvertrauen und Dir zu schreiben, wer immer du auch bist.

Aber vielleicht schreibe ich ja auch an mich selbst, im Absoluten bist Du ja ich, wenn es die Einheit ja wirklich gibt und wir alle gleich sind, und Gott die unendliche Energie der Verbundenheit mit Allem ist. Die Union, das Eins ist.

Danke an meinen Jugendfreund, der mir unbewusst, durch sein verletzendes Verhalten diese Möglichkeit gegeben hat.

Dann setze ich mich still vor meine Tastatur, schließe die Augen, spüre den Energiestrom der durch meinen Körper fließt, der sich unverzüglich bewegt, leicht fließend, spürbar in mir, wie eine Welle, kommt er zart schwingend durch meine Fingerspitzen auf den Tasten zum Ausdruck, es ist außerordentlich, interessant, aufregend und das erste Mal, dass ich dieses Gefühl erlebe.

Ich bin mit meinem ganzen Körper verbunden und nehme diesen Energiefluss wahr, wie ein überwältigendes, sanftes, kribbelndes Streicheln, das mich bis zu meinen Zehenspitzen hin durchströmt. Es fühlt sich im ganzen Körper wie ein Gefühl des leichten Beschwipst seins an, es durchdringt mich, tanzt mit mir, nimmt mich mit auf seine Reise, wo immer sie mich hinführt, ich bin Eins mit diesem Fluss und ich schreibe.

***Ich stehe in Verbindung mit meinem höheren Selbst, mit meiner überirdischen Kraft, die sich durch mich - Tanja - ausdrückt, mich als Werkzeug verwendet, der universellen Energie, oder der unendlichen Intelligenz, wie man es nennen möchte, dem Kosmos, der Quelle, wo alle Informationen gespeichert sind, des bewussten Seins, dem Ursprung, der Einheit, dem Höheren, Gott, dem Leben, wie es meine Mama nennt, das, was nicht vom mentalen Verstehen kommt, sondern intuitiv von einer anderen Quelle, von einer anderen Dimension, sich über meine Sinne und durch meinen physischen Körper ausdrückt, als Form, hier in der materiellen, dreidimensionalen Ebene verkörpert, durch die Materie in Erscheinung tritt.

Mein Mentales, die Mind sind meine Gedanken, die nur auf Erlebtem, auf Erfahrungen basiert sind, doch wenn ich meine Konzentration auf meine Sinne richte, mich absolut und mein Umfeld widerspruchs- und erwartungslos spüre, mich auf meine vollkommene Atmung oder auf den mich sanft animierenden Energiefluss, den ich wahrnehmen kann, konzentriere, dann erscheint etwas anderes. Raum wird gemacht, um etwas undefinierbares, überirdisches Neues zuzulassen, das völlig über mein Verstehen geht, etwas Größeres, Unendlich, Unerwartetes.

Ich spüre dann eine unbeschränkte Leere, eine unendliche Stille, die aber nicht wirklich still ist, es ist ein ganz sanftes Brausen in meinen Ohren, das ich schwach wahrnehmen kann, es ist diese immense innerliche Stille und es ist dann so, dass ich nicht mehr nachdenken muss, was ich schreibe, es kommt unvermittelt, intuitiv, einfach so über meine Finger, als ob ich mich in einem Trancezustand befinden würde und Klavier spiele, ohne Noten. Die Musik des unendlichen Wissens möchte sich durch mich ausdrücken.

Diese tagtäglichen Berichte, die ich Dir von meiner außergewöhnlichen Reise nach meinem inneren Glücklich-Sein erzähle, sollen für Dich leicht lesbar und verständlich sein, nicht zu okkult, abgehoben. Du kannst es lesen und dich damit vielleicht identifizieren, es als Leitfaden verwenden, als Wegweiser, oder aber auch als Unterlage, als Spiegelbild, möglicherweise manche Erfahrungen als mode d’emploi (Gebrauchsanweisung) aber bitte spüre auf jeden Fall zuerst ob es sich gut für dich anfühlt, um dein eigenes, inneres Glück zu finden, in Dir drinnen zu spüren, dich mit deinem inneren Glücksgefühl verbinden zu können, es ist ja sowieso schon in Dir vorhanden, Du brauchst es nicht mehr überall in der Außenwelt dein Leben lang vergebens zu suchen.

Ich gebe mir Mühe, für diese Berichte eine lesbare Schrift mit verständlichen Wörtern und Sätzen zu verwenden, damit es für Dich begreiflich und unkompliziert ist.

Dieses innere Glück zu spüren, das ohne äußere Reize und Illusionen in Dir existiert, vielleicht hast du ja schon diese Erfahrung machen können! Ich leider nur, wenn äußere Herausforderungen es ausgelöst haben, wie etwa: Erwartungen, Träume, noch nicht erfüllte Zukunftswünsche, Menschen, meistens wenn ich in einen Mann verliebt war, oder die Hoffnung hegte, er habe Gefühle für mich und erwidere die meinen oder wenn ich mir fest wünschte, materielle Dinge zu bekommen, oder eine aufreizende, mit intensiven Sinneseindruck verbundene Erfahrung erlebte oder leidenschaftliche Situation in meinem Leben, wie eine neue berufliche Stelle erhoffte, herausfordernde Unternehmen gründete oder eine aufregende, abenteuerliche Reise geschenkt bekam, auf ein romantisches Wochenende eingeladen wurde, und so weiter …

Aber dieses berauschend intensive Gefühl, ohne diese unzähligen, äußerlichen Reiz-Faktoren meiner multiplen Kompensationen zu spüren, sondern mich nur an einem einfachen Sonnenuntergang zu erfreuen oder dem Zwitschern der Vögel zu lauschen und mich damit beköstigen, in einem türkis-blauen See zu schwimmen und dies vollkommen zu genießen, mit all meinen Sinnen, einen lieb gewonnen Menschen zu umarmen und seinen warmen Körper zu spüren, beim Anblick eines Kindes oder eines Tieres, die instinktiv, hervorgerufenen, berührenden Gefühle zulassen zu können, mich am himmlischen Geruch einer Pflanze zu erfreuen – nein leider, das kenne ich nicht, das ist mir neu.

Ich habe diese tiefen Glücksgefühle, die manche Leute kennen, ohne intensive Herausforderung, oder euphorischen Erlebnissen leider noch nicht spüren können, zumindest nicht die, die ich in diesen oben genannten Beispielen erwähne. Das lerne ich jetzt zu spüren, die Natur ist meine neue Lebens-Schule.

Aber es gab während dieser Epoche ein angenehmes Gefühl, ein Empfinden das ich gerne hatte, welches nicht von äußeren Umständen abhing und wenn ich mich in einer tiefen Phase meiner Meditation befand, war da eher ein friedlicher Zustand von Harmonie und unendlicher Stille, aber ich verspürte kein intensives Lebens- oder überglücklich-sein-Gefühl dabei, das ich bis jetzt nur von extremen, intensiven, externen Erregungsfaktoren kenne.

GlücklichTsein

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