Читать книгу Zwischen Himmel und Herde - Tanja von Salzen-Märkert - Страница 15
ОглавлениеKein anderes Tier auf der Welt hat den Menschen in seiner Entwicklung während Tausenden von Jahren und während der gesamten Evolution näher zur Seite gestanden und für größere Fortschritte gesorgt als das Pferd – zuerst als Beutetier und dann als Nutztier. Und obwohl wir Menschen uns und unseren Verstand so weit entwickelt haben, hat sich an dieser grundsätzlichen Einstellung zum Pferd im Allgemeinen noch nicht allzu viel geändert. Zwar treffe ich immer mehr von denen, die bereit sind, in dem Pferd mehr zu sehen als einen Fleisch-, Werkzeug-, Kleidungs- oder Leistungslieferanten, dennoch gibt es von denen, die das Pferd für ihre Zwecke benutzen wollen, für meinen persönlichen Geschmack noch viel zu viele.
Doch verzeihen wir uns Menschen diesen Fauxpas, denn diese scheinbare Achtungsoder Taktlosigkeit einem Lebewesen gegenüber entspringt in gewisser Weise der Natur. Unserer Natur. Der Natur, die uns Menschen Jahrtausende überleben ließ und einzig und allein durch persönliche Erfahrung, Bewusstheit und Reifung erweitert werden kann.
Der Mensch hält gern an seinen Traditionen fest, denn schließlich haben diese Erfahrungen uns Menschen zu unserem Erfolg verholfen, sodass wir heute überhaupt dort stehen, wo wir stehen. Daher ist es verzeihlich, dass einige das Pferd noch immer als Beutetier und andere als Nutztier betrachten. Es ist schlicht und ergreifend in uns und dem kollektiven Bewusstsein abgespeichert und steht uns als Erfahrung zur Verfügung. Unbewusst können wir immer wieder auf all diese uns zugrunde liegenden tiefen Erfahrungen in der Menschheitsgeschichte zurückgreifen. Und sowohl Pferdefleisch als auch Pferdehaut hat zu bestimmten Zeiten Leben gerettet.
Wie alles in der Welt findet Entwicklung immer vom Groben zum Feinen statt. Es ist wie mit dem Laufenlernen: Zuerst sind unsere Bemühungen und Bewegungen recht groß und grob, und mit wachsender Übung finden wir immer mehr Balance, unsere Schritte werden feiner, gezielter, Körper und Geist harmonieren immer besser zusammen. Irgendwann erreichen wir zum ersten Mal unser angestrebtes Ziel, und unser Vorhaben wird zu einem Erfolgserlebnis. Dieses fest im Erfahrungsschatz abgespeichert, können wir von nun an weiter vorn ansetzen und brauchen den ganzen groben Unterbau, der der Vorbereitung, der Übung und dem Training diente, nicht mehr. Versuch und Erfolg sind vorbei. Wenn wir nun etwas wollen, können wir aufstehen und laufen. Und dort ankommen, wo wir hinwollen. Ansonsten hätten wir aus unseren Erfahrungen nicht gelernt. Und wenn wir so wären, dass wir aus unseren Erfahrungen keine Lehre oder Einsicht entwickeln könnten oder würden, hätten wir in der Evolution sicher nicht so großen Erfolg gehabt. Wir sind zwar weder größer, kräftiger noch schneller als viele Mitlebewesen auf unserem Planeten, doch haben wir es geschafft, unser Gehirn so zu entwickeln, dass wir uns hervorragend anpassen und auf Situationen einlassen können – und aus ihnen lernen können. Die Evolution hat uns zu Situationsanalytikern und Problemlösern gemacht. Und wir entwickeln uns unter dem richtigen Anreiz auch immer noch weiter – bis ins hohe Alter. Die Ressourcen in unserem Gehirn sind scheinbar unerschöpflich. Sich dabei an der Natur zu orientieren bietet den Halt, den heutzutage viele vermissen. Denn allein mit unserem Verstand, unseren Handys und unserem Fernweh, das unserer geistigen, nun grenzenlosen Welt entspringt, werden wir weder satt noch haben wir ein Dach über dem Kopf oder fühlen uns in irgendeiner Weise sicher, geborgen, genährt und verbunden.
Mensch und Pferd haben sich in der Evolution immer wieder gegenseitig das Leben gerettet. Heute findet dieses Lebenretten eher im emotionalen und sozialen Bereich statt.
Was auf unserer langen Reise geblieben ist, ist die Sehnsucht nach Wärme, Geborgenheit und Schutz. Vielleicht wissen wir weniger denn je, woher wir das bekommen können und was unsere wahren Bedürfnisse tief gehend und wahrhaftig nährt und befriedigt. Zum Glück haben wir den Nomaden in uns: den, der sich immerwährend auf den Weg machen möchte – auch im übertragenen Sinne. Den, der uns antreibt. Nicht um zu suchen, nein: um zu finden!
Um uns und unser Potenzial zu entwickeln, müssen wir wieder Vorbilder und Anreize haben, die die heutige Gesellschaft uns oft nicht mehr bietet. Die Familien vermögen es kaum zu schaffen, dass wir unsere Bedürfnisse erfüllend sättigen. Auch die Gesellschaft kann es nicht leisten, die Geschäftswelt auch nicht, und die Politik schon gar nicht. Die natürliche, Sicherheit spendende Ordnung auf der Welt ist scheinbar verloren gegangen. Viele haben sich selbst oder Anteile von sich verloren und spüren den Zusammenhalt mit dem „großen Ganzen“ nicht mehr … wären da nicht die Pferde!
Früher gab uns das Pferd die Möglichkeit, dass wir uns nunmehr über immer weitere Strecken bewegen konnten, als wir Menschen es aus eigener Kraft zu Fuß hätten schaffen können. Länder konnten plötzlich durchquert werden, Gepäck, Waren und Güter transportiert werden. Pferde ließen sich einreiten, ordneten sich unter und ließen sich sogar verschiffen. Ihre Reiter eroberten durch sie ganze Kontinente. Doch solche Art Eroberung ist heute nicht mehr nötig. Auch benötigen wir ihr Leder und ihr Fleisch nicht mehr, um zu überleben, und haben andere Materialien als Werkzeuge auserkoren als ihre Knochen. Die Milch der Stuten ist noch dienlich – wenn diese nicht eigentlich für die Fohlen gedacht wäre …
Wir stecken also in einer interessanten Zeit – mitten in einem riesigen Fort-Schritt, – in der uns wieder die Pferde unterstützend zur Seite stehen.
Dieses Mal ist das Ziel feiner. Das grobe Überleben ist gesichert und aus der Sicht eines Urvolkes leben wir wohl alle im Wohlstand – teils zur Freude, teils zum Bedauern, denn mehr und mehr bleibt dabei oftmals Wesentliches auf der Strecke.
Und ebenso geht es vielen Pferden. In schicken Boxen, auf eben befestigten, hygienisch reinen Paddocks werden sie gesäubert, gewaschen, gebürstet, die Hufe geraspelt, sodass sie kaum aus der Form kommen können. Gegen Mücken, Zecken und Fliegen gibt es einen Futterzusatz oder ein Spray, wie auch gegen Flecken im Fell. Und nicht einmal wenn es um die Fortpflanzung geht, darf aktiv selbst entschieden werden. Es gibt oft nicht einmal ein Mitspracherecht. Per künstlicher Befruchtung wird oftmals der Deckakt vollzogen oder der Termin beim Hengst ist minutiös genau wie nach Fieberkurve berechnet, um ja beim ersten Mal gleich erfolgreich zu sein, um keine übermäßige Mühe zu haben und bloß keine wertvolle Zeit oder gar Geld zu verlieren. Alles ist optimiert. Den Hengst dabei kennenzulernen und die Wahl wie in der Natur für gut zu befinden, ist der Stute nicht möglich. Im Endeffekt geht es nicht um ihn – und auch nicht um sie –, es soll nur eben schnell ein möglichst gutes Fohlen mit möglichst hervorragenden Eigenschaften gezeugt werden. Ein organisatorischer, unumgänglicher Akt, wenn man für qualitativ hochwertigen Nachwuchs sorgen möchte, jedenfalls nach züchterischen Kriterien. Die Hengste schützen die Zeit der Trächtigkeit ihrer Stuten nicht mehr und Stuten müssen sich nicht mehr zum Schutz dem erfahrenen Pferdemann in seine Herde einfügen. Anspannung und Entspannung, Aufregung und Ruhe, Suchen und Finden stehen in keinem natürlichen Kontext mehr. Fohlen lernen von Anfang an kaum mehr die naturgegebene Ordnung einer Herde. So gut wie alle natürlichen Impulse und Bedürfnisse sind wegorganisiert, optimiert, minimiert. Und ob und was davon in welcher Kombination und Dosierung sinnvoll ist, hat der Halter längst abgewogen und aus Menschensicht verstandesmäßig, orientiert an wissenschaftlichen Erkenntnissen, berechnet und entschieden. Von der Natur entfernt zu sein, wird uns in der Pferdewelt zunehmend als „normal“ beigebracht. Auch unseren Kindern. Was für ein Leben aus der Sicht des Ur- oder Naturpferdes!? Man muss sich als Pferd um kaum mehr kümmern, als die zum Teil entfremdeten und unnatürlichen Tagesangelegenheiten. Alle Beispiele oben sind zudem noch die eher angenehmen und höflich formuliert …
In mir stellt sich die Frage: „Bedeutet das Leben für ein Pferd? Was ist mit der Lebensqualität? Jedenfalls aus dem Blickwinkel des Pferdes – nicht aus dem des Halters?“
Die Entfremdung von der Natur zu beobachten und zu sehen, wie viel Mühe sich manche Menschen und sogar ganze Wirtschaftszweige dabei geben, Logik und Berechnung in diesen Mechanismen walten zu lassen, hat mich als Kind schon erschreckt und an der geistigen Klarheit einiger pferdeverständigen Erwachsenen zweifeln lassen. Damals wurde ich noch oft wütend. Denn die Erwachsenen wurden mir damals verkauft als diejenigen, die doch alles besser wissen und aufgrund ihrer Lebenserfahrungen die richtigen Entscheidungen treffen könnten. Sie wissen, was sie tun. „Das verstehst du noch nicht.“
Die Gefühle eines Kindes schienen plötzlich unreif und falsch. Unrealistisch …fast albern.
Doch sind wir oft nicht mit unserem Gefühl und unserer Intuition viel näher dran an der Quelle der Wahrhaftigkeit als Statistiken, deren Verfasser das Individuum und seine Lebensumstände nicht einmal persönlich kennen?
Also halten wir inne: Geht es den Pferden nicht ganz genau so wie uns Menschen? Woraus besteht das Leben noch, wenn alles organisiert, strukturiert und harmonisiert ist? Hat dieses Leben noch was mit Lebendigkeit zu tun? Mit Aktivität? Mit Wandel? Spontaneität? Herausforderung? Mit Erfolgserlebnissen, durch die man wächst, bewusst wird und reift? Macht das Sinn?
Es ist allerhöchste Zeit, dass wir innehalten und zurückfinden. Zurück zur Natur. Zu uns. Und das gern gemeinsam mit den Pferden, denn die wünschen es sich sehnlichst!
Genau wie in uns all das gespeichert ist, was uns und unsere Natur ausmacht, haben die Pferde einen vollen Speicher, auf den sie jederzeit zurückgreifen können, wenn wir alle gemeinsam unsere bisweilen recht bequeme und überstrukturierte Komfortzone verlassen.
Komfortzone bedeutet in diesem Fall leider, dass einige Fähigkeiten vielleicht sehr in den Hintergrund geraten und andere sogar verkümmert sind. Komfortzone bedeutet, dass wir uns vielleicht um einige ganz natürliche Dinge schon länger nicht mehr gekümmert haben, über die wir jetzt nur noch theoretisch verfügen – praktisch aber leider nicht mehr. Jedenfalls nicht in diesem Moment. Wir sind aus der Form. Wir sind aus der Übung. Und wieder in Form zu kommen, könnte anstrengend werden … – oder aufregend! Punkt eins: Es ist vollkommen in Ordnung, wieder wütend zu werden, wenn man etwas zwischen Mensch und Pferd sieht, das nicht in Ordnung ist. Einfach, weil diese natürliche Aufgebrachtheit über Ungerechtigkeit zeigt, dass wir selbst emotional noch nicht vollkommen abgestumpft und meinungslos sind. Wut ist sicherlich kein guter Berater für die Kommunikation. Und wütend schafft man es sicher nicht, einen guten Weg zu finden, um die beobachtete Situation zu verbessern. Aber Wut und Empörung sind deutliche Hinweise, die wir ernst nehmen sollten. Und alle anderen Emotionen auch. Denn dann nehmen wir uns selbst ernst. Und wir bemerken dadurch, dass es zwischen unserem Verstand und unserem Gefühl irgendwie eine unterschwellige Ungereimtheit zu geben scheint, die wir ergründen sollten.
Die Komfortzone aufzuheben bedeutet, den Mut zu haben, sich selbst und sein Pferd ohne sichernde Scheuklappe zu betrachten und zu sehen, wo man steht und wo man „Geschäfte“ gemacht hat. Miteinander und auch jeder für sich. „Geschäfte machen“ heißt, dass wir manchmal Dinge tun, weil es einfach oder bequem ist, weil es Vorteile oder Erleichterung bringt. Alle Arten der Verabredungen miteinander, die nicht auf erarbeiteter Achtung oder entstandenem Respekt, sondern auf Erhalt von Vorzügen aufbauen, sozusagen auf einem Deal basieren. Ich möchte Ihnen gern ein plausibles Beispiel aus der Praxis nennen: Mein Pferd kommt immer von der Weide zu mir gelaufen, weil ich etwas zu fressen mitbringe. Besucher sind fasziniert von dem rasant angaloppiert kommenden Pferd. Es sieht zwar so aus, als würde es wegen mir kommen, aber es ist ein Deal. Wenn ich zehn Tage ohne Futter zur Weide käme, würde sich seine Begeisterung legen, sowie ich am Weidetor einer gut bewachsenen Weide auftauchte. Das, was so aussah wie eine echte Verbindung, war dann leider nur ein Deal …
Wer das erkennt und dann auch noch dazu steht und sich der Situation zu stellen vermag, bekommt von mir schon einmal 100 Punkte Vorschuss auf der Bewusstseinsund Ehrlichkeitsskala!
Und nun geht die Reise los. Wer mehr und mehr erkennt, welche Deals er geschlossen hat, hat in seinem Pferd ein hilfreiches, unterstützendes Gegenüber – und das nicht nur in Pferdeangelegenheiten.
Im tiefsten Inneren wissen wir: Deals sind nichts weiter als Täuschungen. Die Resultate erscheinen zwar schön und schinden kurz Eindruck oder mögen praktisch sein, haben aber weder Basis noch Tiefe. Sie sind einfach nicht echt … eine schöne, bequeme Illusion.
Doch wir haben alle von Natur aus die Sehnsucht nach Echtheit in uns. Nach echtem Leben. Und nach tiefem Erleben. Und wenn ich der Einzige bin, der den Deal durchschaut, und die anderen durchschauen es nicht, tut es auch mir am meisten weh, dass das, was alle sehen, mit Wahrhaftigkeit nichts zu tun hat. Das nennt man wohl Ent-Täuschung – die Täuschung fliegt auf. Solange man mit seinen Deals Frieden geschlossen hat, sind sie übrigens überhaupt nicht schlimm. Jeder darf seine Deals ebenso behalten, wie er oder sie sie auch ändern oder ausmerzen darf. Denn solange man sich meist mit den Dingen beschäftigt, die man immer macht, erhält man auch für gewöhnlich sicher seine gewohnten Resultate. Wenn sie beide Seiten der Beziehung zufriedenstellen und man in der Tiefe überhaupt nicht mehr voneinander verlangt, sind diese Deals in Ordnung und funktionieren prächtig. Doch kommt eine unvorhergesehene Situation oder Gelegenheit, fliegt einem manchmal das scheinbare Vertrauen regelrecht um die Ohren.
Ich war vor vielen Jahren mit meinem Pferd Llano in Cuxhaven am Pferdestrand und hatte mir vorgenommen, mit Llano ruhig und gelassen dem Sonnenuntergang im Watt entgegenzureiten. Allein. Meine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet, ruhig. Wir hatten eine anstrengende Zeit hinter uns und waren gemeinsam losgeritten, um Ruhe und Kraft zu tanken. Plötzlich tauchte eine Gruppe wild galoppierender Pferde mit ihren Reiterinnen auf und zerstörten regelrecht die Ruhe der fast romantischen Atmosphäre, denn so gut wie alle Pferde gingen ihren Reiterinnen durch. Wir haben uns das einen Moment angesehen und uns dann entschieden, in einem großen Bogen dem Führpferd der wilden Eskapade den Weg abzuschneiden, um den fast 20-köpfigen Tross zur Ruhe zu bringen. Zu dem Zeitpunkt hatten alle schon ein paar Hundert Meter unkontrollierten, wilden Galopp hinter sich. In den zumeist kraftverzerrten Gesichtern der Reiterinnen waren unterschiedlichste Emotionen lesbar: Angst, Verunsicherung, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Nervosität, Unruhe bis zu schierer Verzweiflung. Alles war da. Was ich nirgends vernahm, war gegenseitiges Vertrauen, Ordnung, Freude, Mut, Kraft, Stärke oder Kompetenz. Als wir uns später in der Pension unterhielten, gestand die Reiterin, die den Tross anführte, dass sie alle Hallenreiter und mit den Pferden so gut wie nie im Gelände unterwegs seien. In der Halle hatte es in letzter Zeit keine Probleme mehr gegeben, daher wollten sich alle Teilnehmerinnen der Gruppe so gern gemeinsam ihren Traum erfüllen: einen gemeinsamen Ausritt im Sonnenuntergang am Strand entlang. Wer träumt nicht davon!?
Und das meine ich mit dem Verlassen der Komfortzone. Abgesehen davon, dass der Schritt vom Reiten in der sicheren und reizarmen Halle zum Galoppieren im scheinbar nicht enden wollenden Watt für ein Fluchttier recht groß ist, hätten sowohl Pferden und Reiterinnen ein paar Zwischenschritte sicher gutgetan. In solch einer Situation werden schließlich alle Instinkte der Pferde angesprochen. Pferde zeigen unter diesen Umständen eventuell Verhaltensweisen, die sie sonst nie an den Tag legen.
In dieser Situation gab es nun zwischen Pferd und Reiter nicht mehr die Möglichkeit, sich auf die Deals, die in der Komfortzone der gewohnten Umgebung sicherlich gut funktionieren, zu verlassen. So waren alle heillos überfordert. Wer also Neues erobern möchte, sollte das Fundament für die Beziehung mit seinem Pferd nicht auf Sand bauen. Das zumindest wussten viele der alten Pferdehalter von früher noch sehr genau. Das lag dann sicherlich daran, dass es um mehr ging als nur Freizeitvergnügen. Es ging ihnen um Feldbestellung, Ernährung, Einkommen und somit letztendlich um das Wohl der gesamten Sippe oder Familie. Leichtfertigkeit hatte zum Teil schlimme Folgen. Und sich einfach ein neues Pferd zu kaufen, weil man sich mit dem alten überschätzt hatte und die Situation in Krankheit oder Unfall endete, war den meisten nicht möglich. Das Geheimnis für eine gute Basis ist wie in der Menschenbeziehung daher Beständigkeit, Wahrhaftigkeit und zweifelsfrei Seelenmut, der Pferd und Mensch eint.