Читать книгу Die Zuckermeister (1). Der magische Pakt - tanja Voosen - Страница 12

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»Schieß endlich!«, rief Piet.

Elina trat kräftig gegen den Fußball und spielte ihn ihrem Bruder zu. Der jagte damit über den Rasen und schoss ihn in das kleine Tor, das sie aufgestellt hatten.

Piet reckte beide Hände in die Luft, als habe er die Weltmeisterschaft gewonnen. »Fünf zu null!«

Langsam verlor Elina die Lust am Spielen – Fußball machte einfach nicht so viel Spaß wie Feldhockey, und mit Piet mitzuhalten, war nach einer Weile echt anstrengend.

»Ich geh mal was trinken«, teilte sie ihm mit.

In der Küche fand sie ihre Mutter, die mit Frau Sommerfeld am Küchentisch saß und plauderte. »Hallo«, murmelte sie eine Begrüßung.

»Oh, hallo, Schatz! Hat Piet dich gehen lassen?« Elina nahm den Orangensaft aus dem Kühlschrank. Sie grinste. »So in etwa, er feiert gerade seinen Sieg.«

»Würden meine Mädchen sich doch nur so gut miteinander verstehen«, sagte Frau Sommerfeld. »Die streiten fast nur noch.«

Elina schenkte sich etwas Saft ein, trank ihr Glas leer und stellte es rasch in die Spüle. Bei einem Gespräch über die Sommerfeld-Schwestern musste sie echt nicht dabei sein! Im Flur traf sie auf ihren Vater, der gerade zur Haustür hereinkam. Er war mit zwei Einkaufstüten und seiner Aktentasche voll beladen.

»Hallo, Spätzchen. Kannst du schnell in den Briefkasten schauen?«, schnaufte er. »Ich warte auf einen Brief.«

»Klar, Papa. Soll ich dir vorher was abnehmen?«

»Nein, nein! Geht schon.«

Bis auf einen Flyer war der Briefkasten leer. Das knallbunte Papier erinnerte an ein Bonbon. Elina betrachtete die Überschrift und las dann den Rest darunter.

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Den Laden kannte sie, aber Elina war lange nicht mehr dort gewesen, da sie ihr Taschengeld sparte. Ihre Lieblings-Feldhockeyspielerin hatte eine eigene Kollektion herausgebracht und Elina wollte unbedingt einen Schläger aus der Serie.

Die Aktion bei Rauchs Süßigkeiten klang allerdings cool und war vielleicht einen Besuch wert! Elina faltete den Flyer zusammen und schob ihn in ihre Hosentasche.

Sie wollte gerade wieder reingehen, da fiel ihr Blick auf eine Frau, die auf der anderen Straßenseite stand. Sie trug einen langen schwarzen Mantel, was Elina ziemlich seltsam fand. Dafür war es doch viel zu warm. Die Frau bemerkte, dass Elina sie beobachtete, und hob die Hand, doch statt zu grüßen … schob sie sich etwas in den Mund?

Elina blinzelte verwirrt und plötzlich war die Frau weg. Fast wie eine Fata Morgana! Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken.

»Was machst du da?« Piet stand auf der Stufe vor der offenen Haustür. Seine Haare waren verstrubbelt und sein Shirt war voller Grasflecken.

»Gespenster sehen«, murmelte sie.

Gemeinsam mit Piet ging sie wieder ins Haus und schloss die Tür.

»Hab keine Lust mehr auf Fußball«, verkündete er und stampfte die Treppe nach oben. Kleine Brüder sollte mal einer verstehen!

Elina wollte Piet gerade folgen, um in ihr Zimmer zu gehen, da hörte sie aus der Küche plötzlich ihren Namen und blieb automatisch stehen.

»… Idee für ihren Geburtstag ist es, ein Krimidinner zu veranstalten. Wir leihen Kostüme aus, teilen Rollen zu und es gibt verschiedene Fälle zu lösen«, erzählte ihre Mutter. »Das wird spaßig und Elina findet neue Freunde!«

»Was für ein toller Einfall!«, meinte Frau Sommerfeld. »Es ist so schade, dass Elina und Charlie nie zusammen feiern.«

Ihre Mutter hatte nicht wirklich gerade ihren Plan ausgeplaudert, oder? Elina wurde sofort ganz mulmig. Die Idee sollte doch eine Überraschung sein, bis die Einladungen fertig waren!

»Mama! Du hast versprochen, nichts zu verraten!«, platzte sie in das Gespräch hinein.

Ihre Mutter sah sie bestürzt an. »Oh, Elina, sei mir nicht böse …«

Nicht böse sein? Sie hatte es versprochen! Elina drehte sich um und stürzte aus der Küche. Jetzt war alles im Eimer! Hundertpro würde Charlie Wind von der Sache bekommen und alles nachmachen – das war schon mal passiert! Und Charlie schmiss die größeren, besseren Partys. Alle würden wieder zu den Sommerfelds gehen.

In Elinas Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Sie brauchte jetzt frische Luft! Schnell lief sie in ihr Zimmer, zog ihre Jeansjacke über und stopfte sich Geldbeutel und Schlüssel in die Taschen. Schnurstracks rannte sie zum Schuppen, setzte sich ihren Helm auf und schob ihr Fahrrad zur Straße. Einfach nur weg hier!

Die Zuckermeister (1). Der magische Pakt

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